Frạnz,
Herrscher:
Heiliges Röm. Reich:
1) Frạnz I., Kaiser (seit 1745), als Herzog von Lothringen und Großherzog von Toskana Franz Stẹphan, * Nancy 8. 12. 1708, ✝ Innsbruck 18. 8. 1765; wurde seit 1723 am Hof Kaiser Karls VI. in Wien erzogen, erhielt 1729 das schlesische Herzogtum Teschen und folgte im gleichen Jahr seinem Vater, Herzog Leopold, in Lothringen. 1736 musste er dieses infolge des Polnischen Thronfolgekrieges (Wiener Vorfriede 1735) an den entthronten Polenkönig Stanislaus I. Leszcyński, den Schwiegervater Ludwigs XV. von Frankreich, abtreten, erhielt dafür 1737 das Großherzogtum Toskana und wurde Reichsgeneralfeldmarschall. Seit 1736 mit Maria Theresia vermählt, wurde er, Vater von 16 Kindern, zum Stammvater des Hauses Habsburg-Lothringen. Seit 1740 war Franz formell Mitregent in den Erblanden. Er übte zwar keinen Einfluss aus, machte sich aber durch ökonomische und administrative Reformen verdient. 1745 wurde er als Nachfolger Karls VII. Kaiser.
H. L. Mikoletzky: Kaiser F. I. Stephan u. der Ursprung des habsburgisch-lothringischen Familienvermögens (1961);
G. Schreiber: F. I. Stephan (Graz 1986);
R. Zedinger: Hochzeit im Brennpunkt der Mächte. F. Stephan von Lothringen u. Erzherzogin Maria Theresia (Wien 1994).
2) Frạnz II., letzter Kaiser (1792-1806) des Heiligen Römischen Reiches, als Frạnz I. 1804-35 Kaiser von Österreich, * Florenz 12. 2. 1768, ✝ Wien 2. 3. 1835, Sohn Kaiser Leopolds II., Großvater von 11). Kurz nach seiner Thronbesteigung erklärte Frankreich Österreich und 1793 auch Kaiser und Reich den Krieg. In den Koalitionskriegen, aus denen Brandenburg-Preußen nach dem Basler Frieden (5. 4. 1795) ausschied, musste Franz in den Friedensschlüssen so große Gebietsverluste hinnehmen, dass sich der österreichische Herrschaftsbereich auf Böhmen, Ungarn, Nieder- und Oberösterreich sowie Steiermark beschränkte. Er proklamierte am 11. 8. 1804 das alle Erblande zusammenfassende Kaisertum Österreich, um Rang- und Würdegleichheit mit Napoleon I. zu wahren. Angesichts der inneren Auflösung des Heiligen Römischen Reiches und der immer stärkeren Hinwendung von Reichsfürsten zu Frankreich, die im Rheinbund am 12. 7. 1806 einen Höhepunkt erreichte, legte Franz am 6. 8. 1806 die Römische Kaiserkrone nieder und erklärte die Römische Kaiserwürde für erloschen, um Napoleon keine Möglichkeit zu geben, sich dieser Würde zu bemächtigen. Nach den militärischen Niederlagen von 1809 und dem Frieden von Schönbrunn (14. 10. 1809 sowie der Ernennung K. W. Fürst von Metternichs zum Außenminister suchte Franz sich Napoleon zu nähern. Er stimmte 1810 der Verheiratung seiner ältesten Tochter Marie-Luise mit diesem zu (1. 4. 1810). Im russischen Feldzug 1812 nahm Franz eine vorsichtige, vermittelnde Haltung ein, zunächst in zurückhaltender Mitwirkung, dann auf der Grundlage einer bewaffneten Neutralität. Nach dem Scheitern der Vermittlungsversuche schloss er sich zunächst geheim (1813) der großen Allianz (Russland, England, Preußen, Österreich) an. Die Quadrupelallianz von Chaumont (1814) und die Viermächtekonvention von Wien (1815) bildeten seither die Grundlage der Politik, die auf dem Wiener Kongress 1814/15 festgelegt wurde (»Heilige Allianz«). - Franz hielt an den Grundsätzen der Erhaltung der legitimen politischen und sozialen Ordnung fest und folgte im Wesentlichen der politischen Linie seines Onkels Kaiser Joseph II., ohne aber dessen Bedeutung zu erlangen. Sein Beharren auf Tradiertem und seine Gleichsetzung von Reform mit Revolution führten unter der Ägide von Metternich zu einem sozialkonservativen System.
M. Rauchensteiner: Kaiser F. u. Erzherzog Carl (1972);
Bamberg und Würzburg:
3) Frạnz Ludwig Freiherr von Ẹrthal, Fürstbischof (seit 1779) von Bamberg und Würzburg, * Lohr am Main 16. 9. 1730, ✝ Würzburg 14. 2. 1795; nach umfassender juristischer und theologischer Ausbildung reformierte Franz Ludwig als einer der Hauptvertreter der katholischen Aufklärung seine beiden Fürstbistümer durch eine vorbildliche Verwaltung auf vielen Gebieten (Finanz-, Schul- und Armenwesen, Landwirtschaft, Krankenhäuser) und durch seine persönliche Kontrolle u. a. von Pfarreien und Priesterausbildung. Dem Deutschen Fürstenbund von 1785 trat er aus Kaiser- und Reichstreue ebensowenig bei wie der die Stellung der Suffraganbischöfe einschränkenden und gegen den Papst gerichteten Emser Punktation.
H. Flurschütz: Die Verw. des Hochstiftes Würzburg unter F. L. von Erthal (1965);
4) Frạnz II., Herzog (seit 1458), * Étampes 23. 6. 1435, ✝ Couëron (bei Nantes) 9. 9. 1488; mußte die Selbstständigkeit seines Herzogtums gegen König Ludwig XI. von Frankreich verteidigen, beteiligte sich 1465 an der gegen die Krone opponierenden Adelskoalition (»Ligue du Bien public«), unterstützte 1467/68 Karl von Berry, den Bruder des Königs, in seinem Kampf um die Normandie und verbündete sich mehrmals mit Eduard IV. von England. Franz wurde von den Truppen der Regentin Anna von Beaujeu am 28. 7. 1488 bei Saint-Aubin-du-Cormier (bei Fougères) geschlagen und musste am 19. 8. 1488 den Frieden von Verger (bei Sablé, Département Sarthe) schließen. Seine Erbtochter Anna von Bretagne (Anna, Herrscherinnen, Frankreich) wurde die Gemahlin zweier französischer Könige.
J. Choffel: Le dernier duc de Bretagne (Paris 1977).
5) Frạnz I., König von Frankreich, (seit 1515), * Cognac 12. 9. 1494, ✝ Rambouillet 31. 3. 1547, Sohn Karls von Orléans, des Grafen von Angoulème (* 1459/60, ✝ 1496), und der Luise von Savoyen (✝ 1531), Großvater von 6); folgte seinem Vetter Ludwig XII., dessen Tochter Claudia er 1514 geheiratet hatte. Gleich zu Beginn seiner Regierung eroberte Franz durch seinen Sieg über die im Dienst Mailands stehenden Schweizer bei Marignano (1515) das Herzogtum Mailand. Der 1516 mit den Schweizern geschlossene »Ewige Frieden« räumte allein Frankreich das Recht ein, Söldner aus der Eidgenossenschaft zu ziehen. Als Erbe der französischen Ansprüche auf Italien und Burgund in Abwehr der Umklammerung durch die habsburgischen Länder wurde Franz zum dauernden Gegner Karls V., dessen Kaisertum er als Mitbewerber bei der Kaiserwahl (1519) zu verhindern suchte. Nach der Niederlage bei Pavia (1525) gefangen genommen, gewann er durch den Scheinfrieden von Madrid (1526), den er nach seiner Freilassung widerrief, seine Handlungsfreiheit zurück. Erst 1544 beendete der Friede von Crépy die Kriege mit Karl V.
Franz war ein glänzender Renaissancefürst voll politischer Energie. Auch seine Haltung zu den religiösen und kirchlichen Gegensätzen der Epoche wurde vornehmlich durch politische Gesichtspunkte bestimmt. Er suchte Verbindung mit den Türken und den protestantischen Reichsständen, um die Macht des Hauses Habsburg einzudämmen, trat aber in Frankreich selbst der Ausbreitung der Reformation mit wachsender Entschiedenheit entgegen. Im Inneren suchte er die Macht der Krone und die Einheit des Staates zu stärken. Das Konkordat, das er 1516 mit Papst Leo X. in Bologna schloss, gab ihm das Besetzungsrecht für die französischen Bistümer. Die geistliche Gerichtsbarkeit über Laien wurde zurückgedrängt durch die Ordonnanz von Villers-Cotterêts (bei Soissons), 1539; unter seiner Regierung entstanden Ansätze für ein neues, nur von der Krone abhängiges Beamtentum. Franz kann als Wegbereiter des französischen Absolutismus gelten. Sein Herrscherbewusstsein äußerte sich auch in einem großzügigen Mäzenatentum, das den geistigen und wissenschaftlichen Bestrebungen der Renaissance in Frankreich Eingang verschaffte. Er rief Leonardo da Vinci, B. Cellini und F. Primaticcio ins Land und förderte die humanistischen Studien durch die Begründung des Collège de France (1530).
C. Terrasse: François Ier, le roi et le règne, 3 Bde. (ebd. 1943-70);
E. Düsterwald: F. I. von Frankreich (1974);
G. Treffer: F. I. von Frankreich (1494-1547). Herrscher u. Mäzen (1993).
6) Frạnz II., König (seit 1559), * Fontainebleau 19. 1. 1544, ✝ Orléans 5. 12. 1560, ältester Sohn Heinrichs II. und der Katharina von Medici, Enkel von 5); Ȋ seit 1558 mit Maria Stuart. Franz' kurze Regierung stand unter dem bestimmenden Einfluss seiner Mutter sowie der Brüder François und Charles de Guise (Onkel seiner Frau Maria). Gegen diese verschworen sich die Hugenotten (»Verschwörung von Amboise«, 1560). Der plötzliche Tod des Königs beendete die Vorherrschaft der Familie Guise.
7) Frạnz Joseph II., Fürst (seit 1938), * Frauenthal (Steiermark) 16. 8. 1906, ✝ Grabs (Kanton Sankt Gallen) 13. 11. 1989; Ȋ seit 1943 mit Georgine (Gina) von Wilczek (* 1921, ✝ 1989). Er regierte sein Land im Rahmen einer konstitutionellen Monarchie und übertrug 1984 die Ausübung der Hoheitsrechte seinem Sohn Hans Adam, der 1989 die Thronfolge antrat.
8) Frạnz Stẹphan, Herzog, Franz 1).
9) Frạnz I., italienisch Francesco I. [fran'tʃesko], Herzog, Sforza, Francesco.
10) Frạnz Wịlhelm Graf von Wạrtenberg, Bischof von Osnabrück (seit 1625) und Regensburg (seit 1649), * München 1. 3. 1593, ✝ Regensburg 1. 12. 1661. Der aus der morganatischen Ehe Ferdinands von Bayern mit Maria von Pettenbeck stammende Franz W. gehörte nach seiner Ausbildung an den jesuitischen Hochschulen von Ingolstadt und Rom sowie seiner politischen Tätigkeit in kurkölnischen Diensten zu den entschiedensten Vertretern der auf den Reformdekreten des Trienter Konzils (1545-63) gegründeten und durch das Restitutionsedikt von 1629 intensivierten Rekatholisierungspolitik. Von seinen kirchlichen Funktionen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges 1618-48 behielt er nur den Bischofsstuhl von Osnabrück, für dessen zukünftige, im Wechsel mit Protestanten zu erfolgenden Besetzung er 1648 reichsrechtlich verankerte Sonderregelungen nicht verhindern konnte. 1660 wurde er zum Kardinal ernannt.
G. Schwaiger: Kardinal F. W. von Wartenberg als Bischof von Regensburg (1954).
Österreich-Ungarn:
11) Frạnz Joseph I., Kaiser von Österreich (seit 1848) und König von Ungarn (seit 1867), * Schönbrunn (heute zu Wien) 18. 8. 1830, ✝ ebenda 21. 11. 1916, Neffe von Kaiser Ferdinand I. von Österreich, Enkel von Kaiser 2) von Österreich, Onkel von Erzherzog 12), Ȋ 24. 4. 1854 mit Elisabeth von Bayern, ab um 1889 enge Verbindung zur Schauspielerin Katharina Schratt (* 1855, ✝ 1940); trat am 2. 12. 1848 nach der Abdankung seines Onkels die Regierung an (Annahme des Doppelnamens Franz Joseph). Unter dem Eindruck der Märzrevolution von 1848 sah Franz Joseph in der Wiederherstellung der Autorität der Zentralgewalt sowie in der Sicherung von deren unbeschränkter Gewalt eine seiner Hauptaufgaben. Beeinflusst von Franz Fürst zu Schwarzenberg, widerrief er die oktroyierte Verfassung vom 4. 3. 1849 am 31. 12. 1851 (Silvesterpatent); sie wurde ersetzt durch das System des neoabsolutistischen Zentrismus, das auch durch seine klerikale Kirchenpolitik seit 1852 die monarchische Vormachtstellung betonte. Das Festhalten an Tradiertem (u. a. Österreichs Vormachtstellung in Mitteleuropa) sowie der von dynastischen Interessen eingeschränkte staatsmännische Weitblick ließen Franz Joseph auf innen- und außenpolitischen Problemstellungen nur langsam reagieren. Österreichs internationale Isolierung im Krimkrieg 1853/54-56 sowie die Niederlage im Sardinisch-Französisch-Österreichischen Krieg (Magenta und Solferino 1859) resultierten zum Teil aus seinen persönlichen Fehleinschätzungen. Danach wandte sich Franz Joseph stärker konstitutionellen Formen zu (föderatives Oktoberdiplom vom 20. 10. 1860, liberalistisch-zentralistisches Februarpatent vom 26. 2. 1861, Dezember-Verfassung vom 21. 12. 1867). Die Niederlage im Deutschen Krieg 1866 (Königgrätz, 3. 7.) erzwang eine Verständigung mit Ungarn; auch unter dem Einfluss seiner Frau ließ er den Österreichisch-Ungarischen Ausgleich (1867) abschließen, der eine Realunion von Österreich und Ungarn schuf. In der Folge orientierte sich Franz Joseph an der zentralistischen Verfassung von 1861, ohne allerdings die heftigen Nationalitätenkämpfe, besonders ab 1893-97, überwinden zu können. Die von den Thronfolgern, Kronprinz Rudolf beziehungsweise (ab 1896) Erzherzog Franz Ferdinand, angestrebten Reformen lehnte er insgesamt ab. Grundlagen seiner Außenpolitik waren (nach 1866) Zweibund (1879) und Dreibund (1882), wobei er die wachsenden Spannungen mit Russland wegen der Balkanfrage (1878/1908) nicht erkannte. Seine Fehleinschätzung der Kräfteverhältnisse trug mit zu der Krisenkonstellation bei, die schließlich den Ersten Weltkrieg auslöste, wenn ihm auch kein entscheidender Anteil am Kriegsausbruch (Julikrise 1914) zukam. - Die Epoche von 1848 bis 1914-18 wird in Österreich auch als »Franzisko-josephinische Ära« bezeichnet.
Ausgaben: Briefe Franz Josephs an seine Mutter, herausgegeben von F. Schnürer (1930); Briefe Kaiser Franz Josephs an Kaiserin Elisabeth 1859-1898, herausgegeben von G. Nostitz-Rienek (1966).
A. Novotny: F. J. I. (1968);
A. Palmer: F. J. I., Kaiser von Österreich u. König von Ungarn (a. d. Engl. 1995);
S. Beller: F. J. Eine Biogr. (1997).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Österreich-Ungarn: Nationale Fragen in der Donaumonarchie
12) Frạnz Fẹrdinand, Erzherzog, * Graz 18. 12. 1863, ✝ (ermordet) Sarajevo 28. 6. 1914, Sohn von Erzherzog Karl Ludwig, Neffe von 11); wurde nach dem Tod des Kronprinzen Rudolf (1889) und seines Vaters (1896) Thronfolger. Seit 1900 steigerte sich sein politischer Einfluss, besonders nachdem er 1898 Stellvertreter des Kaisers im Obersten Kommando und 1913 Generalinspektor der Armee geworden war. In General F. Conrad von Hötzendorf fand er einen sachlich kompetenten Berater, mit dem er aber politisch v. a. in der Frage eines Präventivkriegs, der für Franz Ferdinand das Ende der österreichischen Monarchie bedeutete, nicht immer harmonierte. In anderen Zweigen der Staatsverwaltung war sein Einfluss beschränkt, seine politischen Ambitionen ließen aber den Sitz der Militärkanzlei zu einer informellen Nebenregierung werden. Gestützt auf diesen Belvederekreis trat Franz Ferdinand nachdrücklich für die Erhaltung der Großmachtstellung der Monarchie ein (»Großösterreichische Idee«) und wandte sich gegen alle sprengenden Kräfte, besonders gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen des magyarischen Adels. Um dessen Herrschaft zu brechen und die ungarischen Nationalitäten bei der Monarchie zu halten, dachte er an die Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Ungarn und an einen bundesstaatlichen Umbau der Monarchie (Trialismus). In der auswärtigen Politik war er ein Anhänger des Dreikaiserbündnisses. Er befürwortete, allerdings mit manchen Schwankungen, eine friedliche Lösung der südslawischen Frage. Franz Ferdinand war seit 1900 mit Sophie Gräfin Chotek in morganatischer Ehe verheiratet. Seine Ermordung durch serbische Nationalisten (»Schwarze Hand«) war der äußere Anlass zum Ersten Weltkrieg.
E. Franzel: F. F. d'Este (Wien 1964);
F. Weissensteiner: F. F. Der verhinderte Herrscher (Neuausg. 1994).
13) Frạnz I. Rákóczi [-'raːkoːtsi], Rákóczi, Franz I.
14) Frạnz II. Rákóczi [-'raːkoːtsi], Rákóczi, Franz II.
15) Frạnz von Assisi, spanisch Francisco de Asị́s [fran'θisko-], König (als Gemahl Königin Isabellas II. von Spanien Träger des Königstitels), * Aranjuez 13. 5. 1822, ✝ Épinay-sur-Seine 17. 4. 1902, Neffe König Ferdinands VII. Trotz seiner körperlichen und geistigen Behinderung aus Staatsräson seit 1846 mit seiner Cousine verheiratet; diese von Beginn an unglückliche Ehe schadete dem Königtum. Politisch weitgehend einflusslos, trug Franz jedoch 1849 entscheidend zum Sturz des Ministerpräsidenten R. M. Narváez bei. Nach der Entthronung Isabellas (1868) trennte sich das Königspaar in der Emigration.
16) Frạnz Egon Graf, seit 1664 Fürst von Fụ̈rstenberg, Bischof von Straßburg (seit 1663), * Heiligenberg 16. 4. 1626, ✝ Köln 1. 4. 1682; trat ab 1650 v. a. als politischer Berater und Minister des wittelsbach. Kurfürsten Max Heinrich von Köln hervor und suchte dessen Politik im Heiligen Römischen Reich im Sinne Frankreichs zu lenken (u. a. bei Gründung des antikaiserlichen Rheinbundes, 1658). Außerhalb Kurkölns und der übrigen Herrschaftsgebiete Max Heinrichs (Lüttich, Hildesheim) festigte er seine Position als kurzzeitiger Bischof von Metz (Nachfolger Mazarins), als Fürstabt von Stablo (Stavelot, bei Malmédy; 1660), Bischof von Straßburg (1663) und Abt von Murbach (1664). Seine Bedeutung schwand infolge seines französischen Exils 1673/74-79.
II
Frạnz,
1) Günther, Historiker, * Hamburg 23. 5. 1902, ✝ Stuttgart 22. 7. 1992; wurde 1935 Professor in Heidelberg, 1936 in Jena, 1941-45 in Straßburg, 1957 in Stuttgart-Hohenheim. Franz arbeitete besonders auf dem Gebiet der Agrargeschichte und der Geschichte des deutschen Bauernkrieges; daneben Quelleneditionen und fachliche Bücherkunden.
Werke: Der deutsche Bauernkrieg, 2 Bände (1933-35); Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte (1953, mit H. Rössler); Geschichte des deutschen Bauernstandes vom frühen Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert (1970).
Herausgeber: Sachwörterbuch zur deutschen Geschichte (1958).
2) Robert, eigentlich R. Franz Knauth, Komponist, * Halle (Saale) 28. 6. 1815, ✝ ebenda 24. 10. 1892; wurde 1842 Dirigent der Singakademie in Halle (Saale), 1859 daneben Universitätsmusikdirektor. In seinen über 350 Klavierliedern verbindet er die Romantik R. Schumanns mit kontrapunktischem Satz. Er bearbeitete Werke von J. S. Bach und G. F. Händel.
H. von der Pfordten: R. F. (1923);
J. M. Boonin: An index to the solo songs of R. F. (Hackensack, N. J., 1970).
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Frạnz, das; - <meist o. Art.> [kurz für: Französisch] (Schülerspr. Jargon): Französischunterricht: er hat in F. eine 5 geschrieben; morgen haben wir kein F.; hast du schon F. (die Hausaufgaben o. Ä. für den Französischunterricht) gemacht?
Universal-Lexikon. 2012.