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Götterdämmerung
Tag des jüngsten Gerichts; Offenbarung; Ende der Welt; Apokalypse; Weltende; Ragnarök; Weltuntergang

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Gọ̈t|ter|däm|me|rung 〈f. 20; unz.〉 Untergang der Götter

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Gọ̈t|ter|däm|me|rung, die <o. Pl.> [falsche von aisl. ragna rökkr = Götterverfinsterung, das mit aisl. ragna rök = Götterschicksal vermischt wurde] (germ. Mythol.):
Untergang von Göttern u. Welt vor Anbruch eines neuen Zeitalters.

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I
Götterdämmerung
 
Der auf die nordische Mythologie zurückgehende Ausdruck mit der Bedeutung »der Untergang der Götter in Verbindung mit dem Weltbrand vor dem Anbruch eines neuen Weltzeitalters« wurde durch Richard Wagners (1813-1883) »Götterdämmerung«, den Schlussteil des »Rings des Nibelungen«, popularisiert; er ist aber schon im 18. Jahrhundert in der deutschen Literatur belegt. Es handelt sich bei dem Wort um eine falsche Lehnübersetzung von altisländisch ragna rökkr = Götterverfinsterung, das mit ragna rök = Götterschicksal vermischt wurde. In übertragenem Gebrauch wird der Ausdruck ganz allgemein auf den Beginn einer neuen Epoche, auf eine grundlegende Umwälzung und Veränderung der bisher geltenden Werte in einem bestimmten Bereich bezogen.
II
Götterdämmerung,
 
in der altnordischen Mythologie der Weltuntergang; die Bezeichnung beruht auf ungenauer Übersetzung des in der Edda überlieferten Mythos von Ragnarök.
 
III
Götterdämmerung,
 
Musikdrama von R. Wagner, Text vom Komponisten, 4. Werk (»Dritter Tag«) des »Rings des Nibelungen«; Uraufführung 17. 8. 1876 in Bayreuth.
 

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Gọ̈t|ter|däm|me|rung, die <o. Pl.> [falsche LÜ von aisl. ragna rökkr = Götterverfinsterung, das mit aisl. ragna rök = Götterschicksal vermischt wurde; der „Untergang der Götter“ in Verbindung mit dem Weltbrand vor dem Beginn eines neuen Weltzeitalters ist eine eigentümliche Vorstellung der germ. Mythologie] (germ. Myth.): Untergang von Göttern u. Welt vor Anbruch eines neuen Weltzeitalters: Ü Das Abendrot der Zivilisation. Müde, gestaltlose G. (Remarque, Triomphe 105); Die G. wird wahr: Eine Welt geht zugrunde, eine andere steigt aus den Trümmern auf (Hartlaub, Muriel 288).

Universal-Lexikon. 2012.