Iod
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Jod 〈n.; -s; unz.; chem. 〉 dunkelgraues, fast blauschwarzes, metallisch glänzendes chem. Element aus der Gruppe der Halogene, Ordnungszahl 53, geht beim Erwärmen ohne zu schmelzen in einen violetten Dampf über; oV Iod [<grch. iodes „veilchenartig“ <ion „Veilchen“ + eidos „Aussehen“]
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Jod: veraltete Schreibweise für ↑ Iod.
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Jod, (chem. fachspr. auch:) Iod, das; -[e]s [frz. iode, zu griech. io̅̓dēs = veilchenfarbig, nach dem bei Erhitzen von Jod auftretenden veilchenblauen Dampf]:
schwarzbraune, glänzende kristalline Substanz, die in bestimmten Lösungen bes. in der Medizin (z. B. zur Desinfektion u. Chemotherapie) verwendet wird (chemisches Element; Zeichen: J bzw. I).
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Jod
[französisch iode, zu griechisch io̅́dēs »veilchenfarbig«], chemisch fachsprachlich Iod, chemisches Symbol J beziehungsweise I, chemisches Element aus der siebten Hauptgruppe des Periodensystems (Halogene). Jod bildet weiche, dunkelgraue, metallisch glänzende Kristalle, die bei Raumtemperatur bereits ein wenig sublimieren. Der in der Regel aus J2-Molekülen bestehende Joddampf ist violett gefärbt, riecht charakteristisch und wirkt stark schleimhautreizend. In Wasser ist Jod nur wenig löslich, es löst sich aber in zahlreichen organischen Lösungsmitteln mit brauner (z. B. Alkohol, Äther) oder violetter Farbe (z. B. Benzol, Tetrachlorkohlenstoff). In seinem chemischen Verhalten ähnelt das Jod dem Brom und dem Chlor, es ist jedoch wesentlich weniger reaktionsfähig als diese.
Jodverbindungen finden sich in geringen Mengen in vielen Gesteinen, Böden und Mineralquellen. Das technisch wichtigste Vorkommen ist der Chilesalpeter, in dem Jod als Nebenbestandteil in Form von Jodaten vorliegt (bis 0,1 %). Chile liefert über 20 % des Weltbedarfs an Jod (1992: 2 660 t). Jod kommt auch in Meeresalgen vor, die die Fähigkeit haben, die im Meerwasser nur in geringsten Mengen (etwa 0,0002 %) enthaltenen Jodide anzureichern. Nur noch in kleinen Mengen wird Jod aus den Algen durch Verbrennen, Auslaugen der in der Asche vorliegenden Jodide mit Wasser und Freisetzen (z. B. mit Chlor) gewonnen. Tiefenwässer, wie sie z. B. in den USA zur Jodgewinnung herangezogen werden, enthalten bis zu 50 ppm Jod, für Begleitwässer von Erdöllagerstätten sind bis zu 100 ppm Jod nachgewiesen worden. Es liegt als Jodid vor, wird daraus mit Chlor freigesetzt und mit SO2 zu Jodwasserstoffsäure umgewandelt. Aus Letzterer wird durch Reaktion mit gasförmigem Chlor elementares Jod ausgeschieden.
Jod und Jodverbindungen dienen u. a. zur Herstellung von Farbstoffen, lichtempfindlichem Silberjodid für die Fotografie, Katalysatoren, Stabilisatoren, Desinfektionsmitteln und Röntgenkontrastmitteln. Aus der Reihe künstlich hergestellter radioaktiver Jodisotope wird das 131J zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen angewendet (Halbwertszeit 8,02 Tage). In der Schilddrüsendiagnostik kommen die Isotope 123J (Halbwertszeit 13,2 Stunden) und 128J (Halbwertszeit 25 Minuten), überwiegend inzwischen jedoch 99m-Technetium zum Einsatz. Radioaktive Jodisotope, die bei Reaktorunfällen freigesetzt werden können, sind v. a. 131J und 129J (Halbwertszeit rd. 16 Mio. Jahre, biologische Halbwertszeit etwa 140 Tage). Als vorbeugende Maßnahme bei möglichen Kernreaktorunfällen wird das Einnehmen von Kaliumjodidtabletten (»Jodtabletten«) vorgeschlagen, um rasch die Jodspeicher aufzufüllen und dadurch das strahlenempfindliche Schilddrüsengewebe gegen die Aufnahme von radioaktivem Jod zu schützen.
Jod ist ein unentbehrlicher Bestandteil des tierischen und menschlichen Organismus; es wird mit der Nahrung aufgenommen. Als essenzielles Spurenelement (z. B. Baustein des Schilddrüsenhormons Thyroxin) beträgt der tägliche Bedarf 0,15 mg. Jodmangel ist in ganz Mitteleuropa, und nicht nur in manchen Gebirgsregionen (Strumatal in Südbulgarien), endemisch. Jodiertes Trinkwasser und jodhaltiges Speisesalz sind dringend zu empfehlen; bei ständiger Anwendung könnten viele Kropfoperationen überflüssig werden. Jodhaltige Eiweiße sind im Tierreich weit verbreitet, z. B. im Spongin der Schwämme. In Pflanzen stimuliert Jod das Wachstum und die Atmung und aktiviert abbauende Enzyme (Invertase, Peroxidase); höhere Jodgehalte (über 6 ppm) wirken hemmend. Für einige Meeresalgen ist Jod ein Nährelement, besonders Braunalgen speichern es in ihrem Thallus.
Jod wurde 1811 von B. Courtois in der Asche von Braunalgen entdeckt. Als chemisches Element wurde es von H. Davy (1813/14) und von J. L. Gay-Lussac (1814), der das neue Element nach der Farbe seiner violetten Dämpfe benannte, erkannt.
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Jod, (chem. fachspr. auch:) Iod, das; -[e]s [frz. iode, zu griech. iṓdēs = veilchenfarbig, nach dem bei Erhitzen von Jod auftretenden veilchenblauen Dampf]: schwarzbraune, glänzende kristalline Substanz, die in bestimmten Lösungen besonders in der Medizin (z. B. zur Desinfektion u. Chemotherapie) verwendet wird (chemisches Element; Zeichen: J).
Universal-Lexikon. 2012.