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Suggestion
Beeinflussung

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Sug|ges|ti|on [zʊgɛs'ti̯o:n], die; -, -en:
1.
a) <ohne Plural> geistig-seelische Beeinflussung eines Menschen [mit dem Ziel, ihn zu einem bestimmten Verhalten zu veranlassen]:
jmds. Meinung durch Suggestion manipulieren.
b) etwas, was jmdm. suggeriert wird:
einer Suggestion erliegen.
2. <ohne Plural> suggestive (b) Wirkung, Kraft:
sie erlag der Suggestion seiner Worte.

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Sug|ges|ti|on 〈f. 20seel. Beeinflussung, Willensübertragung, Hervorrufen bestimmter Gedanken, Gefühle od. Handlungen (bei einem andern od. bei sich selbst) [<spätlat. suggestio; zu lat. suggerere „von unten herantragen“]

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Sug|ges|ti|on , die; -, -en [(frz. suggestion <) (spät)lat. suggestio = Eingebung, Einflüsterung, zu lat. suggerere, suggerieren] (bildungsspr.):
1.
a) <o. Pl.> geistig-psychische Beeinflussung eines Menschen [mit dem Ziel, ihn zu einem bestimmten Verhalten zu veranlassen]:
jmds. Meinung durch S. manipulieren;
b) etw., was jmdm. suggeriert wird.
2. <o. Pl.>↑ suggestive (b) Wirkung, Kraft.

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Suggestion
 
[lateinisch suggestio »Eingebung«, »Einflüsterung«] die, -/-en, Beeinflussung des Denkens, Fühlens, Wollens und Handelns eines Menschen unter Umgehung seiner rationalen (kritisch wertenden und kontrollierenden) Persönlichkeitsanteile. Die Suggestibilität (suggestive Empfänglichkeit) ist erhöht bei willensschwachen, unselbstständigen, leichtgläubigen Menschen und unter besonderen Bedingungen, z. B. in leichtem Schlaf, bei bestimmter Musik. Außerdem hängt sie vom Alter und von der aktuellen Situation (wie Erregtheit, Angst, Müdigkeit, Medikamenteneinwirkung, Beeinflussung durch Hypnose oder in der Masse) ab. Die Suggestivität des Beeinflussenden (Suggerierenden) steigt, sobald er als der Stärkere, Informiertere, Selbstsicherere, im sozialen Status höher Stehende gilt. - Es wird zwischen Heterosuggestion (Fremdsuggestion) und Autosuggestion (Selbstsuggestion) unterschieden, wobei aber immer beides zusammenspielt. Die Heterosuggestion dominiert besonders bei Werbung, Propaganda, Erziehung und verbaler Manipulation. Sie wird bewusst eingesetzt oder wirkt unbewusst (etwa in der Arzt-Patient-Beziehung). Die Autosuggestion ist ein immer wichtigeres, bewusst zu Heilzwecken und neuerdings auch zur zeitlichen Raffung und Steigerung der Effizienz des Lernens (Suggestopädie) eingesetztes psychotherapeutisches Verfahren. - Suggestibilität kann diagnostisch geprüft werden, z. B. durch Formdeutetests oder mit Placebos.
 
Literatur:
 
H. Bernheim: Die S. u. ihre Heilwirkung (a. d. Frz., 1888, Nachdr. 1985);
 H. Bernheim: Neue Studien über Hypnotismus, S. u. Psychotherapie (a. d. Frz., 1892);
 E. Straus: Wesen u. Vorgang der S. (1925);
 B. Stokvis u. M. Pflanz: S. in ihrer relativen zeitbedingten Begrifflichkeit, medizinisch u. sozialpsychologisch betrachtet (Basel 1961);
 C. Baudouin: S. u. Auto-S. (a. d. Frz., 1972);
 E. Kretschmer: Medizin. Psychologie (141975).
 

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Sug|ges|ti|on, die; -, -en [(frz. suggestion <) (spät)lat. suggestio = Eingebung, Einflüsterung, zu lat. suggerere, ↑suggerieren] (bildungsspr.): 1. a) <o. Pl.> geistig-seelische Beeinflussung eines Menschen [mit dem Ziel, ihn zu einem bestimmten Verhalten zu veranlassen]: jmds. Meinung durch S. manipulieren; b) etw., was jmdm. suggeriert wird: ein großer Teil des deutschen Volkes sei unter die S. des preußischen Gedankens und der preußischen Institutionen geraten (Niekisch, Leben 153). 2. <o. Pl.> suggestive (b) Wirkung, Kraft: Der Reiz dieses Tanzspiels lag in der unheimlichen S., die am gegenwärtigsten machte, was gar nicht gegenwärtig war: das Opfer Orpheus (Hagelstange, Spielball 233).

Universal-Lexikon. 2012.