Akademik

Hauer
Reißzahn; Eckzahn

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Hau|er 〈m. 3
1. 〈Jägerspr.〉 unterer Eckzahn des Keilers
2. 〈oberdt.〉 Winzer
3. 〈Bgb.〉 = Häuer

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Hau|er, der; -s, -:
1. [mhd. houwer] (Bergmannsspr. früher) im Bergwerk an der Abbaustelle arbeitender Bergmann mit abgeschlossener Ausbildung (früher Berufsbez.)
2. [mhd. houwer] (Jägerspr.) aus dem Unterkiefer seitlich der Schnauze hervorstehender Eckzahn des Keilers:
ein Keiler mit starken -n.
3. (südd., österr.) Weinbauer, Winzer.

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I
Hauer,
 
1) Bergmann, der vorwiegend im Streckenvorbau tätig ist.
 
 2) Jägersprache: Gewaff; auch Bezeichnung für das männliche Hausschwein (Eber).
II
Hauer,
 
Josef Matthias, österreichischer Komponist und Musiktheoretiker, * Wiener Neustadt 19. 3. 1883, ✝ Wien 22. 9. 1959; entwickelte noch vor A. Schönberg seit 1919 eine Form der Zwölftontechnik, die die traditionellen Tonarten durch »Tropen«, d. h. aus zwei Sechstonkombinationen gebildete Gruppen (44 Tropen), ersetzt. Er komponierte die Oper »Salambo« (1929; nach G. Flaubert), das Singspiel »Die schwarze Spinne« (1932; nach J. Gotthelf), die Oratorien »Wandlungen« (1927) und »Der Menschen Weg« (1934-52) nach F. Hölderlin; »Langsamer Walzer« für Orchester (1953), Kammermusik (u. a. »Chinesisches Streichquartett«, 1953), Klaviermusik (u. a. »Labyrinth. Tanz«, 1952; vierhändig); seit 1940 zahlreiche Zwölftonspiele für verschiedene Besetzungen.
 
Schriften: Vom Wesen des Musikalischen (1920); Deutung des Melos (1923); Vom Melos zur Pauke (1925); Zwölftontechnik (1925).
 
Literatur:
 
W. Szmolyan: J. M. H. (Wien 1965);
 J. Sengstschmid: Zw. Trope u. Zwölftonspiel. J. M. H.s Zwölftontechnik (1980);
 H. U. Götte: Die Kompositionstechniken J. M. H.s unter besonderer Berücksichtigung determinist. Verfahren (1989).

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Hau|er, der; -s, - [1, 2: mhd. houwer]: 1. (Bergmannsspr.) im Bergwerk an der Abbaustelle arbeitender Bergmann mit abgeschlossener Ausbildung (früher Berufsbez.): Von den 1 151 Arbeitern unter Tage kamen heute nur 4 H. zur Arbeit (B. Vesper, Reise 343). 2. (Jägerspr.) aus dem Unterkiefer seitlich der Schnauze hervorstehender Eckzahn des Keilers: ein Keiler mit starken -n; Ü Man hatte ihm ein Gebiss verpasst, seine Kiefer mit groben -n entstellt (Fels, Sünden 21). 3. (südd., österr.) Weinbauer, Winzer.

Universal-Lexikon. 2012.