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Sịng|spiel 〈n. 11; Theat.; Mus.〉 Bühnenstück mit musikal. Einlagen
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Sịng|spiel, das (Musik):
Bühnenstück (meist heiteren, volkstümlichen Inhalts) mit gesprochenem Dialog u. musikalischen Zwischenspielen u. Gesangseinlagen.
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Singspiel,
allgemein ein gesprochenes, meist heiteres Theaterstück volkstümlichen Charakters mit musikalischen Einlagen. Musikalisches Vorbild für das Singspiel war v. a. die italienische Opera buffa, die auch den entscheidenden Impuls zur Entstehung der wiederum für das deutsche Singspiel wichtigen Opéra comique gab. Den eigentlichen Anstoß für das deutsche Singspiel gab 1743 die Berliner Aufführung der ins Deutsche übertragenen Ballad-Opera »The devil to pay« (deutsch »Der Teufel ist los«) von Charles Coffey (* um 1700, ✝ 1745; weitere Bearbeitungen von C. F. Weisse mit Musikstücken von J. Standfuss, 1752, und mit zum Teil neuer Musik von J. A. Hiller, 1766). Hiller wurde zum Schöpfer des deutschen Singspiels, dessen wesentliche Merkmale Prosadialog und volkstümlich-einfache Melodik sind. Die Musik, die bei Hiller mehr Raum einnahm als früher, bestand vornehmlich aus liedhaften Arietten, mitunter aus größeren Arien, später auch aus Ensembles (Duetten, Terzetten, Quartetten). Den Schluss bildete regelmäßig ein dem Vaudeville nachgebildeter Rundgesang mit Chor. Vorbild war musikalisch und textlich die Opéra-comique (Charles Simon Favart, * 1710, ✝ 1792). Die Stoffe waren meist dem Landleben entnommen und hatten oft sentimental-bürgerlichen Charakter (z. B. »Lottchen am Hofe«, 1767). Komponisten waren ferner C. G. Neefe, J. F. Reichardt, G. A. Benda und J. André.
Zentrum des Singspiels war zunächst Leipzig, bis eine Neubelebung durch das von Joseph II. gegründete Wiener Nationalsingspiel (1778 mit I. Umlauffs »Die Bergknappen« eröffnet) erfolgte. Bodenständige Traditionen (Marionettenoper) sowie Elemente und Typen der Opera buffa, auch der Opéra comique, verbanden sich hier. W. A. Mozart griff mit seinem ersten Singspiel »Bastien und Bastienne« (1768) auf J.-J. Rousseaus »Le devin du village« zurück. In »Zaide« (1779/80, unvollendet) suchte er die musikalischen Formen der Opera buffa der deutschen Sprache und den Möglichkeiten des Singspiels anzupassen. Auch für die Singspiele von K. Ditters von Dittersdorf (z. B. »Doktor und Apotheker«, 1786), F. Gassmann und J. Schenk (z. B. »Der Dorfbarbier«, 1796) war v. a. die Opera buffa Vorbild. Das Wiener Zaubersingspiel wurde von P. Wranitzky und Wenzel Müller gepflegt. Höhepunkt und zugleich Abschluss in der Entwicklung des deutschen Singspiels sind Mozarts »Die Entführung aus dem Serail« (1782) und »Die Zauberflöte« (1791), Letztere ein Singspiel aus der Gattung der Zauberposse. Das deutsche Singspiel führte nach Mozart zur deutschen romantischen Oper C. M. von Webers (»Der Freischütz«, 1821), H. Marschners, L. Spohrs u. a. sowie zu den Spielopern von A. Lortzing, andererseits zu den wieder mehr im Wiener Volkstheater wurzelnden Stücken F. Raimunds und J. Nestroys, schließlich zur Wiener Operette von J. Strauss Sohn.
O. Michtner: Das alte Burgtheater als Opernbühne (Wien 1970);
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Sịng|spiel, das (Musik): Bühnenstück (meist heiteren, volkstümlichen Inhalts) mit gesprochenem Dialog u. musikalischen Zwischenspielen u. Gesangseinlagen.
Universal-Lexikon. 2012.