Akademik

Selbstreferenz
Selbstbezüglichkeit

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Selbstreferenz,
 
Selbstbezogenheit, Begriff zur Beschreibung von Systemen, deren Zustände wesentlich durch die Interaktion ihrer Komponenten und nicht wesentlich durch die Beeinflussung ihrer Umwelt bestimmt werden. - In der Soziologie und Wissenschaftstheorie bezeichnet der im Rahmen der Systemtheorie N. Luhmanns entwickelte Begriff die Fähigkeit eines Systems, in Form einer Selbstbeobachtung Elemente, Funktionsabläufe und Steuerungsimpulse innerhalb des eigenen Systems gegen seine Außenbeziehungen abzusetzen. Durch diese Art der Differenzierung können Systeme mit einer spezifischen Leistungsfähigkeit und einem bestimmten Reflexionsgrad gesondert herausgehoben werden. - In der Mathematik und Logik versteht man unter Selbstreferenz insbesondere die Eigenschaft von Sätzen, sich in ihrer Aussage auf sich selbst zu beziehen. Formal wird Selbstreferenz meist über geeignete Codierungen realisiert; sie dient u. a. dem Studium der Selbstanwendung von Programmen auf sich und dem Verständnis philosophischer Probleme u. a. beim Wahrheitsbegriff (z. B. in der »Lügnerantinomie«, d. h. dem Satz, der seine eigene Falschheit besagt).

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Sẹlbst|re|fe|renz, die: a) (Fachspr.) Rückbeziehung, Bezugnahme auf sich selbst; b) (Math., Logik) Eigenschaft von Sätzen, sich in ihrer Aussage auf sich selbst zu beziehen.

Universal-Lexikon. 2012.