Ulah; Wallachen; Walachen; Wlachi; Wlachen; Blahoi; Vlachen; Vlasi; Valachos; Wallachians; Vlachos; Valx
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Olah,
1) Franz, österreichischer Politiker, * Wien 13. 3. 1910, Klaviermacher; nach den Februarunruhen 1934 und ab März 1938 inhaftiert (u. a. KZ Dachau); 1948-66 (bis 1964 für die SPÖ; seitdem parteilos) Abgeordneter im Nationalrat und 1959-61 dessen 2. Präsident; war als Vorsitzender der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter (1949-57) im September/Oktober 1950 maßgeblich an der Niederschlagung des kommunistischen Streiks beteiligt; 1955-59 Vizepräsident sowie 1959-62 Präsident des ÖGB. Olah wurde als Innenminister (1962-64) von innenparteilichen Gegnern zum Rücktritt gezwungen und aus der SPÖ ausgeschlossen (»Fall Olah«; u. a. angebliche widerrechtliche Verwendung von Gewerkschaftsgeldern bei der Gründung der »Kronenzeitung«, 1959).
2) ['əʊlɑː], George A., amerikanischer Chemiker ungarischer Herkunft, * Budapest 22. 5. 1927; 1954-56 an der Ungarischen Akademie der Wissenschaft in Budapest, danach in Kanada und den USA tätig; 1977 Professor an der University of Southern California, dort seit 1991 Direktor des Loker Hydrocarbon Institute. - Olah gelang es, bei sehr niedrigen Temperaturen und unter Einsatz von so genannten Supersäuren (Säuren) Carbokationen (positiv geladene Kohlenstoffverbindungen, die als kurzlebige Zwischenprodukte auftreten) von so langer Lebensdauer herzustellen, dass ihre Struktur und Reaktivitäten sehr genau untersucht werden konnten. Seine Arbeiten eröffnen neue Möglichkeiten zur katalytischen Umwandlung von Methan in höhere Kohlenwasserstoffe und zur Erzeugung bleifreier, klopffester Treibstoffe hoher Oktanzahl und leichterer biologischer Abbaubarkeit. 1994 erhielt Olah den Nobelpreis für Chemie.
Universal-Lexikon. 2012.