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springen
hoppeln; hopsen; hüpfen; jumpen (norddt.); zerplatzen; zerbrechen; bersten; reißen; zerspringen

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sprin|gen ['ʃprɪŋən], sprang, gesprungen:
1.
a) <itr.; ist sich kräftig mit den Beinen vom Boden abstoßend in die Höhe und/oder in eine bestimmte Richtung bewegen:
aus dem Stand, mit Anlauf, in die Höhe springen.
Syn.: hopsen, hüpfen.
Zus.: emporspringen, herunterspringen, hinabspringen, hinaufspringen, hineinspringen, hochspringen, wegspringen, zurückspringen.
b) <itr.; ist sich springend (1 a) irgendwohin bewegen:
auf den fahrenden Zug springen; aus dem Fenster, ins Wasser springen; durch einen brennenden Reifen springen; das Kind sprang über die Straße, über Bord; zur Seite springen.
Syn.: hopsen, hüpfen.
c) <itr.; hat/ist> (als sportliche Diziplin) eine bestimmte Distanz in Höhe oder Weite mit einem Sprung überwinden:
sie ist/hat 6,48 m [weit], 2 m [hoch] gesprungen; er ist/hat noch nicht gesprungen; <auch tr.> sie ist/hat einen neuen Rekord gesprungen.
2. <itr.; ist (geh.) spritzend, sprudelnd, sprühend (aus etwas) hervortreten:
Funken sind aus dem Holzstoß gesprungen; Blut sprang aus der Wunde.
Syn.: spritzen, sprühen, stieben (geh.), wirbeln.
3. <itr.; ist (von bestimmtem, sprödem Material) einen Sprung, Sprünge bekommen:
das Porzellan ist gesprungen.

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sprịn|gen 〈V. intr. 248; ist
1. einen Sprung machen, sich vom Boden wegschnellen
2. in Sprüngen laufen, hüpfen
3. einen Sprung, Riss bekommen, bersten (von Glas, Metall)
4. in die Höhe schnellen, schießen, hervor-, herausspritzen (Wasserstrahl, Quelle, Blut)
5. 〈fig.〉 eine Stelle weglassen (beim Vortrag eines Musikstücks, Darstellen einer Rolle)
6. 〈Brettspiel〉 ein Feld überschlagen
7. 〈umg.〉
7.1 rasch laufen
7.2 sich beeilen, eilen
7.3 eilfertig zu Diensten sein
● in einem Betrieb \springen 〈fig.〉 je nach Bedarf an unterschiedlichen Arbeitsplätzen eingesetzt werden; wenn sie nur mit dem kleinen Finger winkt, dann springt er schon; das Glas, der Topf ist gesprungen; eine Saite ist gesprungen gerissen ● die Kinder kamen gesprungen; jmdn. (nur für sich) \springen lassen 〈fig.; umg.〉 seine Hilfsbereitschaft dauernd in Anspruch nehmen; 〈aber〉 \springen lassen 〈fig.; umg.〉 = springenlassen ● 1,20 m hoch \springen; 4 m weit \springen ● aus dem Bett \springen; die Quelle springt aus der Erde, aus einem Felsen; aus dem Fenster \springen; der Wagen ist aus dem Gleis gesprungen; durchs Zimmer \springen; das springt ja in die Augen 〈fig.〉 ist offensichtlich; in die Höhe \springen (vor Freude); das Glas, die Schüssel sprang in tausend Stücke; ins Wasser \springen; mit dem Seil \springen (Kinderspiel); über einen Graben \springen; vom Pferd \springen; vom Sprungturm \springen; bitte spring rasch zum Bäcker!; zur Seite \springen ● der \springende Punkt dabei ist, dass ... 〈fig.〉 das Entscheidende [<ahd. springan, urspr. „auf-, hervorbrechen“; zu idg. *sp(h)er- „zucken, schnellen“]

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sprịn|gen <st. V.> [mhd. springen, ahd. springan, urspr. = aufspringen, hervorbrechen, verw. mit dem Spur zugrunde liegenden Verb mit der Bed. »treten; zappeln, zucken«]:
1. <ist>
a) sich [durch kräftiges Sichabstoßen mit den Beinen vom Boden] in die Höhe, nach vorn schnellen:
gut, hoch s. können;
mit Anlauf, aus dem Stand s.;
nun spring doch endlich!;
die Kinder springen mit dem [Spring]seil;
die Fische springen (schnellen sich aus dem Wasser);
Ü wenn man beim Mühlespiel nur noch drei Steine hat, darf man s. (seine Steine auf jeden beliebigen freien Punkt setzen);
b) sich springend (1 a) irgendwohin, in eine bestimmte Richtung, von einem bestimmten Platz wegbewegen:
der Hund sprang ihm an die Kehle;
die Katze ist auf den Tisch gesprungen;
auf, vor einen fahrenden Zug s.;
auf die Beine, Füße s. (mit einer raschen Bewegung aufstehen);
aus dem Fenster, vom Dach s.;
aus dem Bett s. (mit einer raschen, schwungvollen Bewegung aus dem Bett aufstehen);
aus dem Auto, ins Auto s. (rasch aus dem Auto, ins Auto steigen);
vor Freude in die Höhe s.;
hin u. her s.;
ins Wasser, über Bord s.;
vom Pferd s.;
über den Graben, von Stein zu Stein s.;
zur Seite s.;
er springt von einem Thema zum anderen (wechselt oft unvermittelt das Thema);
weil mehrere Kollegen krank waren, musste er s. (je nach Bedarf von einem Arbeitsplatz zum anderen wechseln).
2. <ist/hat> (Sport)
a) einen Sprung (1 b) ausführen:
jeder darf dreimal s.;
b) beim Springen (2 a) (eine bestimmte Leistung) erreichen:
er ist/hat 6,20 m, einen neuen Rekord gesprungen;
c) (einen bestimmten Sprung) ausführen:
einen Salto s.
3. <ist> sich rasch in großen Sprüngen, in großen Sätzen fortbewegen:
die Kinder sprangen in alle Richtungen;
ein Reh sprang über die Lichtung;
Ü wenn sie einen Wunsch hat, springt die ganze Familie (bemüht sich die ganze Familie, ihren Wunsch möglichst schnell zu erfüllen);
die Flammen sprangen von Haus zu Haus.
4. <ist>
a) (südd., schweiz.) laufen, rennen, eilen:
wenn wir den Bus noch kriegen wollen, müssen wir aber s.;
b) (landsch.) [rasch] irgendwohin gehen [um etw. zu besorgen, zu erledigen]:
ich spring nur rasch zum Bäcker, zum Briefkasten.
5. <ist>
a) sich mit einer raschen [ruckartigen] Bewegung irgendwohin bewegen, irgendwohin rücken:
der Zeiger sprang auf die Acht;
der Kilometerzähler springt gleich auf 50 000;
die Ampel (das Licht der Ampel) sprang [von Gelb] auf Rot;
b) (aus einer Lage) geschnellt werden:
ein Knopf war ihm von der Jacke gesprungen;
der Ball sprang ihm vom Fuß, sprang vom Schläger;
c) sich, einem starken Druck nachgebend, mit einem Ruck aus seiner Lage bewegen:
die Lok ist aus dem Gleis gesprungen;
die Straßenbahn sprang aus den Schienen (entgleiste);
etw. s. lassen/springenlassen (ugs.; etw. spendieren: er hat 300 Euro s. lassen).
6. <ist>
a) [aufprallen u.] in die Höhe springen:
der Ball springt nicht mehr;
b) sich springend (6 a) irgendwohin bewegen:
der Ball sprang über die Torlinie, ins Aus.
7. <ist> (geh.) spritzend, sprudelnd aus etw. hervortreten:
aus dem Stein sprangen Funken.
8. <ist>
a) einen Sprung (3), Sprünge bekommen:
die Vase ist gesprungen;
b) zerspringen:
in Scherben, in 1000 Stücke s.;
eine Saite ist gesprungen (gerissen);
c) aufbrechen, platzen:
gesprungene Lippen.

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Springen,
 
Biologie: Form der Fortbewegung bei Tieren und beim Menschen, eine Variante des Laufens (Gehen). I. Allgemeinen werden beim Springen die Hinterbeine aus einer Beugestellung heraus plötzlich gestreckt, wodurch der Körper hochschnellt. Tiere, die sich springend fortbewegen, weisen Besonderheiten im Bau des Bewegungssystems sowie besonders kräftige Oberschenkelmuskeln auf; so sind z. B. beim Känguru die Hintergliedmaßen stark verlängert und der Schwanz als Stütze ist besonders kräftig gebaut; ähnliche Anpassungen finden sich bei den Springmäusen. Auch bei den Froschlurchen ist das Skelett an das Springen angepasst. Die Springschwänze besitzen eine Sprunggabel. Besonders kräftige Beine haben die Springspinnen und die Springschrecken. - Die Sprungweite ist abhängig vom Körpergewicht, kleinere Tiere springen relativ weiter als große; z. B. springt der Floh 200 Körperlängen weit, der Springfrosch 28 Körperlängen = 2 m, Springmäuse springen 15 Körperlängen = 2,5 m und Kängurus 5 Körperlängen = 6-10 m weit.

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Sprịn|gen, das; -s, -: 1. <o. Pl.> Vorgang, Tätigkeit des Springens. 2. (Sport, bes. Pferdesport) Wettbewerb in einer Disziplin, bei der gesprungen wird (z. B. Jagd-, Mächtigkeits-, Ski-, Zeitspringen).

Universal-Lexikon. 2012.