* * *
Me|di|en 〈Pl. von〉 Medium ● neue \Medien
* * *
Me|di|en :
Pl. von ↑ 1Medium.
* * *
I Medien,
Massenmedien.
Medien,
neue Medien.
Medi|en
[englisch media], Singular Medium das, -s, im Singular Bezeichnung für jede Art eines Trägers oder Übermittlers von Bedeutungen, Informationen und Botschaften (z. B. Tafel, Buch oder Folie als Unterrichts- beziehungsweise Anschauungsmedien), im Plural Bezeichnung für gesellschaftliche Träger- beziehungsweise Vermittlungssysteme für Informationen aller Art. Der kommunikationswissenschaftliche Medienbegriff ist eng an den Begriff der Massenmedien gekoppelt und in Verbindung mit ihm popularisiert worden. Der Begriff neue Medien bezieht sich dagegen auf die technischen Medien der Individualkommunikation.
Medi|en,
altiranisch Mada, im Altertum das gebirgige Hochland von Nordwestiran mit den Hauptstädten Ekbatana (heute Hamadan) und Rhagai (heute Raj, die südliche Vorstadt Teherans), mit fruchtbaren Hochebenen; berühmt waren die Gestüte der »nisäischen Ebene« (beim heutigen Bachtaran). Die Bewohner Mediens, die Meder, waren ein Reitervolk, das wohl gleichzeitig mit den sprachverwandten Persern in den Nordwesten Irans eingewandert ist (Iran, Geschichte). In den Annalen des Assyrerkönigs Salmanassar III., der sich ihrer Unterwerfung rühmte, werden die Meder 835 v. Chr. erstmals genannt. Sie waren in zahlreichen Stämme geteilt, die teils von den Assyrern abhängig waren, teils gegen sie kämpften, teils mit ihnen Allianzen eingegangen sind. Ihre Einigung wird von Herodot einem Deiokes zugeschrieben (um 715 v. Chr.), der auch die Hauptstadt Ekbatana gegründet haben soll. Von der Assyrerherrschaft befreiten sich die Meder endgültig unter ihrem König Phraortes (etwa 645-623 v. Chr.). Auf ihn folgte als bedeutendster Mederkönig sein Sohn Kyaxares, dessen rd. 40-jährige Herrschaft 28 Jahre lang von der Besetzung durch Skythen (Kimmerier) geprägt wurde. Kyaxares verband sich 616 mit Nabopolassar von Babylon, eroberte 614 Assur und stürzte 612 das Assyrerreich durch die Eroberung von dessen Hauptstadt Ninive. Medien, das inzwischen schon den größten Teil des Iran umfasste, erweiterte seinen Herrschaftsbereich noch um Nordmesopotamien, Armenien und Kappadokien. Im Jahr 585 v. Chr. wurde der Halys (heute Kɪzɪlɪrmak in Anatolien) zum Grenzfluss zwischen Medien und dem Lyderreich bestimmt. Damals war Medien auf dem Höhepunkt seiner Machtentfaltung angelangt. Kurz danach starb Kyaxares. Sein Sohn Astyages wurde von Kyros II., dem Großen, 550 v. Chr. besiegt. Medien ging im persischen Weltreich der Achaimeniden auf und verlor Armenien und Kappadokien, behielt aber Sagartien, das alte assyrische Kernland um das heutige Erbil in Irak. Ein letzter Versuch, Medien wieder unabhängig zu machen, scheiterte 521, als Dareios I., der Große, einen Aufstand niederschlug. Die Meder wurden im Reich der Achaimeniden das zweite Staatsvolk nach den Persern, die von ihnen Staatsverwaltung und Hofzeremoniell und viele Elemente der medischen Kunst übernahmen.
Als Alexander der Große 330 v. Chr. Iran eroberte, wurde Medien geteilt. Den Südteil (Großmedien) erhielt der Makedonier Peithon, den Nordteil der persischen Satrap Atropates, nach dem dieses Gebiet Atropatene (heute Aserbaidschan) hieß. Während Großmedien von den Seleukiden um 150 v. Chr. an den Partherkönig Mithridates I. kam, konnte sich die Atropatene noch bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. unabhängig erhalten, ehe das Gebiet im Partherreich aufging.
W. Culican: The Medes and Persians (London 1965);
M. Diakonoff: Media, in: The Cambridge history of Iran, hg. v. W. B. Fisher, Bd. 2 (Cambridge 1985).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Perserreich: Die erste Weltmacht
Großreiche: Kolosse auf tönernen Füßen?
Proto-Iraner, Iraner, Meder, Perser: Alte und junge Völker Irans
* * *
Universal-Lexikon. 2012.