a) heiteres, der musikalischen Unterhaltung dienendes Bühnenstück:
eine Operette aufführen, einstudieren.
b) Aufführung einer Operette:
in die Operette gehen.
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Ope|rẹt|te 〈f. 19; Mus.〉 leichtes, heiteres, unterhaltendes Bühnenstück mit Musik u. gesprochenen Dialogen [<ital. operetta, Verkleinerungsform zu opera „Oper“, eigtl. „kleine Oper“]
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a) <o. Pl.> Gattung von leichten, unterhaltenden musikalischen Bühnenwerken mit gesprochenen Dialogen, [strophenliedartigen] Soli u. Tanzeinlagen:
die Wiener O.;
b) einzelnes Werk der Gattung Operette (a):
-n komponieren;
c) Aufführung einer Operette:
in die O. gehen.
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Operette
[italienisch Operetta, französisch Opérette; wörtlich »Werkchen«], musikalisches Bühnenstück heiteren Charakters mit gesprochenem Dialog, Gesang und Tanz; entstand um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris; Traditionslinien zur Opéra comique (komische Oper), zum Vaudeville Theater (Vaudeville) und zum Singspiel. Als selbstständige Gattung konstituierte sich die Operette durch den musikalischen Bezug auf die jeweils aktuellen Tänze ihrer Zeit, die ihr die Substanz lieferten. Geprägt wurde sie vor allem durch Jacques Offenbach (1819-1880), dessen Operetten musikalisch von Cancan und Galopp lebten. Nach seinem Vorbild schrieben in Wien Franz von Suppè (1819-1895), Karl Millöcker (1842-1899) und Johann Strauß (Sohn) (1825-1899) auf der Basis von Walzer und Polka Werke dieser Gattung, die die Blütezeit der Wiener Operette einleiteten. Eine Fortsetzung fand sie im Schaffen von Franz Lehár (1870-1948) und Emmerich Kálmán (1882-1953), der sich auf den ungarischen Csardas stützte. In Berlin waren es Paul Lincke (1866-1946), hauptsächlich mit dem Marsch als musikalischer Grundlage, und Jean Gilbert (1879-1942) auf der Basis des Foxtrott, die den Typ der Berliner Operette schufen.
Aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausgelöste Operettenlieder gehörten zu den ersten Schlagern. Trotzdem spielte die Operette im Entwicklungsprozess der populären Musik nur eine nebengeordnete Rolle, obwohl sie ihre musikalische Substanz im 19. Jahrhundert aus dieser bezog. Auf der Bühne wurde sie schon um die Jahrhundertwende von der Revue abgedrängt, mit der Einführung des Tonfilms Ende der Zwanzigerjahre und dann der Durchsetzung der Massenmedien Rundfunk und Fernsehen verlor sie jede weiterreichende Bedeutung für den Entwicklungszusammenhang der populären Musik, wird als selbstständige Bühnengattung jedoch bis heute gepflegt.
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Ope|rẹt|te, die; -, -n [ital. operetta, Vkl. von: opera (↑Oper), eigtl. = Werkchen]: a) <o. Pl.> Gattung von leichten, unterhaltenden musikalischen Bühnenwerken mit gesprochenen Dialogen, [strophenliedartigen] Soli u. Tanzeinlagen: die Wiener O.; die klassische O.; b) einzelnes Werk der Gattung ↑Operette (a): das Textbuch einer O.; -n komponieren; c) Aufführung einer Operette: in die O. gehen; ihre Eltern nahmen sie mit in die O.
Universal-Lexikon. 2012.