(früher) Untereinheit der Deutschen Mark:
eine Mark hat hundert Pfennige; keinen Pfennig mehr haben; mit dem Pfennig rechnen müssen (sehr sparsam sein müssen); das ist keinen Pfennig wert (das ist nichts wert).
Zus.: Glückspfennig.
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Pfẹn|nig 〈m. 1; nach Zahlenangaben meist Pl.: -; Abk.: Pf〉 frühere deutsche Währungseinheit, 1/100 Mark ● wer den \Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert 〈Sprichw.〉 man soll auch im Kleinen sparsam sein; jeden \Pfennig dreimal umdrehen, ehe man ihn ausgibt 〈fig.〉 sehr sparsam sein; keinen \Pfennig (Geld) haben; das ist keinen \Pfennig wert; ich habe nicht für fünf \Pfennig Lust dazu 〈fig.; umg.〉 gar keine Lust; sie müssen mit jedem \Pfennig rechnen sie müssen sehr sparen [<ahd. pfenning; vermutl. zu lat. pannus „Stück Tuch“ (Gewandstoffe dienten früher oft als Tausch- u. Zahlungsmittel); verwandt mit Pfand]
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Pfẹn|nig, der; -s, -e <aber meist: 5 Pfennig> [mhd. pfenni(n)c, ahd. pfenning, pfenting, H. u., viell. zu lat. pannus = Stück Tuch (als Tausch- u. Zahlungsmittel)]:
1. frühere Währungseinheit in Deutschland (100 Pfennig = 1 Mark; Abk.: Pf.):
keinen P. (nicht das mindeste Geld [um etw. zu bezahlen]) [bei sich] haben;
den letzten P. hergeben;
das kostet nur ein paar -e (nur sehr wenig);
er war ohne einen P. (ohne alles Geld);
Spr wer den P. nicht ehrt, ist des Talers nicht wert;
☆ keinen P. wert sein (ugs.; nichts wert sein);
für jmdn., etw. keinen P. geben (ugs.; jmdn., etw. aufgeben; glauben, dass jmd., etw. keine Zukunft mehr hat);
jeden P. [dreimal] umdrehen; auf den P. sehen (ugs.; sehr sparsam, geizig sein);
nicht für fünf P. (ugs.; kein bisschen: nicht für fünf P. Anstand haben).
2. Einpfennigstück.
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Pfennig
[althochdeutsch pfenting, pfenning, Herkunft unklar, vielleicht zu lateinisch pondus »Gewicht«], Abkürzung Pf, deutsche Bezeichnung für den Denarius argenteus des Mittelalters, der durch die Münzreformen der fränkischen Könige Pippin und Karl des Großen geschaffen wurde. Aus einem Pfund Silber wurden 240 Pfennige geprägt, wobei 12 Pfennige einen Schilling (nur Rechnungsmünze) galten. Diese Zählweise blieb in Großbritannien bis 1971 erhalten. Der Pfennig war von Mitte des 8. bis Mitte des 13. Jahrhunderts in weiten Teilen Europas das dominierende Münznominal. In der Numismatik wird dieser Zeitraum deshalb auch als Pfennigzeit bezeichnet. Münzen zu ½ Pfennig (Hälbling, Obol) oder ¼ Pfennig (Vierling) wurden sehr selten geprägt. Meist half man sich, indem man einfach die Pfennigmünzen entsprechend zerteilte. Das Münzbild der Pfennige war nicht einheitlich und wandelte sich von den ursprünglich monepigraphischen Münzen zu bildlichen Münzmotiven. Die Prägung der Brakteaten mit ihrer gegenüber den zweiseitig geprägten Pfennigen weit größeren Oberfläche ermöglichte im 12./13. Jahrhundert eine Renaissance der Münzkunst. Nach dem Aufkommen des Groschens wurde der Pfennig allmählich zur Scheidemünze, was sich auch im verwendeten Münzmetall ausdrückte. Der Silbergehalt wurde immer niedriger, im 17. Jahrhundert waren in Westfalen bereits Kupferpfennige üblich (Anfänge der Kupferprägung gab es schon im 16. Jahrhundert). Die letzten Silberpfennige wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschlagen. Neben der heute geläufigen Bezeichnung Pfennig war bis 1871 auch die Schreibweise Pfenning häufig. Ab 1873 wurde der Pfennig in Deutschland einheitlich als kleinste Scheidemünze ausgeprägt (Reichs-, Renten-, Schaupfennig).
Der Pfennig war bis zur Einführung des Euro 1999/2002 die kleine Währungseinheit in Deutschland: 100 Deutsche Pfennig (Pf) = 1 Deutsche Mark (DM).
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Pfẹn|nig, der; -s, -e <aber meist: 5 Pfennig> [mhd. pfenni(n)c, ahd. pfenning, pfenting, H. u., viell. zu lat. pannus = Stück Tuch (als Tausch- u. Zahlungsmittel)]: Währungseinheit in der Bundesrepublik Deutschland (100 Pfennig = 1 Deutsche Mark; Abk.: Pf.): ein Brötchen kostet 40 P.; hast du ein paar einzelne -e?; keinen P. (nicht das mindeste Geld [um etw. zu bezahlen]) [bei sich] haben; keinen P. Trinkgeld bekommen; den letzten P. hergeben; ich ... habe nie einen P. Geld abgeben brauchen (Fichte, Wolli 194); auf den P. genau herausgeben; in -e wechseln; zwei Briefmarken zu 80 P.; damals war ich auf jeden P. angewiesen; das kostet nur ein paar -e (nur sehr wenig); Likör-Karnbach, der seinen Schwager mit keinem P. unterstützte, obwohl er im Zaster schwamm (Bieler, Bär 33); er war ohne einen P. (ohne alles Geld); 90 P. sind zu viel für dieses kleine Ei; Spr wer den P. nicht ehrt, ist des Talers nicht wert; *keinen P. wert sein (ugs.; nichts wert sein); für jmdn., etw. keinen P. geben (ugs.; jmdn., etw. aufgeben; der Meinung sein, dass jmd. nicht mehr lange lebt, etw. nichts taugt, keine Aussicht auf Erfolg o. Ä. hat); jeden P. [drei Mal] umdrehen; auf den P. sehen (ugs.; sehr sparsam, geizig sein); bis auf den letzten P. (ugs.; ↑Heller);nicht für fünf P. (ugs.; kein bisschen; nicht der, die, das Geringste): nicht für fünf P. Lust zu etw., Anstand haben; mit dem P. rechnen müssen (sparen müssen): Seine Mutter ... muss ihren Sohn allein durchbringen und mit jedem P. rechnen (Hörzu 3, 1983, 38).
Universal-Lexikon. 2012.