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Deutsche Mark
DM; DEM; Mark (umgangssprachlich)

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Deutsche Mark,
 
D-Mark, Abkürzung DM, bis Ende 1998 Währung und Rechnungsseinheit in Deutschland; 1 DM = 100 Deutsche Pfennig (Abkürzung Pf). Die DM-Währung löste nach der Währungsreform mit Wirkung vom 21. 6. 1948 die Reichsmark (Abkürzung RM) ab. Eine Deckung für die DM war nicht vorgesehen (Notendeckung), jedoch hatte die Deutsche Bundesbank Geldumlauf und Kreditgewährung in der Wirtschaft so zu steuern, dass die Währung gesichert war. 1958 wurde die Devisenbewirtschaftung vollständig beseitigt, seither war die DM frei austauschbar (Konvertibilität). Nach der Währungsreform galt zunächst 1 US-Dollar (US-$) = 3,33 DM (1 DM = 0,30 US-$), mit Wirkung vom 19. 9. 1949 1 US-$ = 4,20 DM (1 DM = 0,24 US-$). Dieser Kurs wurde nach Beitritt der Bundesrepublik Deutschland (1952) zum Internationalen Währungsfonds der offiziellen Parität zugrunde gelegt (1 DM = 0,211 588 g Feingold = 0,24 US-$). Es folgten Aufwertungen am 6. 3. 1961 (4 DM) und am 27. 10. 1969 (3,66 DM). Mit dem Übergang zu flexiblen Wechselkursen (19. 3. 1973) bildeten sich zwischen 1973 und 1998 die Kurse gegenüber dem US-$ u. a. Währungen frei auf den Devisenmärkten (Devisen). Grundsätzlich feste Wechselkurse besaß die DM gegenüber den Mitgliedsländern des Europäischen Währungssystems. Gemessen an der Entwicklung ihrer Binnenkaufkraft gehörte die DM zu den stabilsten Währungen der Erde. In den 70er-Jahren wuchs ihr zunehmend die Rolle einer internationalen Anlage- und Reservewährung zu. Die DM wurde nach dem Dollar die zweitwichtigste internationale Reservewährung. Maßgeblich für diese Entwicklung waren ihre innere Stabilität und der Anstieg ihres Wechselkurses sowie die zunehmende Instabilität des US-$.
 
In der SBZ und danach in der DDR hieß die 1948 neu eingeführte Währung auch D-Mark, bis sie 1964 in Mark der Deutschen Notenbank und 1968 in Mark der Deutschen Demokratischen Republik umbenannt wurde. - Mit Wirkung vom 1. 7. 1990 wurde mit der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR die DM auch in der DDR eingeführt und die Zuständigkeit für die Geld- und Währungspolitik auf die Deutsche Bundesbank übertragen. - Im Rahmen der Europäischen Währungsunion war die DM seit Einführung des Euro zum 1. 1. 1999, ebenso wie die nationalen Währungen der (ab 2001) 11 anderen Teilnehmerstaaten, bis zur Einführung von Euro-Banknoten und -Münzen am 1. 1. 2002 zu einer Untereinheit des Euro geworden. Zwar blieb die DM bis dahin alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel in Deutschland, sie wurde jedoch seit Anfang 1999 nicht mehr am Devisenmarkt gehandelt.
 
Literatur:
 
C.-L. Holtfrerich u. a.: Requiem für eine Währung. Die Mark 1873-2001 (2001).
 B. Sprenger: Das Geld der Deutschen (2001).

Universal-Lexikon. 2012.