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Text
Lyrics; Liedtext; Liedertext; Songtext; Literatur; Schriftwerk; Dichtung; Schrifttum; Schriftgut; Schriften

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Text [tɛkst], der; -[e]s, -e:
a) [schriftlich fixierte] im Wortlaut festgelegte, inhaltlich zusammenhängende Folge von Aussagen:
ein literarischer Text; einen Text entwerfen, lesen; der Text des Vertrages bleibt geheim; sie schrieb die Texte (Erläuterungen) zu den Abbildungen.
Zus.: Begleittext, Bibeltext, Gesetzestext, Originaltext, Quellentext, Rollentext, Übungstext, Vertragstext, Werbetext.
b) zu einem Musikstück gehörende Worte:
der Text des Songs ist von John Lennon; er hat den Text zu der Oper verfasst.
Zus.: Lied[er]text, Operettentext, Operntext, Schlagertext.

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Tẹxt
I 〈m. 1
1. Folge von Wörtern, die eine sprachl. Äußerung in einer aktuellen (geschichtl.) Situation darstellt; → Lexikon der Sprachlehre
2. genauer Wortlaut einer Aufzeichnung
3. genauer Wortlaut eines Werkes als Grundlage der Literaturwissenschschaft
4. inhaltl. Hauptteil eines Buches im Unterschied zu Vor- u. Nachwort
5. zusammenhängendes Schriftbild einer bedruckten od. beschriebenen Seite im Unterschied zu Überschrift, Fußnote, Illustration
6. die begleitenden Worte zu einer musikal. Komposition (Opern\Text, Lieder\Text)
7. (erklärende) Beschriftung von Abbildungen, Karten usw.
8. Bibelstelle als Thema einer Predigt
● einen \Text analysieren, kürzen; einen \Text (auswendig) lernen, lesen; der Schauspieler hat seinen \Text vergessen ● ein schwieriger \Text ● jmdn. aus dem \Text bringen jmdn. irremachen (beim Vorlesen, Vortragen); aus dem \Text kommen irrewerden, steckenbleiben (beim Sprechen, Vortragen); weiter im \Text! 〈umg.〉 weiter! wir wollen weitermachen; über einen \Text predigen, sprechen
II 〈f.; -; unz.; Typ.〉 Schriftgrad, 20 Punkt
[<lat. textus „Gewebe, Geflecht“, zu texere „weben, flechten, kunstvoll zusammenfügen“]

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Tẹxt , der; -[e]s, -e [spätmhd. text < spätlat. textus = Inhalt, Text, eigtl. = Gewebe der Rede < lat. textus = Gewebe, zu: textum, 2. Part. von: texere = weben, flechten; kunstvoll zusammenfügen]:
1.
a) [schriftlich fixierte] im Wortlaut festgelegte, inhaltlich zusammenhängende Folge von Aussagen:
ein literarischer T.;
der T. lautet wörtlich: …;
einen T. entwerfen, abfassen, kommentieren, interpretieren, korrigieren, verändern, verfälschen, auswendig lernen, übersetzen;
der Schauspieler kann seinen T. (Rollentext) noch nicht richtig;
schlagt euren T. (euer Buch mit dem Text) auf!;
ein Buch mit vielen Bildern und wenig T.;
weiter im T.! (ugs.; Aufforderung, fortzufahren);
b) Stück Text (1 a), Auszug aus einem Buch o. Ä.:
der Lehrer teilte die -e aus.
2. zu einem Musikstück gehörende Worte:
der T. des Liedes ist von Luther.
3. (als Grundlage einer Predigt dienende) Bibelstelle:
über einen T. predigen.
4. Unterschrift zu einer Illustration, Abbildung.

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Tẹxt
 
[spätlateinisch textus »Inhalt«, »Text«, eigentlich »Gewebe der Rede«, von lateinisch textus »Gewebe«, zu texere, textum »weben«],
 
 1) die, -, grafische Technik: Schriftgrad von 20 typographischen Punkten.
 
 2) der, -(e)s/-e, Sprachwissenschaft: schriftlich fixierte sprachliche Äußerung. Die Schriftlichkeit ist kein notwendiger Bestandteil des Begriffes, jedoch stehen die meisten mit ihm verbundenen Eigenschaften in engem Zusammenhang mit Methoden der schriftlichen Fixierung und Speicherung. Beurteilungskriterien für die Einstufung einer Schrift als Text sind: a) die Einheit des Bezugsbereiches, d. h., die Textteile beziehen sich auf Gegenstände, die untereinander in einem Zusammenhang stehen; b) die Einheit der Mitteilungsperspektive, d. h., der ganze Text lässt sich sinnvoll einem Äußernden zuordnen, der sich an einen Adressaten mit einer bestimmten Absicht unter bestimmten Rahmenbedingungen richtet; c) die Einheit des Voraussetzungshintergrundes, d. h., die im Text nicht ausdrücklich genannten, aber ihn bestimmenden und in ihm zum Ausdruck kommenden Vorannahmen kultureller, sozialer oder persönlicher Art bilden einen Zusammenhang; d) die formale Einheit, d. h. die Übereinstimmung der Gestaltungsmittel von der Schrift über die sprachliche Gestaltung wie Eigentümlichkeiten des Satzbaus oder des Vokabulars bis zum inhaltlichen Aufbau, der Argumentationsstruktur oder der erzählerischen (zeitliche) Ordnung. Einzelne dieser Kriterien können im Vordergrund stehen und einen Mangel bei anderen kompensieren, so etwa letzterer Aspekt bei poetischen Texten. Ein Leser wird nicht nur anhand der genannten Kriterien entscheiden, ob er eine Menge von Schriftzeichen als Text auffasst, sondern gegebenenfalls mit ihrer Hilfe versuchen, dem Text einen Sinn zuzuweisen. Je nach Textsorte beziehungsweise Gattung ergibt sich dieser Sinn aus der Zuordnung zu bestimmten dominanten Funktionen, etwa der Darstellung von Sachverhalten bei theoretisch-wissenschaftlichen Texten oder der Übermittlung von zeitgebundenen Informationen oder Handlungsanweisungen bei alltäglichen Gebrauchs.-T wie Hinweisschildern oder Fahrplänen. Dabei spielt die Aktivität des Lesers, der die zur Textkonstitutionen nach den genannten Kriterien erforderlichen Schemata erst ermitteln muss, eine entscheidende Rolle.
 
Literatur:
 
Siegfried J. Schmidt: T.-Theorie. Probleme einer Linguistik der sprachl. Kommunikation (21976);
 H. Weinrich: Sprache in Texten (1976);
 T. A. van Dijk: T.-Wiss. (a. d. Niederländ., 1980);
 M. Scherner: Sprache als T. (1984);
 F. Merrell: A semiotic theory of texts (Berlin 1985);
 
Connexity and coherence. Analysis of text and discourse, hg. v. W. Heydrich u. a. (ebd. 1989);
 
Vom Satz zum T., hg. v. K.-E. Sommerfeldt (1992);
 R. G. Van de Velde: T. and thinking. On some roles of thinking in text interpretation (Berlin 1992).
 

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1Tẹxt, der; -[e]s, -e [spätmhd. text < spätlat. textus = Inhalt, Text, eigtl. = Gewebe der Rede < lat. textus = Gewebe, zu: textum, 2. Part. von: texere = weben, flechten; kunstvoll zusammenfügen]: 1. a) [schriftlich fixierte] im Wortlaut festgelegte, inhaltlich zusammenhängende Folge von Aussagen: ein literarischer T.; der T. lautet wörtlich: ...; (Sprachw.:) der T. ist die an höchster Stelle stehende sprachliche Einheit; einen T. entwerfen, abfassen, kommentieren, interpretieren, korrigieren, verändern, verfälschen, auswendig lernen, übersetzen; den vollen T. (Wortlaut) einer Rede abdrucken, nachlesen; der Schauspieler blieb in seinem T. (Rollentext) stecken; ein Kunstband mit vielen Abbildungen und wenig T. (kleinem Textteil); *[im Folgenden bedeutete „Text“ urspr. „Text der Bibel“] jmdm. den T. lesen (ugs. veraltend; ↑Levit 2); aus dem T. kommen (ugs.; den Faden verlieren); jmdn. aus dem T. bringen (ugs.; jmdn. verwirren, sodass er nicht weiterweiß); weiter im T.! (ugs.; fahr[t], fahren Sie fort!); ∙ tief in [den] T. kommen (sich weitschweifig auslassen): bei diesem Anlass kam er sehr tief in T. (Goethe, Werther I, 12. August); b) Stück Text (1a), Auszug aus einem Buch o. Ä.: der Lehrer teilte die zu lesenden -e aus; schlagt euren T. auf! 2. zu einem Musikstück gehörende Worte: er kannte den T. des Liedes von früher. 3. (als Grundlage einer Predigt dienende) Bibelstelle: über einen T. predigen. 4. Unterschrift zu einer Illustration, Abbildung.
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2Tẹxt, die; - [eigtl. = Schrift für besondere Texte] (Druckw.): Schriftgrad von 20 Punkt.

Universal-Lexikon. 2012.