◆ Ca|pric|cio 〈[-prı̣tʃɔ] n. 15〉
1. 〈Mus.〉 heiteres, eigenwilliges Musikstück
2. = Kaprice
[ital., „Laune“]
◆ Die Buchstabenfolge ca|pr... kann in Fremdwörtern auch cap|r... getrennt werden.
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scherzhaftes, launiges Musikstück.
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Capriccio
[ka'prɪtʃo] das, -s/-s oder ...cci,
1) Kunst: Die Bezeichnung Capriccio wurde durch die 1617 unter dem Titel »Capricci« erschienenen Radierungen von J. Callot eingeführt. Zugleich war damit der Typus für diese Bilderfolge vorgegeben, die zumeist als Druckgrafik erschien: Einleitung durch ein Titelblatt, ein kleines, meist gleichmäßiges Bildformat, Freiheit in der Wahl der einzelnen Motive, die in fantasiereichen Variationen ein Grundthema umspielen, skizzenhafte Lockerheit in Erfindung und Ausführung. Berühmt sind die 1799 unter dem Titel »Los Caprichos« erschienenen 80 Aquatintaradierungen von F. de Goya y Lucientes.
2) Literatur: ein kleines Fantasiestück, meist absonderlich in der Erfindung und oft skizzenhaft in der Ausführung.
3) Musik: ein Stück in besonders »einfallsreicher« Art und freier Form, im 16. Jahrhundert Gesangsstücke im Stil des Madrigals, im 17. Jahrhundert fast ausschließlich Instrumentalstücke (G. Frescobaldi, »Capricci«, 1624); J. S. Bach schrieb ein »Capriccio sopra la lontananza del suo fratello dilettissimo« (BWV 992). Seit dem 18. Jahrhundert entstanden meist tonmalerische und virtuose Capricci für Violine (P. Locatelli, G. Tartini, N. Paganini), für Klavier (L. van Beethoven, J. Brahms, M. Reger) und für Orchester, oft mit nationalem Kolorit (M. I. Glinka, P. I. Tschaikowsky, N. A. Rimskij-Korsakow). R. Strauss nannte seine Oper »Capriccio« ein »Konversationsstück für Musik« (Text von C. Krauss; Uraufführung 28. 10. 1942 in München).
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Universal-Lexikon. 2012.