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schleichen
(sich) anpirschen; (sich) heranschleichen; kriechen (umgangssprachlich); trödeln (umgangssprachlich); schlurfen (umgangssprachlich); zuckeln (umgangssprachlich); schleppend gehen; (sich) dahinschleppen

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schlei|chen ['ʃlai̮çn̩], schlich, geschlichen:
a) <itr.; ist sich leise, vorsichtig und langsam, heimlich [zu einem Ziel] bewegen:
die Katze schleicht; er ist nachts ums Haus geschlichen; er war auf Zehenspitzen geschlichen, um die Kinder nicht zu wecken.
b) <+ sich> sich heimlich und unbemerkt nähern oder entfernen:
ich hatte mich aus dem Haus geschlichen.
c) <itr.; ist (ugs.) [vor Müdigkeit, Erschöpfung] langsam und mit schleppenden Schritten gehen:
sie waren, von der Arbeit erschöpft, nach Hause geschlichen.
Syn.: sich schleppen.

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schlei|chen 〈V. 217
I 〈V. intr.; istvorsichtig, leise u. möglichst unbemerkt gehen ● die Zeit schleicht vergeht quälend langsam; auf leisen Sohlen \schleichen; auf Zehenspitzen \schleichen; \schleichend langsam, ganz allmählich fortschreitend; \schleichende Inflation; \schleichende Krankheit
II 〈V. refl.; hat〉 sich irgendwohin \schleichen vorsichtig, leise u. möglichst unbemerkt irgendwohin gehen ● schleich dich! 〈bair.〉 verschwinde!; sich ans Fenster, an die Tür \schleichen; sich aus dem Haus \schleichen; Argwohn, Misstrauen hatte sich in ihr Herz geschlichen 〈fig.〉; sich in jmds. Vertrauen \schleichen 〈fig.〉 jmds. V. zu betrüger. Zwecken gewinnen
[<ahd. slihhan; zu idg. *sleig- „schleimig, schlüpfrig; gleiten, glätten“ (→ schlecht); Erweiterung zu idg. *(s)lei- „schleimig, glitschig, schlüpfrig“]

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schlei|chen <st. V.> [mhd. slīchen, ahd. slīhhan, eigtl. = gleiten]:
a) <ist> sich leise, vorsichtig u. langsam, heimlich [zu einem Ziel] bewegen:
auf Zehenspitzen s.;
er ist nachts ums Haus geschlichen;
b) <s. + sich; hat sich heimlich u. leise auf Zehenspitzen vorwärtsbewegen:
sie hat sich aus dem Haus geschlichen;
c) <ist> [vor Müdigkeit, Erschöpfung] ganz langsam vorankommen, gehen:
müde schlichen sie nach Hause.

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Schleichen,
 
Anguidae, Familie der Echsen mit etwa 70 Arten in gemäßigten und subtropischen Gebieten der nördlichen Erdhalbkugel; einige Arten auch in Südamerika und Südostasien. Die Schuppen der Haut sind mit Knochenplatten unterlegt, die Zunge ist in eine hintere Scheide zurückziehbar. Neben ursprüngliche Arten mit voll ausgebildeten Gliedmaßen kommen verschiedene Übergänge bis hin zu vollständig gliedmaßenlosen Formen vor. Zu den Schleichen gehören u. a. die Blindschleiche sowie die zur Gattung Panzerschleichen gehörenden Glasschleichen und der Scheltopusik.

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schlei|chen <st. V.> [mhd. slīchen, ahd. slīhhan, eigtl. = gleiten]: a) sich leise, vorsichtig u. langsam, heimlich [zu einem Ziel] bewegen <ist>: auf leisen Sohlen s.; die Katze schleicht; er ist nachts ums Haus geschlichen; auf Zehenspitzen schlich sie ins Zimmer; mit schlechtem Gewissen kommen sie geschlichen; Manchmal knackt es auf der Stiege ..., als schliche einer mit weichen Sohlen drüber hin (Nachbar, Mond 289); b) <s. + sich> sich heimlich u. leise nähern od. entfernen <hat>: sie hat sich aus dem Haus geschlichen; Ich stehe auf und schleiche mich ans Fenster (Hartlaub, Muriel 43); Ü Ist der Bundesrat ... nun im Begriff, sich aus seiner verfassungspolitischen Führungsverantwortung zu s. (sich dieser unbemerkt allmählich zu entziehen) ? (NZZ 27. 8. 83, 28); *schleich dich! (bes. südd.; geh weg!, verschwinde! ); c) [vor Müdigkeit, Erschöpfung] ganz langsam vorankommen, gehen <ist>: er schleicht wie eine Schnecke; müde schlichen sie nach Hause; ... stundenlang Kolonne zu s., dreißig Meter Abstand stur Vordermann (H. Kolb, Wilzenbach 144); Nicht zur Arbeit geschlichen (salopp; gegangen), weil's mir stank (Degener, Heimsuchung 50).

Universal-Lexikon. 2012.