◆ Ịn|tra|net 〈n. 15; EDV〉 internes Netzwerk in Unternehmen, das mithilfe des Internets aufgebaut wird; →a. Extranet [<Intra... + engl. net(work) „Netz(werk)“]
◆ Die Buchstabenfolge in|tr... kann in Fremdwörtern auch int|r... getrennt werden. Davon ausgenommen sind Zusammensetzungen, in denen die fremdsprachigen bzw. sprachhistorischen Bestandteile deutlich als solche erkennbar sind, z.B -transigent, -transitiv.
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betriebsinternes Computersystem zur Übermittlung von Informationen und Daten zwischen Abteilungen, Filialen, Arbeitsstellen o. Ä.:
diese Informationen findest du im I. [der Firma].
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Intranet,
privates (unternehmenseigenes) Netzwerk, das mit der Technologie des Internets arbeitet. Es verwendet also Protokolle der Reihe TCP/IP, die Beschreibungssprachen HTML und XML sowie Web-Browser zur Darstellung der Inhalte. Die Netzstruktur basiert wie beim Internet auf einer Client-Server-Architektur. Im Unterschied zum Internet steht das Intranet aber nur einem begrenzten und lokalen Benutzerkreis zur Verfügung. Die Nutzer können zwar, falls eine Anbindung an das Internet besteht, Information aus dem World Wide Web (WWW) holen, aber umgekehrt ist das Intranet durch Firewalls vor unerlaubten Zugriffen von außen geschützt.
Ein Intranet zur Kommunikation in einem Unternehmen zeichnet sich gegenüber herkömmlichen Netzwerklösungen durch die Geräteunabhängigkeit und die verteilte, flexible Struktur aus, wobei wie beim Internet die einzelnen Komponenten keiner zentralen Kontrolle unterliegen. Für die elektronische Infrastruktur eines Unternehmens bietet ein Intranet folgende wesentliche Vorteile:
- Die Informationsstruktur ist aufgrund der standardisierten Formate und Protokolle unabhängig von Produkten und Herstellern. Deshalb können verschiedenste Computersysteme zusammengeschlossen, Komponenten ausgetauscht und verändert werden, ohne dass dies die Datenstruktur beeinflusst.
- Die EDV-Infrastruktur ist im ganzen Intranet einheitlich und ihre Komplexität damit besonders gering, woraus ein geringer Betriebsaufwand folgt. Aufgrund der Erfahrungen, die man beim Betrieb des Internets sammelte, sind die Techniken sehr ausgereift.
- Die Installation eines Intranets ist vergleichsweise preiswert, da die wichtigsten Technologien aus dem Internet lizenzfrei zugänglich sind und viele Internetanwendungen kostenlos oder preisgünstig erworben können. Auch die Preise für kommerzielle Intranet-Software sind daher oft recht gering.
- Informations- und Datenflüsse lassen sich flexibel steuern (ohne gleichzeitig auf die darunter liegende Hard- und Software einwirken zu müssen). So kann man etwa Gruppen und Teams innerhalb oder über die Grenzen von Abteilungen und Sparten bilden und gezielt die Daten einer Gruppe einer anderen Gruppe zur Verfügung stellen.
- Daten können ohne Umstände implementiert, aktualisiert und vor allem vernetzt werden. Nach der Implementierung stehen die Daten sofort zur Verfügung.
- Für das Auffinden von Daten stehen die leistungsstarken Suchmechanismen aus dem Internet zur Verfügung.
- Interne und externe (aus dem Internet gewonnene) Informationen können mit der gleichen Technik gehandhabt und integriert werden.
- Benutzerfreundliche Sicherheitsoptionen stehen zur Verfügung (Datenverschlüsselung, Authentifizierung, digitale Signaturen)
Für viele Unternehmen ist das Intranet die Grundlage zur Optimierung der Informationsflüsse. Die wesentlichen auf Grundlage des Intranets verfolgten Konzepte sind dabei Knowledge Management (Wissensmanagement), Groupware, Workflow Management und Data Warehouse. Um solche Anwendungen zu ermöglichen, wird ein Intranet mit spezieller Software angepasst. Gewöhnlich weist ein Intranet noch weitere Leistungen auf, welche über die des Internets hinausgehen, etwa Zugriffsmöglichkeiten auf unternehmensspezifische Anwendungen und Datenbanken, Integration in Netzwerkmanagementsysteme, Multimedia-Erweiterungen, effiziente Nachrichtensysteme (etwa Diskussionsforen, Terminplanungssysteme) und Anwendungen für Electronic Commerce. Die Schwäche des Internets, dass oft nicht genug Bandbreite vorhanden ist, besteht bei einem Intranet gewöhnlich nicht: Das firmeninterne Netz wird nämlich in der Regel als Hochleistungsnetz ausgelegt, das die aufkommenden Datenraten problemlos bewältigt.
Das Intranet erlebt seit Mitte der 1990er-Jahre einen regelrechten Boom. Er ist wesentlich auf die Einsicht zurückzuführen, dass im Zuge der Globalisierung und verschärften Wettbewerbs die effiziente (optimierte) unternehmensinterne Kommunikation einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor darstellt.
Einen Zweig eines unternehmenseigenen Intranets, der für autorisierte Benutzer von außen zugänglich ist, nennt man Extranet.
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Ịn|tra|net, das; -s, -s [zu ↑intra- u. engl. net = Netz]: Vernetzung von Computersystemen zur Übermittlung von Informationen und Daten zwischen Abteilungen, Filialen, Arbeitsstellen o. Ä. einer Firma, Institution o. Ä.: Die beiden Volksparteien haben seit Anfang des Jahres zusätzlich ein nichtöffentliches I., in dem die Landes- und Kreisverbände mit Wahlkampfmunition versorgt werden (Spiegel 30, 1998, 36).
Universal-Lexikon. 2012.