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Monolog
inneres Selbstgespräch; Gedankengespräch; Selbstgespräch; Ansprache; Rede; Vortrag

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Mo|no|log [mono'lo:k], der; -s, -e:
Gespräch mit sich selbst (besonders im Drama) /Ggs. Dialog/: er hält gerne Monologe.
Syn.: Selbstgespräch.

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Mo|no|log 〈m. 1〉 = Selbstgespräch [<grch. monos „allein“ + logos „Wort“]

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Mo|no|log , der; -[e]s, -e [frz. monologue, zu griech. monológos = allein, mit sich selbst redend, zu: lógos, Logos] (Literaturwiss.):
laut geführtes Selbstgespräch einer Figur auf der Bühne:
einen M. sprechen;
innerer M. (in Roman od. Erzählung in der Ichform wiedergegebene, in Wirklichkeit nicht laut ausgesprochene Gedanken, Überlegungen, Augenblicksregungen einer Person);
Ü er hielt endlose -e (ließ keinen zu Wort kommen, sprach dauernd).

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Monolog
 
[französisch monologue, zu griechisch monológos »allein redend«, »mit sich redend«] der, -(e)s/-e, Rede einer einzelnen Person (im Gegensatz zum Dialog). 1) Monolog im engeren Sinn (Selbstgespräch) kommt als Kunstform in bestimmten Formen der Lyrik oder in Tagebuchaufzeichnungen vor (Ich-Aussprache). Zu unterscheiden davon ist der innere Monolog. 2) Monolog im weiteren Sinn ist an bestimmte konkrete Kommunikationssituationen gebunden, die sachlich (durch größeres Wissen des Sprechenden) oder psychisch (durch Hinwegreden »über die Köpfe der anderen«) motiviert sein können. Die Erzählung, der Vortrag, die Predigt vor schweigenden Zuhörern werden in diesem Sinn als Monolog verstanden. Auch in Romanen oder Dramen findet sich diese Form häufig. 3) Der dramatische Monolog ist auf der Illusionsebene Selbstgespräch, von der Kommunikationsebene her hat er wichtige Mitteilungsfunktion für den Zuschauer.
 
In der antiken Tradition gewann der Monolog v. a. mit dem Zurücktreten des Chors an Bedeutung. Im Drama der Renaissance und des Barock dient er als Mittel der Darstellung einer prunkvoll ausgeschmückten Rhetorik, aber auch als Darstellung der Höhepunkte in sittlichen Entscheidungen. Nach Shakespeares Vorbild wird er im Drama G. E. Lessings als Reflexionsmonolog eingesetzt. Im Sturm und Drang dient er in erster Linie der Selbstanalyse und dem Ausdruck von Stimmungen und Affekten, die den Charakter enthüllen. In der Klassik findet der Monolog seinen Höhepunkt als Mittel der Seelenanalyse und als integriertes dramatisches Element in Entscheidungssituationen vor der Lösung oder Katastrophe. Im Realismus, v. a. aber im Naturalismus tritt er immer mehr zurück und lässt nur noch Raum für den stummen Gebärdenmonolog. Im Drama des 20. Jahrhunderts hat der Monolog besondere Bedeutung, v. a. in Form des monologischen Aneinandervorbeisprechens, als Ausdruck der Unmöglichkeit des Dialogs, wobei sich der Dialog ebenfalls in Form des Aneinandervorbeiredens dem Monolog nähern kann. Heute wird der Monolog auch in seiner ursprünglichen Funktion im politischen Volkstheater (z. B. bei D. Fo) und im Kabarett verwendet. Wesentlich geworden ist der Monolog in jüngster Zeit u. a. bei T. Bernhard, B. Strauss, T. Dorst, P. Handke.
 

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Mo|no|log, der; -[e]s, -e [frz. monologue, zu griech. monológos = allein, mit sich selbst redend, zu: lógos, ↑Logos] (Literaturw.): laut geführtes Selbstgespräch einer Figur auf der Bühne: der M. Hamlets; einen M. sprechen; innerer M. (in Roman od. Erzählung in der Ichform wiedergegebene, in Wirklichkeit nicht laut ausgesprochene Gedanken, Überlegungen, Augenblicksregungen einer Person); Ü er hielt endlose -e (ließ keinen zu Wort kommen, sprach dauernd); In diesem Sinne ist der Brief vom 5. Dezember 1903 ... der M. eines Menschen, der die in ihm verborgenen Möglichkeiten fürchtet (Reich-Ranicki, Th. Mann 165).

Universal-Lexikon. 2012.