Col|lège 〈[ kɔlɛ:ʒ] n.; - od. -s, -s〉 höhere Schule in Frankreich, Belgien u. in der frz. Schweiz [frz., „Kollegium, städtische höhere Schule“]
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1.
a) (bes. in Großbritannien) private höhere Schule mit Internat;
b) (bes. in Großbritannien) selbstständige Institution innerhalb einer älteren Universität, die Aufgaben der Forschung u. Lehre wahrnimmt u. im Allgemeinen als Wohn- u. Lebensgemeinschaft der Lehrenden u. Lernenden dient;
c) (bes. in Großbritannien) Fach[hoch]schule.
2. (in den USA) Eingangsstufe der Universität.
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College
1) in Großbritannien 1) Wohn- und Studiengemeinschaft von Dozenten und Studenten einer Universität Zu den ältesten Colleges gehören die meisten Colleges in Oxford und Cambridge; sie sind durch Stiftungen mit eigenem Vermögen ausgestattet; Tutoren betreuen die Studenten. Der mittelalterlich-klösterliche Ursprung der Colleges zeigt sich in der Organisation der Selbstverwaltung: Die lehrberechtigten Mitglieder (»fellows«) wählen den Präsidenten (»master«). Traditionelle Elemente zeigen sich vielfach auch in der Lebensweise (z. B. Talar und Kappe bei allen akademischen Veranstaltungen). Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Colleges für Frauen gestiftet; 2) private Internatsschule, in der Lehrer und Schüler eine Lebensgemeinschaft bilden; führt zur Hochschulreife. Das älteste und vornehmste College ist das Eton College (gegründet 1440); 3) spezialisierte Bildungseinrichtung, meist mit Hochschulcharakter, z. B. College of technology (technische Hochschule) oder College of music (Musikhochschule); sie kann selbstständig oder Teil einer Universität sein (University College). In Schottland und Nordirland erfolgt die Lehrerbildung an Colleges of education.
2) in den USA eine auf den Abgang von der High School aufbauende Hochschuleinrichtung. Das »undergraduate study« (4 Jahre) an einem Liberal art College entspricht etwa dem Angebot der letzten beiden Jahre der gymnasialen Oberstufe und den ersten vier Hochschulsemestern in Deutschland; Abschluss: Bachelor of Arts oder Bachelor of Science. Die Colleges sind selbstständig oder Teil einer Universität Es gibt neben dem Liberal art College auch auf eine fachliche Ausbildung spezialisierte Colleges (Teacher, Technical College). College kann auch der Name für eine Fakultät oder die ganze Universität sein. Das Junior College umfasst nur zwei Jahre (ohne akademischem Grad). - Eine große Zahl von »fraternities« (Bruderschaften) pflegt Geselligkeit und den Zusammenhalt der ehemaligen Schüler. Die Colleges erhalten sich meist selbst durch Schulgeld und Spenden. Die ersten Gründungen erfolgten in kirchlicher Trägerschaft: Harvard 1636, Yale 1701, Dartmouth 1769 durch die Congregational Church (kalvinistisch), William and Mary 1693, Columbia 1754 durch die anglikanische Kirche, Princeton 1754 durch die Presbyterianer. Diese alten Colleges haben sich meist zu Universitäten mit »undergraduate study« und »graduate study« ausgebildet und den Namen College nur selten bewahrt.
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Col|lege ['kɔlɪdʒ], das; -[s], -s [engl. college < frz. collège < lat. collegium, ↑Kollegium]: 1. a) bes. in Großbritannien private höhere Schule mit Internat; b) bes. in Großbritannien selbstständige Institution innerhalb einer älteren Universität, die Aufgaben der Forschung u. Lehre wahrnimmt u. im Allgemeinen als Wohn- u. Lebensgemeinschaft der Lehrenden u. Lernenden dient; c) bes. in Großbritannien Fach[hoch]schule. 2. (in den USA) Eingangsstufe der Universität.
Universal-Lexikon. 2012.