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Rüge
Anpfiff (umgangssprachlich); Schimpfe (umgangssprachlich); Tadel; Adhortation (veraltet); Schelte; Anschiss (derb); Abmahnung; Zurechtweisung; Rüffel; Ermahnung

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Rü|ge ['ry:gə], die; -, -n:
(besonders von einem Vorgesetzten) aus ernsterem Anlass in entschiedener Form vorgebrachter Tadel:
eine empfindliche, scharfe, strenge, starke Rüge; der Chef erteilt häufig Rügen; sie hat schon wieder eine Rüge wegen Verspätung bekommen.
Syn.: Anpfiff (ugs.), Anschiss (salopp), Anwurf, Rüffel (ugs.), Verweis, Vorwurf.

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Rü|ge 〈f. 19Tadel, Verweis, Zurechtweisung ● eine \Rüge bekommen, erhalten, einstecken müssen; jmdm. eine \Rüge erteilen; eine deutliche, scharfe \Rüge [<mhd. rüege, ruoge „gerichtl. Anklage, Anzeige, gerichtl. Strafe, Tadel“, got. wrohs „Klage, Anklage“ <germ. *wrog-, *wroh- „klagen“]

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Rü|ge, die; -, -n [mhd. rüege, ruoge = gerichtliche Anklage, Anzeige; gerichtliche Strafe, H. u.]:
aus ernsterem Anlass in entschiedener Form vorgebrachter Tadel:
eine empfindliche, scharfe, strenge R.;
jmdm. wegen seines vorlauten Benehmens, für seine Frechheit eine R. erteilen (jmdn. rügen);
die Direktorin sprach ihm eine R. aus (rügte ihn).

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Ruge,
 
Arnold, Politiker und Publizist, * Bergen auf Rügen 13. 9. 1802, ✝ Brighton 31. 12. 1880; engagierter Burschenschafter; 1832-41 Privatdozent in Halle (Saale); begründete 1838 gemeinsam mit T. Echtermeyer die »Hallischen Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst« (Organ der Junghegelianer). Nach deren Verbot gab er 1844 in Paris mit K. Marx die »Deutsch-Französischen Jahrbücher« heraus. Er trennte sich als bürgerlich-radikaler Demokrat von Marx, als dieser zunehmend seine kommunistische Position bezog. Ruge nahm als Vertreter der äußersten Linken an der Frankfurter Nationalversammlung teil. Lebte ab 1850 in Großbritannien und vollzog 1866 mit dem Manifest »An die deutsche Nation« seinen Anschluss an O. von Bismarcks Politik der Reichseinigung. - Philosophisch gehört er mit Marx und L. Feuerbach dem extrem linken Flügel der Schule Hegels an und kritisiert aus dieser Perspektive v. a. die Romantik und ihre idealistische Metaphysik.
 
Weitere Werke: Die Platonische Ästhetik (1832); Neue Vorschule der Ästhetik (1836); Aus früherer Zeit, 4 Bände (1862-67).
 
Ausgaben: Gesammelte Schriften, 10 Bände (1846-48); Briefwechsel und Tagebuchbll. aus den Jahren 1825-1880, herausgegeben von P. Nerrlich, 2 Bände (1886, Nachdruck 1985).
 
Literatur:
 
Die Hegelsche Linke. Dokumente zu Philosophie u. Politik im dt. Vormärz, hg. v. H. u. I. Pepperle (21988);
 S. Walther: Demokrat. Denken zw. Hegel u. Marx. Die polit. Philosophie A. R. (1995).
 

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Rü|ge, die; -, -n [mhd. rüege, ruoge = gerichtliche Anklage, Anzeige; gerichtliche Strafe, H. u.]: aus ernsterem Anlass in entschiedener Form vorgebrachter Tadel: eine empfindliche, scharfe, strenge R.; jmdm. wegen seines vorlauten Benehmens, für seine Frechheit eine R. erteilen (jmdn. rügen); der Chef sprach ihm eine R. aus (rügte ihn); Nun, ich bin bereit, Ihnen entgegenzukommen, kann Ihnen jedoch eine R. nicht ersparen (Hildesheimer, Legenden 68); dass es sich hier keineswegs um eine kalendarische Zufälligkeit, sondern um eine verdiente R. handelte (Bergengruen, Rittmeisterin 168); eine R. erhalten, bekommen (gerügt werden).

Universal-Lexikon. 2012.