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se|geln ['ze:gl̩n]:1.
a) <itr.; ist sich mithilfe eines Segels (und der Kraft des Windes) irgendwohin bewegen:
das Schiff segelt übers Meer, gegen den Wind.
b) <itr.; ist/hat> mit einem Segelboot fahren:
morgen, in den Sommerferien wollen wir segeln.
Syn.: einen Segeltörn machen (Seemannssprache).
c) <itr.; ist sich segelnd (1 b) irgendwohin bewegen:
über den See, ans Ufer segeln.
2. <itr.; ist sich in der Luft schwebend fortbewegen:
der Adler segelt hoch in der Luft; die Wolken segeln am Himmel.
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1. mit einem Segelboot fahren
2. sich mithilfe des Windes auf dem Wasser od. durch die Luft fortbewegen
3. 〈fig.; umg.〉
3.1 schnell, mit fliegenden Röcken, gewichtig gehen
3.2 fallen, stürzen
● durch die Abschlussprüfung \segeln 〈fig.; umg.〉 die A. nicht bestehen, durchfallen; übers Meer \segeln; um die Ecke \segeln 〈fig.; umg.〉 [→ Segel]
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se|geln <sw. V.> [mhd. sigelen, mniederd. sēgelen, seilen]:
1. <ist>
a) mithilfe eines Segels (u. der Kraft des Windes) fahren, sich fort-, vorwärtsbewegen:
das Schiff segelt morgen nach London;
das Schiff segelt vor dem, hart am Wind, gegen den Wind;
der Schoner segelte unter englischer Flagge;
b) sich mit auffälligem Gehabe irgendwohin begeben:
sie kam um die Ecke gesegelt.
2.
a) <ist/hat> mit einem Segelschiff, -boot usw. fahren:
s. lernen, gehen;
wir sind stundenlang gesegelt;
b) <s. + sich; unpers.; hat sich unter bestimmten Umständen in bestimmter Weise segeln (2 a) lassen:
bei Sturm segelt es sich schlecht.
3. <hat>
a) ein Segelschiff, -boot usw. steuern:
eine Jolle s.;
b) <s. + sich> beim Segeln bestimmte Eigenschaften haben:
die Jacht segelt sich gut.
4. <hat/ist>
a) segelnd zurücklegen, bewältigen:
7 Knoten s.;
er ist/(seltener:) hat die Strecke in drei Stunden gesegelt;
b) segelnd ausführen, durchführen:
einen anderen Kurs s.;
eine Regatta s. (sich an einer Segelregatta beteiligen);
c) segelnd, als Segler in einem Wettkampf erzielen:
einen neuen Rekord s.
5. <hat> (selten) mit einem Segelboot, -schiff usw. befördern, an einen bestimmten Ort transportieren:
die nach England gesegelte Tee-Ernte.
6. <ist>
a) schweben; gleitend fliegen:
da segelt ein Gleitschirm, Drachenflieger;
über uns segelte ein Adler;
das Auto segelte aus der Kurve;
auf den Boden s.;
von der Schule s.;
e) (salopp) eine Prüfung nicht bestehen:
durchs Abi s.
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Segeln,
Fortbewegung von Booten oder Schiffen durch Wind und Segel. Zur richtigen Ausnutzung des Windes müssen die Segelflächen den durch Kielrichtung und Windrichtung gebildeten Winkel etwa halbieren. Der Wind löst um die Segel Strömungen aus. Danach ist die Strömungsgeschwindigkeit der Luft auf der gewölbten Außenseite des Segels größer als auf der Innenseite. Aus der damit verbundenen Druckdifferenz resultiert die Windkraft auf das Segel, die sich in eine Komponente in Längsrichtung des Schiffes und in eine Querkomponente zerlegen lässt. Am besten wird die Segelfläche »vor dem Wind« ausgenutzt, d. h., wenn der Wind genau in der Fahrtrichtung weht. Soll das Fahrzeug in den Wind gehen, müssen die Segel »angeholt« werden; es segelt dann mit dem »raumen Wind«. Wind schräg von achtern heißt »Backstagsbrise«, von querein »halber Wind«. Weht der Wind direkt von vorn, muss das Boot einen Zickzackkurs fahren (Kreuzen). Kiel oder Schwert wirken dem seitlichen Abdriften des Schiffes unter dem Einfluss der Querkomponente der Windkraft in Leerichtung entgegen. Unter dem seitlichen Druck des Windes neigt sich (»krängt«) das Fahrzeug nach Lee. Die Größe der vor und hinter dem Drehpunkt des Fahrzeugs befindlichen Segelflächen bestimmt die Neigung des Schiffes, in den Wind (»anluven«) oder von ihm fortzudrehen (»abfallen«). Kursänderungen, nach denen der Wind von der anderen Seite kommt, erfordern ein Wenden, wenn der Bug durch den Wind dreht, ein Halsen, wenn das Heck durch den Wind dreht.
Die Segelboote bestehen meist aus Kunststoff, Glas- und Kohlenstofffasern oder Aluminium und unterscheiden sich durch Takelung und Konstruktion in Kiel-, Kielschwert-, Schwert- und Mehrrumpfboot. Hochseetüchtige Segelboote für längeren Aufenthalt an Bord sind Segeljachten (Jacht). - Im Sportsegeln sind die Segelboote nach Bootsklassen eingeteilt, deren wichtigste die olympischen Klassen sind: Europe, Yngling (ab 2004), Vierhundertsiebziger (470er) und (beim Segelsurfen) Mistral für Frauen; Finn-Dingi, 470er und Mistral für Männer; Laser, Star, Tornado und Neunundvierziger (»Fortyniner«, 49er) offen für Frauen und Männer.
Eine olympische Regattastrecke ist auf küstennahen Revieren angelegt. Basiskurs ist das olympische Trapez (OT), aus dem sich verschiedene Kombinationen bilden lassen, sodass jede Bootsklasse über einen eigenen Kurs von unterschiedlicher Länge verfügt. Gesegelt wird auf Bahnen, die nach den Kennworten des internationalen Buchstabieralphabets benannt sind (Alpha, Beta usw.). Innerhalb des entsprechenden Umkreises werden die Bahnen je nach Windrichtung ausgelegt und durch Bojen markiert. Individuelle Kurse - einschließlich des früheren »olympischen Dreiecks« - für die einzelnen Bootsklassen sind zugelassen. Die Segelsurfer haben einen Kurs in Form eines »M« zu absolvieren. Eine Wettfahrt soll zwischen 45 und 90 min dauern.
Während bei »Match Races« (zwei Boote starten gleichzeitig) nach dem »Round-Robin-System« zunächst jeder gegen jeden (zum Teil auch in Gruppen untereinander) segelt und dann nach dem K.-o.-System verfahren wird, greift bei Regattaserien in der Regel das »Low-Point-System«: Der Sieger einer Regatta erhält einen Punkt, der Zweite zwei, der Dritte drei, der Vierte vier usw. Ein disqualifiziertes Boot bekommt als Punktzahl die Zahl der gemeldeten (nicht der gestarteten) Boote. Sieger ist das Boot, das nach Abschluss der Regattaserie (nach Streichung der schlechtesten Wertung[en]) die wenigsten Punkte aufweist.
Organisationen:
Segeln wird in Deutschland vom Deutschen Segler-Verband (Deutscher Sportbund, Übersicht) organisiert. In Österreich besteht der Österreichische Segel-Verband (ÖSV; gegründet 1946, Sitz: Wien) und in der Schweiz der Schweizerische Segelverband/USY (SSV; gegründet 1939, Sitz: Bern). Internationaler Dachverband ist die International Sailing Federation (ISAF; gegründet 1907, Sitz: London).
Die erste Regatta auf der Themse fand 1661 zwischen Greenwich und Gravesend statt. 1715 wurde der erste Jachtpreis gestiftet, der noch heute als »Cumberland Cup« bei den Rennen vor Cowes vergeben wird. In Cork entstand 1720 der erste Segelklub, 1835 in Stralau der erste deutsche Verein. 1850 fand die erste Regatta auf der Hamburger Alster statt. 1851 wurde mit dem »America's Cup« die erste internationale Hochseeregatta gesegelt. 1882 kam die »Kieler Woche«, 1889 die »Travemünder Woche« und 1926 die »Warnemünder Woche« auf. Seit 1957 gibt es den »Admiral's Cup«. 1900 wurde die erste olympische Regatta bestritten, und seit 1932 gehört Segeln ständig (mit wechselnden Bootsklassen) zum olympischen Programm. (Sportart, Übersicht)
R. Denk: Neue Segelschule. Vom Anfänger zum Sportboot-Führerschein Binnen u. R-Schein, 2 Bde. (131997).
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se|geln <sw. V.> [mhd. sigelen, mniederd. sēgelen, seilen]: 1. <ist> a) mithilfe eines Segels (u. der Kraft des Windes) fahren, sich fort-, vorwärts bewegen: das Boot segelt schnell, langsam [aus dem Hafen]; das Schiff segelt morgen nach London, über den Kanal; das Schiff segelt vor dem, hart am Wind, gegen den Wind; der Schoner segelte unter englischer Flagge; als die Schiffe der Griechen gegen Troja segelten (Geissler, Wunschhütlein 81); Ü diese Publikation segelt unter dem Namen Literatur (ugs. spött.; wird als Literatur ausgegeben, geführt); Anzeigen - das ist etwas anderes, sie segeln außerhalb der Verantwortung der Redaktion (ugs.; für sie ist die Redaktion nicht verantwortlich; Funkschau 19, 1971, 1880); b) sich mit auffälligem Gehabe irgendwohin begeben: durch den Saal, aus dem Zimmer s.; seine Nachbarin kam um die Ecke gesegelt. 2. a) mit einem Segelschiff, -boot usw. fahren <ist/hat>: s. lernen, können, gehen; sie hat, ist früher viel gesegelt; wir sind stundenlang gesegelt; mit einer Jolle s.; wir segelten mit dem, vor dem, dicht am, hart am Wind, gegen den Wind; Sie segelten mit achterlichem Winde (Hausmann, Abel 67); nach Westen, über den Atlantik s.; b) <s. + sich; unpers.> sich unter bestimmten Umständen in bestimmter Weise ↑segeln (2 a) lassen <hat>: bei diesem Sturm segelt es sich schlecht. 3. <hat> a) ein Segelschiff, -boot usw. steuern: eine Jolle, einen Katamaran s.; b) <s. + sich> beim Segeln bestimmte Eigenschaften haben: die Jacht segelt sich gut. 4. <hat/ist> a) segelnd zurücklegen, bewältigen: 7 Knoten s.; er ist/(seltener:) hat die Strecke in drei Stunden gesegelt; b) segelnd ausführen, durchführen: einen anderen Kurs s.; eine Regatta s. (sich an einer Segelregatta beteiligen); Ü einen anderen [politischen] Kurs s.; ... sei die BBC auf Expansionskurs gesegelt (habe sie Expansion angestrebt; NZZ 11. 4. 85, 43); c) segelnd, als Segler in einem Wettkampf erzielen einen neuen Rekord s. 5. (selten) mit einem Segelboot, -schiff usw. befördern, an einen bestimmten Ort transportieren <hat>: ... segelten sie die Levantegüter lieber im Kiel verstaut nach Flandern (Jacob, Kaffee 50). 6. <ist> a) schweben; gleitend fliegen: die Wolken segeln am Himmel; über uns segelte ein Adler; Blätter segeln durch die Luft; Auch wenn wir den Motor abstellen und im Gleitflug segeln (Grzimek, Serengeti 132); b) (ugs.) mit Schwung ↑fliegen (11): das Auto segelte aus der Kurve; die Maus segelte durch die Luft, plumpste auf den Rasen und blieb einen Augenblick betäubt liegen (Roehler, Würde 9); c) (salopp) ↑fliegen (12), [hin]fallen, stürzen: auf den Boden s.; sie segelte in einen Graben, von der Schaukel, auf den Hintern; d) (salopp) ↑fliegen (13): von der Schule s.; e) (salopp) eine Prüfung nicht bestehen: durchs Abi, Examen s.
Universal-Lexikon. 2012.