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Streicher
Strei|cher 〈m. 3; Mus.〉 Spieler eines Streichinstruments

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Strei|cher, der; -s, - (Musik):
jmd., der im Orchester ein Streichinstrument spielt.

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Streicher,
 
1) Johann Andreas, Klavierbauer, * Stuttgart 13. 12. 1761, ✝ Wien 25. 5. 1833; begleitete 1782 seinen Freund Schiller auf dessen Flucht von Stuttgart nach Mannheim; 1794 heiratete er Nanette Stein (* 1769, ✝ 1833), die Tochter des Klavier- und Orgelbauers J. A. Stein, und verlegte die steinsche Werkstatt nach Wien, wo die Firma ab 1802 unter dem Namen »Nanette Streicher, née Stein« bestand und führend im Wiener Klavierbau wurde (Verbesserung der Mechanik; ausgewogener, durchsichtiger Klang). Streichers Salon wurde zu einem Musikzentrum Wiens. Er wie auch seine Frau Nanette waren Freunde L. van Beethovens. Ihr Sohn Johann Baptist (* 1796, ✝ 1871) führte die zu Weltgeltung gelangte Firma weiter; 1896 erlosch das Unternehmen.
 
Literatur:
 
T. Bolte: Die Musikerfamilien Stein u. S. (Wien 1917).
 
 2) Julius, Politiker und Publizist, * Fleinhausen (heute zu Dinkelscherben, Landkreis Augsburg) 12. 2. 1885, ✝ (hingerichtet) Nürnberg 16. 10. 1946; Volksschullehrer; führte ab 1919 die nationalistisch-antisemitische Deutsch-Sozialistische Partei, die er 1922 der NSDAP eingliederte. 1923 war er maßgeblich am Hitlerputsch beteiligt; hatte ab 1925 die organisatorische Leitung der NSDAP in Nordbayern, war 1928-40 Gauleiter in Franken, 1933-45 Mitglied des Reichstags. Vertreter eines radikalen Antisemitismus, erlangte er mit seinem Wochenblatt »Der Stürmer« (gegründet 1923) und der darin zügellos betriebenen antisemitischen Hetze eine große Publizität, zog damit aber auch starke öffentliche Aversionen auf sich. Während der nationalsozialistischen Herrschaft war Streicher Hauptträger der antisemitischen Propaganda und ein maßgeblicher Initiator der antijüd. Maßnahmen und Verfolgungen des Regimes; nach vielen Skandalen 1940 von allen Parteiämtern beurlaubt. 1946 wurde er vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit zum Tod verurteilt.

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Strei|cher, der; -s, - (Musik): jmd., der im Orchester ein Streichinstrument spielt.

Universal-Lexikon. 2012.