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Thymus

 

[griechisch thýmos »Brustdrüse neugeborener Kälber«] der, -/...mi, bei Mensch und Wirbeltieren ein lymphatisches, ursprüngliches aus Epithelien der Schlundtasche hervorgegangenes paariges Organ (bei jungen Schlachttieren, besonders beim Kalb, Bries genannt). Der Thymus liegt beim Menschen hinter dem Brustbein im vorderen oberen Mediastinum und ist besonders in der Kindheit stark entwickelt. Er ist in kleinere, aus Mark und Rinde bestehende Läppchen gegliedert. Die Rinde ist besonders lymphozytenreich mit wenigen, netzartig angeordneten epithelialen Zellen. Das wesentlich lymphozytenärmere Mark ist durch die Anwesenheit oft schalenartig angeordneter, verschieden großer Epithelkomplexe, der Hassall-Körperchen, charakterisiert. Im Thymus findet die Differenzierung der Stammzellen zu den für die zelluläre Abwehr wichtigen T-Lymphozyten statt, die z. B. bei der Abstoßung von Gewebetransplantaten eine wichtige Rolle spielen und die Immunreaktion regulieren. Die Differenzierung führt zum Erwerb der spezifischen Antigen-Rezeptoren und zur Ausbildung von Subpopulationen mit individuellen Funktionen. Bei der Entwicklung der Stammzellen zu den reifen T-Lymphozyten spielt die Wechselwirkung mit den epithelialen und retikulären Zellen des Thymus eine zentrale Rolle, zum Teil über Botenstoffe (z. B. Interleukin 7). Der Thymus hat auch einen Einfluss auf Körperwachstum und Knochenstoffwechsel. Nach der Pubertät beginnt unter dem Einfluss der Geschlechtshormone die Rückbildung des Thymus (Pubertäts- und Altersinvolution); ab dem 5. Lebensjahrzehnt stellt er die Funktion als lymphatisches Differenzierungsorgan ein; Immunreaktionen hängen dann von dem Reservoir langlebiger (Gedächtnis-) T-Lymphozyten ab.

 

Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:

 

 

Lymphsystem: Lymphgefäßsystem und lymphatische Organe

 

Thymus,

 

die Pflanzengattung Thymian.