flattern
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we|hen ['ve:ən]:a) <itr.; hat durch Luftströmung bewegt werden:
die Fahnen wehen im Wind; ihre Haare wehten im Wind.
Syn.: ↑ flattern.
b) <itr.; hat als spürbare Luftströmung in Erscheinung treten:
es weht ein laues Lüftchen; heute weht ein kalter Wind aus Osten.
Zus.: hereinwehen, herüberwehen, hineinwehen, hinüberwehen, umwehen, wegwehen.
c) <tr.; hat wehend von etwas entfernen, in eine bestimmte Richtung, an eine bestimmte Stelle treiben:
der Wind wehte mir den Sand ins Gesicht; ein Luftzug wehte die Zettel vom Tisch.
Syn.: ↑ blasen.
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we|hen 〈V.〉
1. sich wie ein Hauch bewegen, hauchen, blasen (Wind)
2. sich im Wind bewegen, flattern (Fahne)
4. 〈fig.〉 leise, schwach, zart tönen
● ein Duft von Rosen ist ins Zimmer geweht; ihr Haar weht im Wind; ein Ruf wehte übers Wasser zu uns; die Töne wehten durch den Raum 〈fig.〉; das Wehen des Windes; der Wind weht vom Meer her; es weht ein starker Wind; hier weht ein neuer, frischer Wind 〈fig.〉 hier ist neuer Schwung, ein frischer, neuer Geist zu spüren ● die Fahne im Wind \wehen lassen; ein Taschentuch \wehen lassen ● der Wind weht eisig, frisch, kalt, lau, scharf; draußen weht es tüchtig ● mit \wehenden Fahnen, Haaren, Röcken
II 〈V. tr.; hat〉 der Wind weht etwas treibt, lässt etwas sich bewegen ● der Wind hat die Blätter von den Bäumen geweht; der Wind weht mir den Schnee ins Gesicht
[<mhd. wæjen <ahd. wahen <got. wajan <idg. *(a)ue- „wehen, blasen, hauchen“; verwandt mit Wind, Wetter, Wedel]
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we|hen <sw. V.> [mhd. wæjen, ahd. wāen]:
1.
a) <hat> (von der Luft) in spürbarer Bewegung sein:
der Wind weht kühl, kalt, aus Norden, vom Wasser her;
es weht ein laues Lüftchen;
eine kräftige Brise wehte ihm ins Gesicht;
<auch unpers.:> draußen weht es heute tüchtig (ist es sehr windig);
b) <hat> wehend (1 a) von etw. entfernen, in eine bestimmte Richtung, an eine bestimmte Stelle treiben:
ein Luftzug wehte die Zettel vom Schreibtisch;
c) <ist> von der Luft, dem Wind irgendwohin getragen werden:
Schneeflocken wehten durch das geöffnete Fenster, uns ins Gesicht;
Blütenduft wehte ins Zimmer.
2. <hat> durch Luftströmung bewegt werden:
ihre Haare wehten im Wind;
auf/von dem Gebäude wehte eine Fahne;
die Flagge wehte auf Halbmast;
mit wehenden Rockschößen lief er hinaus.
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I Wehen,
unterschiedlich schmerzhafte, willensunabhängige Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur während der Schwangerschaft und Geburt. Die Wehen treten ab der 20. Woche als unregelmäßige und schmerzlose Gebärmutterzusammenziehungen auf. Sie nehmen bis zum Schwangerschaftsende an Häufigkeit zu und werden 3-4 Wochen vor der Geburt als Vorwehen bezeichnet. Dabei kommt es zum Tiefertreten des Kindes (Senkwehen) und wenige Tage vor Geburtsbeginn zur Einstellung des Kopfes in den Beckeneingang (Stellwehen). Die Geburtswehen beginnen mit den regelmäßigen Eröffnungswehen (2-3 Wehen in 10 min), die nach vollständiger Eröffnung des Gebärmutterhalses und des Muttermundes in die Austreibungswehen (etwa 4 Wehen in 10 min) und nach Beginn des Mitpressens in die Presswehen übergehen. Wehen der Nachgeburtsphase werden als Nachgeburtswehen bezeichnet. Sie dienen der Lösung und Austreibung des Mutterkuchens. Wehen im Wochenbett (Nachwehen) dienen der Rückbildung der Gebärmutter. Wehenartige und schmerzhafte Gebärmutterkontraktionen werden auch außerhalb der Schwangerschaft bei der Ausstoßung von Myomen oder großen Gebärmutterpolypen aus der Gebärmutterhöhle beobachtet. - Störungen der Geburtswehen werden als Wehendystokie bezeichnet. Diese kann in Form einer Wehenschwäche, einer Hyperaktivität (zu starke und zu häufige Wehen), eines Hypertonus (erhöhter Ruhetonus) oder unkoordinierter Wehentätigkeit auftreten.
Wehen,
Bezeichnung für die schmerzhaften Zusammenziehungen der Gebärmuttermuskulatur während der Schwangerschaft und vor allem während der Geburt. Dabei gibt es die vorzeitigen Wehen, die als krankhafte Wehen während der Schwangerschaft zu einer Frühgeburt führen können, sowie Vorwehen und Senkwehen, die als unregelmäßige Wehen in den letzten Wochen vor der Geburt die Senkung des Leibes und die richtige Lage des kindlichen Köpfchens im Becken bewirken. Die wichtigste Form der Wehen sind die regelmäßigen Wehen (rhythmische Wehen) während der Geburt, durch die der Muttermund eröffnet und das Kind nach unten geschoben wird. Als Presswehen werden die Wehen während der Austreibungsphase bezeichnet, die durch aktive Anspannung der Bauchdeckenmuskulatur unterstützt werden. Nachwehen sind die Zusammenziehungen der Gebärmutter im Wochenbett, die vor allem durch das Stillen angeregt werden und die Rückbildung der Gebärmutter fördern.
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we|hen <sw. V.> [mhd. wæjen, ahd. wāen]: 1. a) (von der Luft) in spürbarer Bewegung sein <hat>: der Wind weht kühl, kalt, aus Norden, vom Wasser her; es weht ein laues Lüftchen; eine kräftige Brise wehte ihm ins Gesicht; die Luft wehe kräftig und rein von der Nordsee (Th. Mann, Krull 248); <auch unpers.:> draußen weht es heute tüchtig (ist es sehr windig); b) wehend (1 a) von etw. entfernen, in eine bestimmte Richtung, an eine bestimmte Stelle treiben <hat>: ein Luftzug wehte die Zettel vom Schreibtisch; Der Wind hatte ihm die glühende Zigarette ins Gesicht geweht (Ott, Haie 108); keine Ventilatoren wehten Kühlung (sorgten für Kühlung; Koeppen, Rußland 127); c) von der Luft, dem Wind irgendwohin getragen werden <ist>: Schneeflocken wehten durch das geöffnete Fenster, uns ins Gesicht; der Duft der blühenden Linden wehte ins Zimmer; ... bemerkte Cotta dünne Rauchschwaden, die aus dem Schatten einer Klamm wehten (Ransmayr, Welt 238); Ü Die Blitze wehten (huschten) über die Dächer (Remarque, Triomphe 308); ... was irgendwann einmal ... vom Tonfall dieser Sprache an mein lauschendes Ohr geweht war (was ich irgendwann einmal davon gehört hatte; Th. Mann, Krull 174). 2. durch Luftströmung bewegt werden <hat>: ihre Haare wehten im Wind; auf/von dem Gebäude wehte eine Fahne; die Flagge wehte auf Halbmast; Die Gardinen wehen, obwohl das Fenster geschlossen ist (Faller, Frauen 85); mit wehenden Rockschößen lief er hinaus; Ü Hier allein wehte (herrschte) noch höfischer Weltglanz, fürstliche Kultur (Winckler, Bomberg 229).
Universal-Lexikon. 2012.