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Ruf
Schrei; Ausruf; Bild; Renommee; Stellung; Namen; Reputation; Ansehen; Prestige; Leumund; Image

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Ruf [ru:f], der; -[e]s, -e:
1. das Rufen; der Schrei:
wir hörten den Ruf eines Vogels; sie lief, begleitet durch die anfeuernden Rufe der Zuschauenden.
Syn.: Aufschrei, Ausruf.
Zus.: Bravoruf, Buhruf, Freudenruf, Hilferuf, Jubelruf, Klageruf, Kommandoruf, Kuckucksruf, Lockruf, Schlachtruf, Siegesruf, Vogelruf, Warnruf, Zwischenruf.
2. <ohne Plural> Aufforderung, ein Amt, besonders einen Lehrstuhl, zu übernehmen:
sie erhielt einen Ruf als Professorin an die neue Universität.
Syn.: Berufung, Bestellung, Einstellung, Ernennung.
3. <ohne Plural> Ansehen in der Öffentlichkeit:
einen guten, schlechten Ruf haben; die Kinder mussten unter dem schlechten Ruf des Vaters leiden; diese Firma hat einen zweifelhaften Ruf.
Syn.: Image, Leumund, Name, Prestige (bildungsspr.), Rang, Ruhm, Stellung.

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Ruf 〈m. 1
I 〈zählb.〉
1. laute, meist kurze Äußerung, laut gesprochenes Wort
2. Äußerung von Tieren, bes. Vögeln (Vogel\Ruf)
3. Berufung (zu einem Amt, auf einen Posten)
● der \Ruf der Eule, des Kuckucks; der \Ruf der Glocke zum Kirchgang; der \Ruf des Wachtpostens ● es erging der \Ruf an ihn, die Regie des neuen Stückes zu übernehmen; er erhielt einen \Ruf an die Universität München; ein \Ruf erschallt, ertönt; er folgt dem \Ruf an die Universität Zürich
II 〈unz.〉
1. (guter) Leumund, Ansehen
2. Aufforderung, Appell
3. Telefonnummer
● er erfreut sich keines guten \Rufes; einen guten \Ruf genießen; das wird deinem \Ruf schaden; sein: er ist besser als sein \Ruf; du hast einen guten \Ruf zu verlieren; vorauseilen: ihm eilt der \Ruf eines erfahrenen Pädagogen voraus ● das wird deinem \Ruf abträglich sein; die anfeuernden \Rufe der Zuschauer; er hat hier einen guten \Ruf als Chirurg; einen schlechten \Ruf haben; sein \Ruf ist zweifelhaft ● seinen \Ruf aufs Spiel setzen; er steht im \Ruf, ein Schürzenjäger zu sein man sagt von ihm, dass er ...; jmdn. in schlechten \Ruf bringen; in gutem, üblem \Ruf stehen; der \Ruf nach Freiheit, Solidarität wird immer lauter; eine Firma von \Ruf; \Ruf zur Ordnung Aufforderung zur Ordnung
[<ahd. (h)ruof, got. hrops;rufen]

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Ruf , der; -[e]s, -e [mhd. ruof, ahd. (h)ruof, zu rufen]:
1. laute kurze Äußerung, mit der jmd. einen andern über eine [weitere] Entfernung erreichen will:
ein lauter, [weithin] schallender, anfeuernder, entsetzter R.;
der R. des Wächters, der Marktfrauen;
ein R. ertönte, erscholl;
gellende -e durchbrachen die Stille;
die -e wurden leiser, verstummten;
auf ihren R. hin erschien er am Fenster;
sie brachen in den R. (Ausruf) »Er lebe hoch!« aus;
Ü der R. des Jagdhorns.
2.
a) (von bestimmten Vögeln u. vom Rotwild) in meist regelmäßigen Abständen mehrmals hintereinander ertönender, charakteristischer Laut:
der R. des Kuckucks, Hirsches;
b) (Jägerspr.) 2Locke (a).
3. <o. Pl.>
a) (von einer höheren Instanz ausgehende) Aufforderung zu einem bestimmten Tun od. Verhalten; Aufruf:
der R. zu den Waffen;
Ü dem R. des Herzens, des Gewissens folgen;
b) öffentlich von einer größeren Gruppe von Personen nachdrücklich vorgebrachte Forderung, bekundetes Verlangen:
der R. nach Gerechtigkeit wurde immer lauter.
4. <Pl. selten> Berufung in ein hohes (wissenschaftliches od. künstlerisches) Amt, bes. auf einen Lehrstuhl:
an jmdn. ergeht ein R.;
sie bekam, erhielt einen R. [als ordentliche Professorin] an die Universität Bonn/nach Bonn;
er hat den R. [auf den Lehrstuhl, das Ordinariat] abgelehnt.
5. <o. Pl.> Beurteilung, die jmd., etw. von der Allgemeinheit erfährt; Meinung, die die Allgemeinheit von jmdm., etw. hat:
der R. dieses Hotels ist ausgezeichnet;
einen guten, schlechten, zweifelhaften R. haben;
einen guten R. genießen;
sie hat sich einen großen R. (große Wertschätzung)/den R. (Namen) einer Expertin erworben;
[durch/mit etw.] seinen R. (sein Ansehen) aufs Spiel setzen, ruinieren;
das schadete seinem R., war seinem R. als Wissenschaftler abträglich;
in einen üblen R. kommen;
er brachte sie in einen falschen R.;
ein Pianist von internationalem R. (ein international anerkannter Pianist);
R ist der R. erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert;
besser als sein R. sein (zu Unrecht kein gutes Ansehen genießen; nach einer Stelle aus den »Epistolae ex Ponto« des röm. Dichters Ovid [43 v. Chr. bis etwa 18 n. Chr.]).
6. <Pl. selten> (Papierdt.) Rufnummer:
Taxizentrale R. 3 37 00.

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I
Ruf,
 
1) Hochschulwesen: Berufung eines Hochschullehrers auf eine Planstelle (Lehrstuhl) durch den Kultusminister des Bundeslandes aufgrund eines durch öffentliche Ausschreibung erstellten, meist drei Namen enthaltenden Berufungsvorschlags der Fakultät (Fachbereich). Der Minister kann bei Neueinrichtung eines Lehrstuhls eine Berufung auch ohne dieses Verfahren vornehmen. (Professor)
 
In Österreich ist eine öffentliche Ausschreibung vorgeschrieben, in der Schweiz nicht in allen Kantonen, da sich das traditionelle Verfahren einer intern erstellten Vorschlagsliste der Fakultät zum Teil erhalten hat.
 
 2) Recht: Leumund.
II
Ruf,
 
1) Ruef, Ruof, Jacob, schweizerischer Schriftsteller, * Zürich um 1500, ✝ ebenda 1558; war Stadtwundarzt in Zürich; schrieb viele erfolgreiche moralisch-didaktische Abhandlungen über biblische Stoffe sowie die seinen Ruhm begründenden geistlichen und weltlichen Dramen nach biblischen und historisch-patriotischen Stoffen, u. a. »Ein hüpsch und lustig spyl. .. von dem frõen und ersten Eydgenossen Wilhelm Thellen« (1545).
 
 2) Sep, Architekt, * München 9. 3. 1908, ✝ ebenda 29. 7. 1982; eröffnete 1931 in München ein Architekturbüro; lehrte an den Kunstakademien in Nürnberg und München. Ruf trat besonders hervor mit eleganten, klar gegliederten funktionalistischen Bauten.
 
Werke: Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg (1952-54); Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in München (1953-57); Erweiterungsbau und Umbau des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg (1956-67); Deutscher Pavillon der Weltausstellung in Brüssel (1958, mit E. Eiermann); Sankt Johann Capistran in München (1958-60); Erweiterungsbau der Bayerischen Staatsbibliothek, ebenda (1959-66); Amerikanische Botschaft in Bonn-Bad Godesberg (1959); Amtssitz des Bundeskanzlers in Bonn (Kanzlerbungalow, 1963-65); Seminarkapelle in Fulda (1966-68).
 
Literatur:
 
H. Wichmann: In memoriam S. R., Ausst.-Kat. (1985);
 H. Wichmann: S. R. (1986).

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Ruf, der; -[e]s, -e [mhd. ruof, ahd. (h)ruof, zu ↑rufen]: 1. laute kurze Äußerung, mit der man jmdn. über eine [weitere] Entfernung erreichen will: ein lauter, [weithin] schallender, anfeuernder, entsetzter R.; der R. des Wächters, der Händler; ein R. ertönte, erscholl; gellende -e hallten über den See, durchbrachen die Stille; die -e wurden leiser, verstummten; auf ihren R. hin erschien er am Fenster; sie brachen in den R. (Ausruf) „Er lebe hoch!“ aus; Ü der R. des Jagdhorns. 2. a) (von bestimmten Vögeln u. vom Rotwild) in meist regelmäßigen Abständen mehrmals hintereinander ertönender, charakteristischer Laut: der R. des Kuckucks, Hirsches; b) (Jägerspr.) 2Locke (a). 3. <o. Pl.> a) (von einer höheren Instanz ausgehende) Aufforderung zu einem bestimmten Tun od. Verhalten; Aufruf: der R. zu den Waffen; er war dem R. des Kaisers ... gefolgt (Strittmatter, Wundertäter 33); Ü dem R. des Herzens, des Gewissens folgen; er gehorchte dem R. (scherzh.; ging austreten) der Natur; b) öffentlich von einer größeren Gruppe von Personen nachdrücklich vorgebrachte Forderung, bekundetes Verlangen: der R. nach Gerechtigkeit wurde immer lauter; Der ... Forderung nach absoluter Glaubens- und Gewissensfreiheit schloss sich der R. nach Freiheit ... an (Fraenkel, Staat 124). 4. <Pl. selten> Berufung in ein hohes (wissenschaftliches od. künstlerisches) Amt, bes. auf einen Lehrstuhl: an jmdn. ergeht ein R.; sie bekam, erhielt einen R. [als ordentliche Professorin] an die Universität Bonn/nach Bonn; er hat den R. [auf den Lehrstuhl, das Ordinariat] abgelehnt; der Dirigent, die Regisseurin nahm einen R. nach Wien an. 5. <o. Pl.> Beurteilung, die jmd., etw. von der Allgemeinheit erfährt; Meinung, die die Allgemeinheit von jmdm., etw. hat: der R. dieses Hotels ist ausgezeichnet; dem neuen Leiter des Instituts geht ein hervorragender R. [als Wissenschaftler] voraus (er gilt als hervorragend); einen guten, schlechten, zweifelhaften R. haben; einen guten R. genießen; sie hat sich einen großen R. (große Wertschätzung)/den R. (Namen) einer Expertin erworben; [durch/mit etw.] seinen R. (sein Ansehen) wahren, gefährden, aufs Spiel setzen, ruinieren; das schadete seinem R., war seinem R. als Wissenschaftler abträglich; in einen üblen R. kommen; er brachte sie in einen falschen R.; obwohl sie im R. einer halben Kokotte stand (Böll, Haus 21); ein Pianist von internationalem R. (ein international anerkannter Pianist); R ist der R. erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert; *jmd., etw. ist besser als sein Ruf (jmd., etw. steht zu Unrecht in keinem guten Rufe; nach einer Stelle aus den „Epistolae ex Ponto“ des röm. Dichters Ovid [43 v. Chr. bis etwa 18 n. Chr.]). 6. <Pl. selten> (Papierdt.) Rufnummer: Taxizentrale R. 3 37 00. 7. <o. Pl.> (veraltet) Gerücht, Kunde: es geht der R., dass ...

Universal-Lexikon. 2012.