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Not [no:t], die; -, Nöte ['nø:tə]:1. <Plural selten> Zustand der Entbehrung, des Mangels an lebenswichtigen Dingen:
Not leiden; jmds. Not lindern; sie sind in große wirtschaftliche Not geraten.
Zus.: Geldnot, Wohnungsnot.
2. schlimme [gefahrvolle] Lage, in die jmd. geraten ist:
Rettung aus höchster Not; jmdm. in der Stunde der Not helfen, beistehen.
Syn.: ↑ Gefahr.
Zus.: Feuersnot, Todesnot.
3. <häufig Plural> durch ein Gefühl von Ausweglosigkeit, durch Verzweiflung, Angst gekennzeichneter innerer, seelischer Zustand:
seelische Not; innere Nöte; mit seinen Nöten zu jmdm. kommen.
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not 〈Adv.; nur noch in der Wendung〉 \not sein = nottun ● eins ist not, nämlich ...
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Not , die; -, Nöte [mhd., ahd. nōt, H. u.]:
1. <Pl. selten> besonders schlimme Lage, in der jmd. dringend Hilfe braucht:
Rettung aus, in höchster N.;
sie waren in diesem Moment wirklich in N. (befanden sich in einer Notsituation);
Spr wenn die N. am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten;
☆ in N. und Tod (geh.; auch unter schwierigsten Umständen, in größter Gefahr).
2. <o. Pl.> Mangel an lebenswichtigen Dingen; Elend, äußerste Armut:
unverschuldete, wirtschaftliche N.;
jmds. N. lindern;
(geh.:) N. [und Mangel] leiden;
die N. leidende Bevölkerung;
die N. Leidenden umsorgen;
er kennt keine N. (ihm geht es wirtschaftlich gut);
jmdm. [mit etw.] aus der N. helfen;
R N. macht erfinderisch (wenn wichtige Dinge fehlen, hat man Ideen, wie man sich ohne sie helfen kann);
in der N. frisst der Teufel Fliegen (ugs.; wenn man überhaupt nichts hat, begnügt man sich mit Dingen, die man sonst verschmäht).
3.
a) <o. Pl.> durch ein Gefühl von Ausweglosigkeit, durch Verzweiflung, Angst gekennzeichneter seelischer Zustand, unter dem der davon Betroffene sehr leidet; Bedrängnis:
innere, seelische N.;
in ihrer N. wusste sie sich nicht anders zu helfen;
die Ängste und Nöte des kleinen Mannes;
in [höchsten, tausend] Nöten sein (große Schwierigkeiten, viele Sorgen haben).
4. durch etw., jmdn. verursachte Mühe:
seine [liebe] N. mit jmdm., etw. haben (mit jmdm., etw. große Schwierigkeiten, viel Mühe haben);
☆ mit knapper/(seltener:) genauer N. (nur mit Mühe; gerade noch).
5. <o. Pl.> (veraltend) äußerer Zwang, Notwendigkeit, Unvermeidlichkeit:
tun, was die N. gebietet;
damit hat es keine N. (das ist nicht dringend, das eilt nicht);
R der N. gehorchend [nicht dem eignen Trieb(e)] (geh.; notgedrungen; nach Schiller, Die Braut von Messina, ↑ Vers 1);
☆ N. sein, werden (geh. veraltend, noch landsch.; nötig, vonnöten sein, werden);
wenn, wo N. am Mann ist (wenn, wo etw. [Bestimmtes] dringend getan werden, geschehen muss; wenn jmd. gebraucht wird, der mithilft);
aus der N. eine Tugend machen (eine missliche Situation zu seinem Vorteil nutzen);
ohne N. (geh.; ohne dazu gezwungen zu sein, ohne zwingenden Grund);
zur N. (wenn es nicht anders geht).
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I Not
[dt. »logisches Nicht«] (Negation), ein logischer Operator, mit dem die Nicht-Verknüpfung formuliert wird. Not invertiert den Eingangswert, macht also aus dem Eingangswert »wahr« (bzw. 1) den Ausgangswert »falsch« (bzw. 0) und umgekehrt. Als boolescher Operator verwandelt der Not-Operator einen positiven Eingangsimpuls in einen negativen Ausgangsimpuls (und umgekehrt). Der Operator dient damit der Bildung des Komplements bei Bitmustern.
II
Not,
1) allgemein: 1) Zustand äußerer oder innerer Bedrängnis, akuter Hilflosigkeit; 2) Zwangslage, die zu etwas »nötigt«, die »Notwendiges« erfordert (Notwehr); 3) Mangel am Unentbehrlichen. (Armut)
2) Rechtsgeschichte: Echte Not, im Recht des Mittelalters ein Grund zur Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, berechtigte auch zu Verfügungen über sonst gebundenes Vermögen, z. B. Kindesgut; sie lag u. a. vor bei Heeresdienst, Kriegsgefangenschaft oder Hungersnot.
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Not, die; -, Nöte [mhd., ahd. nōt, H. u.]: 1. <Pl. selten> besonders schlimme Lage, in der jmd. dringend Hilfe braucht: große N.; jmdm. in der Stunde der N. helfen; Rettung aus, in höchster N.; sie waren in diesem Moment wirklich in N. (befanden sich in einer Notsituation); R [da, jetzt, bei ihm, ihr usw. ist] Holland in N. (oft iron.: es steht schlimm, es herrscht Ratlosigkeit); R N. lehrt beten (wenn man in Not ist, erinnert man sich an die Hilfe des Gebets); Spr wenn die N. am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten; *in N. und Tod (geh.; auch unter schwierigsten Umständen, in größter Gefahr). 2. <o. Pl.> Mangel an lebenswichtigen Dingen; Elend, äußerste Armut: unverschuldete, wirtschaftliche N.; in dem Land herrscht bittere, große N.; Die Welt hallt wider von dem Geschrei über die menschliche N. in den Entwicklungsländern (Gruhl, Planet 263); die, jmds. N. lindern; aus N. stehlen; jmdm. [mit etw.] aus der N. helfen; in N. geraten, leben, sein; er kennt keine N. (ihm geht es wirtschaftlich gut); N. hatten wir Landwirte ... keine (Wimschneider, Herbstmilch 102); N. und Mangel leiden; (geh.:) N. leiden; die N. leidende Bevölkerung; ... musste er einen Weg finden, um den N. leidenden Familien der Verurteilten mit gesammeltem Geld beizustehen (Kühn, Zeit 94); Ü Die N. leidende Bauwirtschaft wird kaum ... alle Entlassenen wieder einstellen (Spiegel 7, 1985, 22); R N. macht erfinderisch (wenn wichtige Dinge fehlen, hat man Ideen, wie man sich ohne sie helfen kann); N. kennt kein Gebot (wenn man Not leidet, setzt man sich leichter über [Moral]gesetze hinweg); in der N. frisst der Teufel Fliegen (ugs.; wenn man überhaupt nichts hat, begnügt man sich mit Dingen, die man sonst verschmäht). 3. a) <o. Pl.> durch ein Gefühl von Ausweglosigkeit, durch Verzweiflung, Angst gekennzeichneter seelischer Zustand, unter dem der davon Betroffene sehr leidet; Bedrängnis: innere, seelische N.; jmdm. seine N. klagen; in ihrer N. wusste sie sich nicht anders zu helfen; b) <meist Pl.> belastendes [↑Not (3 a) verursachendes] Problem; Schwierigkeit, Sorge: Ängste und Nöte; die Nöte des Alltags, des kleinen Mannes; in [höchsten, tausend] Nöten sein (große Schwierigkeiten, viele Sorgen haben). 4. durch etw., jmdn. verursachte Mühe: N. haben, etwas zu tun; seine [liebe] N. mit jmdm., etw. haben (mit jmdm., etw. große Schwierigkeiten, viel Mühe haben); die Mutter hatte oft ihre N., die Kleinen ins Bett zu bringen (H. Kolb, Wilzenbach 98); *mit knapper/(seltener:) genauer N. (nur mit Mühe; gerade noch): Ehe drei Jahre um sind, ... ist der Vater mit knapper N. dem Todesurteil entronnen (Sieburg, Robespierre 49); der Hilfslehrer habe ... mit genauer N. ein Kind aus einem Moor ... gezogen (Th. Mann, Hoheit 55); ohne N. (ohne Schwierigkeiten, ohne weiteres). 5. <o. Pl.> (veraltend) äußerer Zwang, Notwendigkeit, Unvermeidlichkeit: tun, was die N. gebietet; damit hat es keine N. (das ist nicht dringend, das eilt nicht); R der N. gehorchend [nicht dem eignen Trieb(e)] (geh.; notgedrungen; nach Schiller, Die Braut von Messina, Vers 1); *N. tun/sein, werden (geh. veraltend, noch landsch.; nötig, vonnöten sein, werden): Sorgfalt, Hilfe tut N.; das tut doch nicht N.! (das brauchst du nicht zu tun!, das muss nicht sein!); ich wollte ... kämpfen, wenn es N. sein würde (Fühmann, Judenauto 31); gerade die Zeit, die N. war, dem Vater das Geld ... abzujagen (Fallada, Herr 19); ∙ Jetzt ist uns Mut und feste Eintracht N. (Schiller, Tell V, 1); jmdm. N. tun (veraltend; für jmdn. nötig sein ): ihm tut Beistand N.; es täte dir [bitter] N., deine Hausaufgaben richtig zu machen; ... was mir N. tat an standesgemäßer Equipierung (Th. Mann, Krull 296); wenn, wo N. am Mann ist (wenn, wo etw. [Bestimmtes] dringend getan werden, geschehen muss; wenn jmd. gebraucht wird, der mithilft): dann hab ich immer Urlaubsvertretung gemacht, ... wenn N. am Mann ist, mach ich das eben (Aberle, Stehkneipen 31); aus der N. eine Tugend machen (eine missliche Situation zu seinem Vorteil nutzen; nach dem Kirchenvater Hieronymus, Epistolae 54,6: „fac de necessitate virtutem“); ohne N. (geh.; ohne dazu gezwungen zu sein, ohne zwingenden Grund): Niemand nimmt sich ohne N. das Leben (Remarque, Westen 176); zur N. (wenn es nicht anders geht): zur N. könnten wir die Bildhauerarbeiten anderswo bestellen (Remarque, Obelisk 114).
Universal-Lexikon. 2012.