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Bethlehem
Beth|le|hem, (ökum.:) Betlehem:
Stadt im Westjordanland.

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Bethlehem,
 
1) arabisch Bait Lahm [-'laxəm], Stadt im Westjordanland, 10 km südlich von Jerusalem auf dem Kalkhügelland von Judäa, 800 m über dem Meeresspiegel, etwa 25 000 Einwohner; die Agglomeration Bethlehem hat über 50 000 Einwohner (großer Anteil von Christen), die hauptsächlich vom Fremdenverkehr (v. a. Pilger) leben, u. a. von der Herstellung von Souvenirs und Devotionalien aus Olivenholz, Perlmutt und Glas.
 
Stadtbild:
 
Als Geburtsstätte Jesu gilt nach der Legende eine Grotte, über der Konstantin der Große 326-335 eine große Basilika bauen ließ; die kleeblattförmige Dreiapsidenanlage wurde unter Justinian I. um 540 errichtet (dabei der konstantinische Achteckbau über der Krypta entfernt); die Kreuzfahrer erneuerten die Kirche im 12. Jahrhundert; angebaut sind die Katharinenkirche und ein Franziskanerkloster sowie griechisch-orthodoxe und armenische Klöster. In der Geburtsgrotte wurde 1717 ein Stern an der Stelle angebracht, an der Jesus geboren worden sein soll. Zu dem unterirdischen Komplex gehören u. a. auch Arbeits- und Grabraum des Hieronymus. - Verehrungsstätten der Juden sind auch Davids Brunnen und vor der Stadt Rahels Grab, außerdem die Reste der »Teiche Salomos«, Teil einer römischen Wasserleitung.
 
Geschichte:
 
Im Alten Testament auch Efrat genannt, danach Lokalisierung des Rahelgrabes bei Bethlehem, Geburtsort Davids und damit Stammort der davidischen Dynastie, auf den sich messianische Hoffnungen richteten (Micha 5, 1); nach dem Neuen Testament der Geburtsort Jesu. Als kanaanäische Siedlung bestand Bethlehem schon im 2. Jahrtausend v. Chr.; kam 1948 zu Jordanien. Seit dem Sechstagekrieg 1967 (3. israelisch-arabischer Krieg; Nahostkonflikt) von Israel besetzt und in Groß-Jerusalem eingemeindet, wurde Bethlehem am 21. 12. 1995 der Palästinensischen Autonomiebehörde übergeben.
 
Literatur:
 
C. Kopp: Die hl. Stätten der Evangelien (21964);
 M. Raheb u. F. Strickert: Bethlehem 2000. Eine Stadt zw. den Zeiten (1998).
 
 2) ['beθlɪhem], Industriestadt in Pennsylvania, USA, 71 400 Einwohner (Metropolitan Area Allentown-Bethlehem 686 700 Einwohner); Sitz der nördlichen Provinz der »Moravian Church in America« (hervorgegangen aus den Böhmischen und Mährischen Brüdern); Lehigh University, Moravian College; Musikzentrum (alljährlich im Mai Bachfest);
 
Wirtschaft:
 
Eisen- und Stahl-, ferner Textil- und chemische Industrie.
 
Geschichte:
 
Bethlehem wurde 1741 von Missionaren der Brüdergemeine gegründet.
 

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Beth|le|hem, (ökum.:) Betlehem: Stadt im westlichen Jordanien.

Universal-Lexikon. 2012.