Akademik

Pennsylvania
Penn|syl|va|nia [pɛnsɪl'veɪnjə], Penn|syl|va|ni|en […zɪl…]; -s:
Bundesstaat der USA.

* * *

Pennsylvania
 
[englisch pensl'veɪnjə], Abkürzung Pa., postamtlich PA, Bundesstaat im Nordosten der USA, 119 291 km2, (1999) 11,994 Mio. Einwohner (1790: 434 000, 1870: 3,5 Mio., 1910: 7,7 Mio., 1960: 11,32 Mio., 1980: 11,86 Mio. Einwohner). Hauptstadt ist Harrisburg. Administrativ in 67 Verwaltungsbezirke (Countys) gegliedert.
 
Recht:
 
Verfassung von 1968; Senat mit 50, Repräsentantenhaus mit 203 Mitgliedern. Im Kongress ist Pennsylvania durch zwei Senatoren und 21 Abgeordneten vertreten.
 
Landesnatur:
 
Pennsylvania reicht von der atlantischen Küstenebene (im Südosten) über Piedmontplateau und Appalachen (Blue Ridge, Großes Appalachental, Alleghenyplateau) bis zum Eriesee. Im Alleghenygebirge werden 979 m über dem Meeresspiegel erreicht. Hauptflüsse sind Susquehanna River und Delaware River (Grenzfluss im Osten). Zusammen mit dem Ohio entwässern sie 95 % der Staatsfläche; Pennsylvania ist reich an Seen. Das Klima ist besonders im Süden mild, im Jahresdurchschnitt 11 ºC, im Norden kälter mit starkem Schneefall. Mehr als die Hälfte von Pennsylvania ist bewaldet.
 
Bevölkerung:
 
Der Anteil der Weißen belief sich 1990 auf 88,5 %, der der Schwarzen auf 9,2 %, andere 2,3 %. In Städten leben (1990) 68,9 % der Bevölkerung Größte Städte sind Philadelphia, Pittsburgh, Erie und Allentown.
 
Wirtschaft:
 
Unter den Bundesstaaten der USA ist Pennsylvania führend im Kohlenbergbau (Anthrazit), ferner Erdöl- und Erdgasförderung sowie Vorkommen von Eisen- und Kobalterzen. In der Industrie nimmt die Eisen- und Stahlproduktion eine auch landesweit wichtige Position ein (verschiedene Standorte), daneben Textil- und Bekleidungsindustrie, chemische Industrie, Maschinenbau. In der Landwirtschaft sind Viehzucht und Viehproduktion führend, besonders in den Tälern Anbau von Obst, Gemüse, Tabak, Pilzzucht.
 
Geschichte:
 
Das Gebiet von Pennsylvania wurde 1681 an W. Penn als letzte englische Eigentümerkolonie verliehen; seine Verfassungen (Frame of Government, 1682; Charter of Liberties, 1701) garantierten nicht nur ein ungewöhnliches Maß an Religionsfreiheit, sondern schufen auch mit einer großzügigen Landpolitik die Voraussetzungen für den stürmischen Aufschwung der Kolonie. Im politischen wie ökonomischen Leben spielten neben den bis zum Siebenjährigen Krieg (1756-63) vorherrschenden englischen Quäkern auch deutsche Siedler (Pennsylvania Dutch; F. D. Pastorius: 1683 Gründung von Germantown; verstärkte Zuwanderung nach 1730) und ab 1778 iroschottischer Einwanderer (v. a. in den westlichen Gebieten) eine wichtige Rolle. Die politische Entwicklung der Kolonie wurde durch den Gegensatz zwischen den Anhängern der Eigentümer (Proprietary Party) - die Söhne W. Penns hatten als Anglikaner den Pazifismus als Grundlage der auf Ausgleich bedachten friedlichen Indianerpolitik aufgegeben - und den Quäkern (Quaker Party) geprägt. Unter dem Druck der britischen Regierung nach Ausbruch des Siebenjährigen Krieges zog sich ein Teil der Quäker aus der Regierungsverantwortung zurück und ermöglichte so die Organisation bewaffneten Widerstands gegen Indianerüberfälle; zugleich wurde unter Führung B. Franklins die Kampagne gegen die Eigentümer intensiviert. Diese kulminierte 1764 in einer Petition an die Krone, Pennsylvania als Kronkolonie zu übernehmen. In der Unabhängigkeitsbewegung wurden beide Gruppen zum Teil von radikaleren Gruppen verdrängt, die 1776 eine radikaldemokratische Verfassung (Einkammerlegislative, ohne funktionsfähige Exekutive; 1790 abgeändert) verabschiedeten. Die Verfassung der USA ratifizierte Pennsylvania am 12. 12. 1787. Im 18. und 19. Jahrhundert spielte der früh industrialisierte - v. a. Kohle (Pittsburgh) und Stahl (Bethlehem) - und verkehrstechnisch vorzüglich erschlossene Staat in der Bundespolitik, aber auch in den Reformbewegungen (v. a. Bildungswesen, Humanisierung des Strafvollzugs) eine wichtige Rolle.
 
Literatur:
 
H. Wellenreuther: Glaube u. Politik in P. 1681-1776 (1972);
 P. S. Klein u. A. Hoogenboom: A history of P. (University Park, Pa., 21980);
 Donald L. Miller u. R. E. Sharpless: The kingdom of coal (Philadelphia, Pa., 1985);
 
A geography of P., hg. v. Eugene W. Miller (University Park, Pa., 1995).

* * *

Penn|syl|va|nia [pɛnsɪl'veɪnjə], (eingedeutscht:) Penn|syl|va|ni|en [...zɪl...]; -s: Bundesstaat der USA.

Universal-Lexikon. 2012.