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Indochina
In|do|chi|na; -s:
(die heutigen Staaten Vietnam, Laos u. Kambodscha umfassendes) ehemaliges französisches Kolonialgebiet in Südostasien.

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Ịndochina,
 
Französisch-Ịndochina, die im Zuge der französischen Kolonialexpansion in Asien 1887 geschaffene »Union von Indochina« zwischen Annam, Kambodscha, Cochinchina und Tongking (1893 Anschluss von Laos); war mit einer Fläche von 736 000 km2 und (1938) rd. 23 Mio. Einwohner neben den afrikanischen Herrschaftsgebieten das zweite Zentrum des französischen Kolonialreiches. Der Sitz des Generalgouverneurs befand sich in Hanoi. Bis in die 20er-Jahre hinein blieb die einheimische Bevölkerung von jeder Teilhabe an Politik und Verwaltung ausgeschlossen. Gegen ihren Widerstand (Aufstand in Tongking, 1908) suchte die von einem mächtigen Generalgouverneur geleitete Kolonialverwaltung das Land (in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Verkehr) zu modernisieren. Da Frankreich die wirtschaftliche Entwicklung Indochinas am französischen Rohstoffbedarf orientierte, entstand in Indochina nur in Ansätzen eine verarbeitende Industrie. Unter dem Eindruck der russischen und der chinesischen Revolution entwickelten sich zwischen den Weltkriegen in der Bevölkerung politischer Reform- und Unabhängigkeitsbestrebungen. 1930 schlug die Kolonialmacht einen von der »Nationalen Partei Vietnams« organisierten Aufstand nieder. Innerhalb der gegen die Kolonialmacht arbeitenden Opposition übernahm nun die von Ho Chi Minh 1930 gegründete KP Indochinas die Führung.
 
Während des Zweiten Weltkriegs marschierten 1940/41 japanische Truppen in Indochina ein; nach der definitiven Ausschaltung der französischen Kolonialverwaltung (März 1945) veranlasste Japan die Ausrufung der unabhängigen Staaten Vietnam (bestehend aus Tongking, Annam und Cochinchina), Laos und Kambodscha. Die Rückeroberung Indochinas durch Frankreich (1945/46) führte zum Konflikt mit der am 2. 9. 1945 von einer breiten Koalition nationaler Kräfte unter Führung der Kommunisten ausgerufenen »Demokratischen Republik Vietnam« und löste den Indochinakrieg aus. Mit der Auflösung der Union von Indochina und der Eingliederung von Vietnam, Laos und Kambodscha als unabhängige »assoziierte Staaten« in die Französische Union (1949) suchte Frankreich den national- und sozialrevolutionären Kräften entgegenzuwirken. Nach seiner Niederlage im Indochinakrieg (1954) musste Frankreich die drei indochinenischen Staaten aus der Französischen Union entlassen und seine staatsrechtlichen Bindungen zu ihnen aufheben.
 
Literatur:
 
M. Murray: The development of capitalism in colonial I. 1870-1940 (Berkeley, Calif., 1980);
 O. Weggel: I. Vietnam, Kamboscha, Laos (21990).

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In|do|chi|na; -s: (die heutigen Staaten Vietnam, Laos u. Kambodscha umfassendes) ehemaliges französisches Kolonialgebiet in Südostasien.

Universal-Lexikon. 2012.