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Obwalden
Ọb|wal|den; -s:
Schweizer Kanton.

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Ọbwalden,
 
amtlich Ụnterwalden ob dem Wạld, Kanton in der Innerschweiz, 491 km2, (1999) 32 200 Einwohner (darunter 10,8 % Ausländer); die Bevölkerung ist überwiegend deutsch-sprachig und katholisch; Hauptort ist Sarnen. Obwalden besteht aus sieben Gemeinden (Alpnach, Engelberg, Giswil, Kerns, Lungern, Sachseln, Sarnen) und umfasst die Talschaft der Sarner Aa (mit dem Sarner See) einschließlich des Hochtals von Lungern (mit dem Lungernsee) am Brünigpass sowie (als Exklave) das Hochtal von Engelberg (mit der Nordflanke des Titlis; mit 3 238 m über dem Meeresspiegel höchster Punkt von Obwalden).
 
Recht:
 
Nach der Verfassung vom 19. 5. 1968 (mit zahlreichen Änderungen) ist Obwalden ein Kanton mit Landsgemeinde, zuständig für die Wahlen der Behördenmitglieder sowie die Beschlussfassung in bestimmten Verwaltungsangelegenheiten. Über Erlass, Änderung oder Aufhebung von Verfassungsbestimmungen und Gesetzen befindet die Stimmbürgerschaft (Frauenstimmrecht seit 1972) im Urnenverfahren. Die Legislative liegt beim Kantonsrat, dessen 55 Abgeordneten (seit 1989) auf vier Jahre in den Ewangeliengemeinden im Verhältniswahlsystem gewählt werden. Vollziehendes Organ ist der für vier Jahre von der Landsgemeinde gewählte Regierungsrat (mit dem Landammann als Vorsitzender und sechs weiteren Mitgliedern). Die Amtsdauer für Mitglieder des Kantonsrates, des Regierungsrates, der Gerichte sowie der Gemeinderäte ist auf 16 Jahre beschränkt. Die Verfassung sieht ein Einzelinitiativrecht hinsichtlich der Änderung von Gesetzen sowie für Finanzbeschlüsse der Landsgemeinde vor; für Verfassungs-Initiativen sind 500 Unterschriften erforderlich. - Oberste kantonale Gerichte sind das Obergericht und das Verwaltungsgericht.
 
Wappen:
 
Es ist rot und weiß geteilt und belegt mit einem Schlüssel in den gleichen, gewechselten Farben, erst 1816 dem Wappen beigefügt, zurückgehend auf den Petrusschlüssel aus einem Siegel von 1241.
 
Bevölkerung:
 
Es besteht allgemeine Schulpflicht vom 7. bis 15. Lebensjahr, die Primarschulzeit beträgt sechs Jahre, die Real- und Sekundarschulzeit drei Jahre; der Eintritt in Gymnasien (Maturitätstypen A, B und E) erfolgt nach der 5. Klasse der Primarschule; ferner bestehen eine gewerbliche Berufs-, eine Landwirtschafts- und eine hauswirtschaftliche Fachschule.
 
Wirtschaft:
 
Mit einem Volkseinkommen je Einwohner von (1995) 36 071 sfr liegt Obwalden an 22. Stelle unter den 26 Kantonen (Schweiz: 45 276 sfr). Obwalden ist noch stark von der Landwirtschaft geprägt; 38,9 % der Kantonsfläche werden landwirtschaftlich genutzt, knapp 40 % sind Waldgebiete. Von den Erwerbstätigen (rd. 39 % der Bevölkerung) sind 10 % in Land- und Forstwirtschaft, 35 % in der Industrie und 55 % im Dienstleistungssektor beschäftigt. Milchviehhaltung und Schweinezucht sind die Haupterwerbszweige in der Landwirtschaft; daneben auch lokal Gemüse- und Obstbau. Im industriellen Sektor dominieren das Baugewerbe mit zahlreichen Steinbruchbetrieben, elektrotechnische und elektronische Industrie, Metallverarbeitung, Maschinenbau, Holz- und Möbel- sowie Nahrungsmittelindustrie. Wirtschaftliche Bedeutung hat auch der Fremdenverkehr (1992: 1,3 Mio. Übernachtungen). Wichtigste Fremdenverkehrszentren sind der Sommer- und Winterkurort Engelberg, Lungern, Sachseln und Alpnach.Nidwalden.
 

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Ọb|wal|den: Unterwalden.

Universal-Lexikon. 2012.