Bẹn Bẹlla,
Ahmed, algerischer Politiker, * Marnia (heute Maghnia; westlich von Tlemcen) 25. 12. 1919 (nach anderen Angaben 1916); im Zweiten Weltkrieg Unteroffizier der französischen Armee, schloss sich nach 1945 der algerischen Unabhängigkeitsbewegung an. 1950 wurde er wegen seiner Beteiligung an einem Angriff auf das Hauptpostamt von Oran zu einer Haftstrafe verurteilt, konnte aber 1952 entfliehen. In Kairo sammelte Ben Bella jene Revolutionäre um sich, die den Aufstand gegen Frankreich auslösten (1. 11. 1954 und den Front de Libération Nationale (FLN; deutsch »Nationale Befreiungsfront«) als politische Plattform der Aufstandsbewegung gründeten. 1956-62 in französischer Gefangenschaft, wurde er zu einer Leitfigur der Unabhängigkeitsbewegung. Nach Abschluss des Abkommens von Évian (18. 3. 1962, das Algerien die Unabhängigkeit brachte, ließ ihn die französische Regierung frei.
Als Ministerpräsident (1962-65) und Staatspräsident (1963-65) sowie als Generalsekretär des FLN (1962-65), der unter seiner Führung zur alleinigen politischen Kraft in Algerien erklärt wurde, gab er sozialistische Ideen beim Aufbau von Staat und Gesellschaft großen Spielraum. 1965 durch einen Militärputsch unter Führung von Oberst H. Boumedienne gestürzt, stand Ben Bella bis 1979 unter Hausarrest, ging nach seiner Freilassung 1980 ins Exil. Dort gründete er 1984 die »Bewegung für die Demokratie in Algerien«; kehrte 1990 nach Algerien zurück.
Universal-Lexikon. 2012.