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British Columbia
British Columbia
 
['brɪtɪʃkə'lʌmbɪə], deutsch Brịtisch-Kolụmbi|en, westliche Provinz Kanadas am Pazifik, 944 735 km2, (1999) 4,02 Mio. Einwohner (1971: 2,2 Mio. Einwohner), darunter rd. 75 000 Indianer; 373 000 Asiaten. Hauptstadt ist Victoria, die Hälfte der Bevölkerung lebt in und um Vancouver.
 
British Columbia erstreckt sich in den Kordilleren. Zwischen den Rocky Mountains (im Mount Robson 3 954 m über dem Meeresspiegel) im Osten und dem teilweise in Inseln und Sunde aufgelösten pazifischen Küstengebirge, das an der Grenze zu Alaska 4 663 m über dem Meeresspiegel (Fairweather Mountains; in den Saint Elias Mountains) erreicht, dehnt sich das 1 200-1 500 m hohe Fraserplateau mit dem nördlich angrenzenden Nechakoplateau aus. Ausgedehnte Wälder mit hochwertigen Tannen, Fichten und Zedern, v. a. im Bereich des Küstengebirges, bilden die Grundlage der umfangreichen Holzindustrie. Infolge unzureichender Wiederaufforstung und Erosionsschäden sind die Wälder stark bedroht, doch setzt sich zunehmend eine nachhaltige Waldwirtschaft durch. Bedeutend ist die Fischerei (besonders Lachs). Die Landwirtschaft, im Wesentlichen auf einige Täler im Süden beschränkt, hat sich auf Gemüsekulturen, Blumen und Hopfen, Obstbau mit künstlicher Bewässerung und Weidewirtschaft spezialisiert. Nur 0,5 % der Provinz sind Kulturland. Im Bergbau werden Kohle (35 % der kanadischen Förderung), Kupfer-, Molybdänerze, Gold, Silber und im Nordosten, im Peace-River-Gebiet, Erdöl und Erdgas gefördert. Die reichen Wasserkräfte werden nur bei kleineren Flüssen genutzt. British Columbia ist die drittstärkste Industrieprovinz Kanadas. Die Industrie ist stark rohstofforientiert, allein in der Holzindustrie (einschließlich Papierherstellung) waren (1990) rd. 40 % der Industriearbeiter beschäftigt, über die Hälfte der Produktion geht in den Export. Ferner bestehen Nahrungsmittel- (besonders Fischverarbeitung), Metall- und chemische Industrie, Maschinenbau. Der Standort Vancouver vereinigt etwa die Hälfte der gesamten Produktion. Attraktive Landschaften und eine gute Infrastruktur begünstigen den schnell wachsenden Tourismus.
 
Geschichte:
 
Die Entdeckung von British Columbia war ein Ergebnis der Suche nach der Nordwestpassage. Nach ersten Erkundungen der Küste durch spanische Seefahrer (1774) nahm J. Cook das Land, in dem bei Ankunft der Europäer etwa 80 000 Indianer lebten, 1778 für die britische Krone in Besitz. Briten und Amerikaner trieben hier Pelzhandel, organisiert in der Nordwestkompanie. Nachdem diese 1821 in der Hudson's Bay Company aufgegangen war, beherrschte Letztere in den nächsten 25 Jahren das riesige Gebiet. 1846 einigten sich Großbritannien und die USA über den Grenzverlauf, und die Hudson's Bay Company erhielt den königlichen Auftrag, auf Vancouver Island eine Kolonie zu gründen, die 1849 den Status einer Kronkolonie erhielt. Die Besiedlung des Festlandes setzte erst ein, als 1858 Goldfunde am Fraser und einigen Nebenflüssen zahlreiche Menschen (v. a. Engländer, Schotten und Nordiren) ins Land lockten. 1858 wurde die Kolonie British Columbia gegründet; 1866 wurden beide Kolonien zur Kronkolonie British Columbia vereinigt, die sich 1871 als sechste Provinz dem kanadischen Bund anschloss.
 
Literatur:
 
M. A. Ormsby: B. C., a history (Toronto 1958);
 
B. C.: its resources and people, hg. v. C. N. Forward (Victoria 1987);
 
Heartland and hinterland. A geography of Canada, hg. v. L. D. McCann (Scarborough, Ontario 21987).

Universal-Lexikon. 2012.