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Dillingen
Dịllingen,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Dịllingen, Landkreis im Regierungsbezirk Schwaben, Bayern, 792 km2, 93 500 Einwohner; im Zentrum des Kreises liegt das von Südwesten nach Nordosten von der Donau durchflossene Donauried, wo auf Schwemmland überwiegend Grünlandwirtschaft betrieben wird; Ackerbau herrscht auf den Lössböden der Niederen und Riesalb im Nordwesten vor sowie im Südosten auf der Iller-Lech-Schotterplatte, dort gibt es auch Obstbau. Größere Waldbestände finden sich außer im Südosten noch auf den Albhöhen. Der Kreis hat eine niedrige Einwohnerdichte, Industrie entwickelte sich in geringem Umfang in den Städten Dillingen an der Donau, Wertingen, Höchstädt an der Donau, Lauingen (Donau) und Gundelfingen an der Donau. Diese Orte sind mit ihrem Stadtbild und vielen kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten auch beliebte Fremdenverkehrsziele.
 
 2) Dịllingen an der Donau, Kreisstadt in Bayern, 435 m über dem Meeresspiegel am Nordrand des Donaurieds, Große Kreisstadt, 17 800 Einwohner; Akademie für Lehrerfortbildung; Stadt- und Hochstiftmuseum; Herstellung von Elektrogeräten, Präzisionswerkzeugen; Glasveredelung.
 
Stadtbild:
 
Das Bischofsschloss wurde um 1600 anstelle älterer Anlagen errichtet und um 1800 erneuert. Das ehemalige Jesuitenkolleg (1736-38) enthält die Bibliothek, das Gebäude (1688-89) der früheren Universität (1553-1803) die ehemalige Aula (»Goldener Saal«, 1761-64), daneben die Studienkirche Mariä Himmelfahrt (1617 geweiht); Franziskanerinnen-Klosterkirche Mariä Himmelfahrt (1736-38).
 
Geschichte:
 
Dillingen, 1111 als Sitz der Grafen von Dillingen erwähnt, kam 1258 als befestigte Stadt (Oppidum, seit 1264 Civitas) an das Bistum Augsburg. Nachdem Augsburg sich der Herrschaft der Bischöfe entzogen hatte, war Dillingen vom 15. bis 18. Jahrhundert Residenz und Verwaltungssitz der Bischöfe von Augsburg. 1803 kam Dillingen an Bayern.
 
 3) Dịllingen/Saar, Industrie- und Schulstadt im Landkreis Saarlouis, Saarland, 175 m über dem Meeresspiegel, an der Mündung der Prims in die Saar, 22 000 Einwohner; Stahl- und Stahl verarbeitende Industrie, Dillinger Hüttenwerke (seit 1685); Binnenhafen an der Saar.
 
Geschichte:
 
Als Sitz einer lothringischen Lehnsherrschaft stand Dillingen während des Mittelalters bis zum 16. Jahrhundert im Besitz der Herren von Dillingen. Nach häufig wechselnden Herrschaften fiel es 1766 an Frankreich und kam 1816 an Preußen. Seit 1949 ist Dillingen Stadt. Im heutigen Stadtteil Pachten (1936 eingemeindet) lag die römische Straßensiedlung »Contiomagus« mit einem Gräberfeld (1.-3. Jahrhundert) und einem in spätrömischer Zeit angelegten Brückenkopfkastell.
 

Universal-Lexikon. 2012.