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Eigentumsrechte
Eigentumsrechte,
 
englisch Property-Rights ['prɔpətɪ 'raɪts], Handlungs- oder Verfügungsrechte des Einzelnen, die sich auf die Nutzung knapper Güter und seines Arbeitsvermögens beziehen. Eigentumsrechte an knappen Gütern verschaffen dem Einzelnen die Möglichkeit, andere Personen von der Nutzung auszuschließen (öffentliche Güter). Eigentumsrechte bestimmen insofern die Substanz und Funktion eines Gutes und beeinflussen wesentlich die Motivationsstruktur ökonomischer Handlungen; sie können aber auch die Ertrags- und Verlustzuweisung sowie die Übertragung von Nutzungsrechten regeln. Arbeitsteilung und Gütertausch (marktliche Transaktionen) werden erst durch die Gestaltung der rechtlichen und sozialen Handlungsbedingungen in Form von Eigentumsrechten möglich, die in ihrer Gesamtheit die Eigentumsordnung (Eigentum) darstellen. Eigentumsrechte können auf Verträgen, gesetztem Recht, Konvention oder Tradition beruhen. Eine unterschiedliche Ausgestaltung von Eigentumsrechten kann das Marktgeschehen entscheidend beeinflussen. Man kann nach der vorteilhaftesten Rechts- und Wirtschaftsordnung fragen, d. h. nach der Ordnung mit den niedrigsten Koordinations- oder Transaktionskosten. Die geeignete Fortentwicklung des Systems der Eigentumsrechte in einer Gesellschaft vermag externe Effekte (schädigende oder nützliche Wirkungen von Handlungen bei Dritten) nach und nach mit in das System von Leistung und Gegenleistung einzubeziehen (Internalisierung externer Effekte in die marktwirtschaftliche Selbststeuerung). Wo man Marktversagen feststellt, fehlen regelmäßig hinreichende rechtliche Voraussetzungen (unvollständige Eigentumsrechte). Die in den 60er-Jahren von amerikanischen Volkswirtschaftlern (R. H. Coase, J. Buchanan, Harold Demsetz [* 1930] u. a.) entwickelte Theorie der Eigentumsrechte hat amerikanische und europäische Vorläufer, z. B. den Neoliberalismus.
 
Literatur:
 
Property rights u. ökonom. Theorie, hg. v. A. Schüller (1983);
 
Intellectual property rights and global competition. Towards a new synthesis, hg. v. H. Albach u. S. Rosenkranz (Berlin 1995).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Wirtschaftsordnung: Eigentumsordnung
 

Universal-Lexikon. 2012.