Buchanan
[englisch bjuː'kænən], Hafenstadt an der Küste Liberias, mit 24 000 Einwohner zweitgrößte Stadt des Landes; Endpunkt der Eisenbahn von den Eisenerzminen in den Nimbabergen; Erzaufbereitung und -export; Flughafen.
Buchanan
[englisch bjuː'kænən],
1) George, schottischer Humanist, * Killearn (bei Glasgow) Februar 1506, ✝ Edinburgh 29. 9. 1582; stand seit 1526 dem Protestantismus nahe und bekannte sich seit 1561 offen zu ihm. Zwischen 1528 und 1547 lehrte er abwechselnd in Paris und Bordeaux, wo M. de Montaigne sein Schüler war. Von 1547 bis 1552 lebte er in Coimbra (Portugal). In Lissabon wurde er vor ein Inquisitionsgericht gestellt, aber bald wieder freigelassen. Nach weiteren Jahren in Paris kehrte Buchanan 1561 nach Schottland zurück. Zunächst Tutor des Sohnes Maria Stuarts, schloss er sich später ihren Gegnern an. Buchanan gilt als bedeutendster Latinist seiner Zeit; er übersetzte griechische, englische und französische Dichtungen ins Lateinische und verfasste Gedichte und Tragödien. In Verssatiren nach dem Vorbild Juvenals polemisierte er gegen den Franziskanerorden. Die französische Literatur hat er mit den biblischen Tragödien »Jephthes« (1554) und »Baptistes« (1577), die beide bald ins Französische übersetzt wurden, nachhaltig beeinflusst.
Ausgaben: Opera omnia, herausgegeben von T. Ruddiman, 2 Bände (1715).
I. D. McFarlane: B. (London 1981);
2) James, 15. Präsident der USA, * bei Mercersburg (Pennsylvania) 23. 4. 1791, ✝ bei Lancaster (Pennsylvania) 1. 6. 1868; Rechtsanwalt, Demokrat; war 1821-31 Kongressabgeordneter, 1823-33 Gesandter in Russland und 1853-56 in Großbritannien; 1834-45 Bundessenator. Als Außenminister (1848-49) unterstützte er Präsident J. K. Polks annexionistische Außenpolitik (Texas, Oregon, Mexikanischer Krieg). Als Anhänger südstaatlicher Ideologie, jedoch nordstaatlicher Herkunft und persönlich unionstreu, wurde Buchanan 1856 als Kompromisskandidat für die Präsidentschaftswahlen aufgestellt. Seine Präsidentschaft (1857-61) war bestimmt durch die Verschärfung des Streites um die Sklaverei (Kansas-Frage, Dred-Scott-Prozess). Durch seine Inaktivität, besonders in den Monaten vor Amtsantritt seines Nachfolgers A. Lincoln, begünstigte er letztlich die Südstaaten und ließ das Land in den Sezessionskrieg treiben.
Ausgabe: The works, herausgegeben von J. B. Moore, 12 Bände (1908-11, Neuausgabe 1960).
P. S. Klein: President J. B. (University Park, Pa., 1962).
3) James McGill, amerikanischer Volkswirtschaftler und Finanzwissenschaftler, * Murfreesboro (Tennessee) 2. 10. 1919; seit 1950 Professor, seit 1969 »Director of the Center for Study of Public Choice« am Virginia Polytechnic Institute and State University (Blacksburg, Virginia), seit 1983 Professor an der George Mason University (Fairfax, Virginia). Buchanan ist Mitbegründer der modernen (normativen) ökonomischen Theorie nichtmarktmäßiger Entscheidungen und untersucht u. a. den Prozess der Steuer- und Ausgabenentscheidungen in Demokratien sowie die Frage geeigneter verfassungsrechtlicher Regeln zum Schutze der Individuen gegen eine stetige Ausweitung des öffentlichen Sektors. Buchanan erhielt 1986 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
Werke: The demand and supply of public goods (1963); The limits of liberty. Between anarchy and leviathan (1975, deutsch Die Grenzen der Freiheit zwischen Anarchie und Leviathan); The power to tax. Analytical foundations of a fiscal constitution (1980, mit G. Brennan); Liberty, market and state: political economy in the 1980's (1986); The economics and the ethics of constitutional order (1991).
Universal-Lexikon. 2012.