Flịtner,
1) Andreas, Erziehungswissenschaftler, * Jena 28. 9. 1922, Sohn von 2); ab 1956 Professor in Erlangen, seit 1958 in Tübingen; arbeitete über Bildungsgeschichte, Sozialpädagogik und Jugendfragen, dann besonders über kindliches Spiel, Schulreform und Bildungspolitik. Auch als Herausgeber tätig.
Werke: Die politische Erziehung in Deutschland. Geschichte und Probleme 1750-1880 (1957); Die Kirche vor den Aufgaben der Erziehung (1958); Soziologische Jugendforschung (1963); Brennpunkte gegenwärtiger Pädagogik. Studien zur Schul- und Sozialerziehung (1969); Spielen, Lernen (1972); Mißratener Fortschritt. Pädagogische Anmerkungen zur Bildungspolitik (1977); Konrad, sprach die Frau Mama. .. Über Erziehung und Nichterziehung (1982); Selbstdarstellung in: Deutsche Pädagogen der Gegenwart, herausgegeben von R. Winkel, Band 1 (1984); Für das Leben - oder für die Schule? Pädagogische und politische Essays (1987); Reform der Erziehung. Impulse des 20. Jahrhunderts (1992).
2) Wilhelm August, Erziehungswissenschaftler, * Bad Berka 20. 8. 1889, ✝ Tübingen 21. 1. 1990, Vater von 1); ab 1926 Professor in Kiel, seit 1929 in Hamburg; Vertreter der geisteswissenschaftlichen Pädagogik, verband mit weiträumiger historischer Forschung, die die Erziehung in den Kulturzusammenhang einbettet, intensive Zuwendung zu pädagogischen Gegenwartsfragen der Erwachsenenbildung, der Lehrerbildung, der Schule und Hochschule. Die Erziehungswissenschaft bestimmte er als hermeneutisch-pragmatische Wissenschaft.
Werke: Laienbildung (1921); Systematische Pädagogik (1933, neu bearbeitet unter dem Titel Allgemeine Pädagogik 1950); Die vier Quellen des Volksschulgedankens (1941); Theorie des pädagogischen Weges und der Methode (1950); Das Selbstverständnis der Erziehungswissenschaft in der Gegenwart (1957); Hochschulreife und Gymnasium (1959); Die gymnasiale Oberstufe (1961); Europäische Gesittung (1961, neu bearbeitet unter dem Titel Die Geschichte der abendländischen Lebensformen 1967); Grundlegende Geistesbildung (1965); Selbstdarstellung in: Pädagogik in Selbstdarstellungen, herausgegeben von L. J. Pongratz, Band 2 (1976).
Ausgaben: Ausgewählte pädagogische Abhandlung, herausgegeben von H. Kanz (1967); Gesammelte Schriften, herausgegeben von K. Erlinghagen u. a., auf mehrere Bände berechnet (1982 ff.).
Einsichten u. Impulse. W. F. zum 75. Geburtstag. .. (1964);
K. Heinen: Das Problem der Zielsetzung in der Pädagogik W. F.s (Bern 1973);
Die Erziehungswiss. u. die Pluralität ihrer Konzepte, hg. v. H. Röhrs (1979).
Universal-Lexikon. 2012.