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Hrdlicka
Hrdlicka
 
['hɪrdlɪtska], Alfred, österreichischer Bildhauer, Grafiker und Maler, * Wien 27. 2. 1928; studierte 1946-57 an der Akademie der bildenden Künste in Wien u. a. bei A. P. Gütersloh und F. Wotruba. Sein Werk umfasst expressiv-realistische Steinskulpturen (häufig Torsen), Zyklen von Zeichnungen und Radierungen sowie Gemälde und Fresken. Hrdlicka verbindet mit seiner »Bildnerei des Zeitgenössischen« ein starkes humanes Engagement. In seinen Darstellungen behandelt er Bedrohung und Tod, Gewalt, Destruktion und Mord, Sexualität, Schmerz und Leid und psychische Grenzsituationen, die er als Zeitphänomene analysiert. Bildnerisch spielen neben der Skulpturtradition der Moderne in Österreich Anklänge an die österreichische Barockplastik eine Rolle.
 
Werke: Skulpturen: Gekreuzigter (1959; Wien, Museum moderner Kunst); Haarmann-Reliefs (1967); Monument für Friedrich Engels in Wuppertal (1978-81); Gegendenkmal zu einem Kriegerdenkmal in Hamburg (Fragment; ursprünglich vier Teile geplant, 1983 ff., zwei Teile 1985 und 1986 errichtet); Mahnmal gegen Krieg und Faschismus in Wien (1988-91 errichtet).
 
Radierzyklen: Haarmann (1965); Plötzenseer Totentanz (1970-72); Das schaurige Ende des Pier Paolo Pasolini (1976).
 
Literatur:
 
B. Buderath: A. H. Anatomien des Leids (1984);
 
A. H. Das Gesamtwerk, 3 Bde., hg. v. M. Lewin (Wien 1987-92);
 
A. H., bearb. v. G. Scholz, Ausst.-Kat. (1992);
 
A. H.: Mahnmal gegen Krieg u. Faschismus in Wien, 2 Bde., hg. v. U. Jenni (Graz 1993);
 
A. H. Zeichnungen, hg. v. B. Hrdlicka (1994).

Universal-Lexikon. 2012.