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Inhaltsanalyse
I
Inhaltsanalyse,
 
Sammelbezeichnung für Verfahren zur systematischen Analyse von Kommunikationsinhalten. Im Vordergrund stehen dabei sprachliche Ausdrucksformen, jedoch können auch andere Ausdruckserscheinungen (z. B. Gesten) inhaltlich analysiert werden. In der Regel wird die Inhaltsanalyse der Psycholinguistik zugerechnet.
II
Inhaltsanalyse,
 
Aussageanalyse, Contentanalyse [kən'tent-], von H. D. Lasswell und B. R. Berelson begründete Methode der empirischen Sozialforschung zur systematischen Untersuchung von Mitteilungen (Dokumente, Reden, Briefe, Tagebücher, Autobiographien, Parteiprogramme, Schulbücher, Zeitungen, Fernsehsendungen, Werbeanzeigen, Filme). Wissenschaftlich geleitet durch Forschungsziele oder Hypothesen, werden bei Anwendung der Inhaltsanalyse bestimmte, gegebenenfalls repräsentativ ausgewählte Mitteilungen einmal auf die Häufigkeit ihres Vorkommens, zum anderen auf die Bedeutung, d. h. die Platzierung und Darstellungsweise bestimmter Themen, Ideen, Symbole, Begriffe oder Ausdrücke untersucht; Ziel dieses Vorgehens ist es, Einsicht in Einstellungen und Wirkungsabsichten der Verfassung zu gewinnen. Bei Inhaltsanalysen interessiert: Wer sagt was, zu wem, wie (manifester Inhalt), warum und mit welcher Wirkung (latenter Inhalt)? Techniken der Inhaltsanalyse wurden in den 1930er-Jahren entwickelt und werden v. a. in der Massenkommunikationsforschung, aber auch in anderen Sozialwissenschaften (Soziologie, Pädogogik, Politologie, Psychologie) angewandt.
 
Literatur:
 
B. R. Berelson: Content analysis in communication research (Glencoe, Ill., 1952, Nachdr. New York 1971);
 
Language of politics, hg. v. H. D. Lasswell u. a. (Cambridge, Mass., 1965);
 R. Lisch u. J. Kriz: Grundl. u. Modell der I. (1978);
 W. Früh: I. (1981);
 P. Mayring: Qualitative I. (1983);
 K. Merten: I. Einf. in Theorie, Methode u. Praxis (1983).

Universal-Lexikon. 2012.