Klabụnd,
eigentlich Alfred Hẹnschke, Pseudonym auch Jucundus Fröhlich, Schriftsteller, * Crossen (Oder) 4. 11. 1890, ✝ Davos 14. 8. 1928. Bereits mit 16 Jahren an Tuberkulose erkrankt, war er zu häufigem Aufenthalt in Sanatorien gezwungen, Erfahrungen, die er in »Die Krankheit« (1917) zum Gegenstand einer Erzählung machte. Klabunds Werk, seiner stark erotischen und pazifistisch-sozialistischen Themen wegen häufig angegriffen, steht zwischen Impressionismus und Expressionismus. Seine Lyrik im Stil F. Villons zeichnet sich durch Farben- und Formenreichtum aus, ist bald ekstatisch aufgewühlt, bald volksliedhaft schlicht. Als Erzähler schuf Klabund expressionistische, in Zyklen zusammengefasste Kurzromane. Daneben entstanden einfühlsame Nachdichtungen fernöstlicher Lyrik (nach deutschen, englischen und französischen Übersetzungen); bekannt wurde seine Bearbeitung des chinesischen Dramas »Der Kreidekreis« (1925).
Weitere Werke: Lyrik: Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern! (1913); Die Himmelsleiter (1917); Der himmlische Vagant (1919); Dreiklang (1920); Die Harfenjule (1927).
Romane: Moreau (1916); Mohammed (1917); Bracke (1918); Franziskus (1921); Borgia (1928); Rasputin (herausgegeben 1929).
Ausgabe: Gesammelte Werke in Einzelausg., 6 Bände (1930).
Universal-Lexikon. 2012.