Madẹrno,
Madẹrna,
1) Carlo, italienischer Baumeister, * Capolago (bei Lugano) 1556, ✝ Rom 30. 1. 1629; der führende Architekt Roms zwischen Vignola und G. L. Bernini, ausgebildet bei seinem Onkel D. Fontana. An der an Il Gesù anknüpfenden zweigeschossigen und durch einen geschwungenen Giebel gekrönten, durch Halbsäulen (unten) und Pilaster gegliederten Fassade von Santa Susanna (1597-1603) in Rom entwickelte er seinen klaren, plastischen und bewegten Stil; die frühbarocke Fassade wurde zu einem Prototyp der Barockfassade. Maderno ging mit kraftvoll beherrschten Formen zum Hochbarock über. Seit 1603 war er Bauleiter der Peterskirche in Rom, die er mit der Vorhalle und Fassade (1607-12) und dem Langhaus (1612-24) auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes vollendete. Seine breite Fassade war auf Ecktürme berechnet, wurde aber von Bernini ohne Turmaufbauten in die Anlage des Petersplatzes einbezogen.
Weitere Werke: Palazzo Mattei di Giove in Rom (1598-1611); Ausbau und Kuppel von Sant'Andrea della Valle, ebenda (1608 ff.); Palazzo Barberini, ebenda (Plan 1624, Baubeginn 1628, von G. L. Bernini und F. Borromini weitergeführt).
2) Stefano, italienischer Bildhauer, * Bissone (bei Lugano) 1576, ✝ Rom 17. 9. 1636. Seine Liegefigur der heiligen Cäcilia gehört zu den großen Marmorbildwerken des italienischen Barock (1599; Rom, Santa Cecilia in Trastevere). Maderno war auch Antikenrestaurator und Schöpfer von Kleinbronzen mit antiken Motiven (Herakles und Antaios; Herakles im Kampf mit dem Nemeischen Löwen).
Universal-Lexikon. 2012.