Susạnna,
Gestalt des Alten Testaments: nach einem in zwei unterschiedlichen Fassungen (in der Septuaginta und in der Bibelübersetzung des Theodotion [2. Jahrhundert n. Chr.]) überlieferten apokryphen griechischen Zusatz zum Buch Daniel eine schöne und gottesfürchtige verheiratete Jüdin in Babylon. Zwei jüdische Älteste, die ihr nachstellen und denen sie sich verweigert, klagen sie verleumderisch des Ehebruchs an. Die Vollstreckung des Todesurteils kann der noch sehr junge, aber weise und geistbegabte Daniel verhindern, indem er die Ältesten der Falschaussage überführt. - In der bildenden Kunst wurden Szenen mit Susanna seit Ende des 3. Jahrhunderts dargestellt, besonders häufig im 15.-17. Jahrhundert, v. a. »Susanna im Bade« (A. Altdorfer, P. P. Rubens, Rembrandt, Tintoretto u. a.). Auch in der Literatur (S. Birck, 1532; N. Frischlin, 1589) und in der Musik (A. Scarlatti, 1706; G. F. Händel, 1749) war der Stoff beliebt.
P. F. Casey: The Susanna theme in German literature (Bonn 1976);
M. Herrmann: Vom Schauen als Metapher des Begehrens. Die venezian. Darst. der »S. im Bade« im Cinquecento (1990).
Universal-Lexikon. 2012.