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Mubarak
Mubạrak,
 
1) Ali, ägyptischer Politiker und Schriftsteller, * Birimbal 1823, ✝ Kairo 15. 1. 1893; war in verschiedenen Ministerien tätig, setzte sich mit kulturellen Problemen auseinander und bemühte sich um soziale Reformen; Gründer der Nationalbibliothek in Kairo.
 
 2) Mohammed Hosni, ägyptischer Offizier und Politiker, * Kafr al-Musailaha (Provinz Menufija) 4. 5. 1928; Sohn eines reichen Landwirts, nach militärischer Ausbildung (u. a. Generalstabsausbildung und Studium in der UdSSR) diente Mubarak in verschiedenen Einheiten der ägyptischen Luftwaffe (u. a. als Kampfflieger), war 1969-71 Stabschef der Luftwaffe, 1972-75 als stellvertretender Verteidigungsminister Oberbefehlshaber der Luftwaffe und schied 1975 als Luftmarschall (Generalleutnant) aus dem aktiven Militärdienst aus. Als Vizepräsident (1975-81) war er Sondergesandter der Friedensinitiativen von Präsident A. as-Sadat. Nach dessen Ermordung durch Islamisten (6. 10. 1981) wurde Mubarak zum Nachfolger ernannt (am 14. 10. 1981 vereidigt; 1987, 1993 und 1999 durch Wahlen im Präsidentenamt bestätigt), der damit auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte wurde. Von Oktober 1981 bis Januar 1982 auch Ministerpräsident, ist er seit Januar 1982 Vorsitzender der National-Demokratischen Partei (NDP).
 
Mubarak brachte die gewalttätigen Islamisten unter Kontrolle und öffnete das Parteienspektrum um die gemäßigte Opposition. Dennoch konnte Mubarak die politischen und wirtschaftlichen Spannungen in Ägypten nicht entschärfen. Außenpolitisch setzte Mubarak die Friedenspolitik Sadats gegenüber Israel fort und bemühte sich zugleich mit Erfolg, die dadurch bedingte Isolation Ägyptens innerhalb der arabischen Welt zu überwinden (1984 Wiederaufnahme in die »Islamische Konferenz«, 1989 in die Arabische Liga). Er verurteilte den Einmarsch Iraks in Kuwait 1990 und entsandte ägyptische Truppen an den Persischen Golf. In seinen diplomatischen Initiativen vermittelte Mubarak bei den Nahostfriedensverhandlungen und hatte entscheidenden Anteil am Zustandekommen des Gaza-Jericho-Abkommens von 1993. Er stellte sich argumentativ auf die Seite der Palästinenser, ohne dabei an Gewicht als Partner der USA einzubüßen. Seit dem Zusammenbruch des Nahostfriedensprozesses im Herbst 2000 engagiert er sich für dessen Wiederbelebung.

Universal-Lexikon. 2012.