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Scharnhorst
I
Schạrnhorst,
 
deutsches Schlachtschiff im Zweiten Weltkrieg; Standardwasserverdrängung: 31 850 ts (Länge 235 m, Breite 30 m), Höchstgeschwindigkeit: 31,5 Knoten; Indienststellung: 7. 1. 1939. Die Scharnhorst sank am 26. 12. 1943 nordöstlich des Nordkaps bei einem Gefecht mit britischen Seestreitkräften, von 1 968 Besatzungsmitgliedern konnten nur 36 gerettet werden.
 
II
Schạrnhorst,
 
Gerhard Johann David von (seit 1802), preußischer General, * Bordenau (heute zu Neustadt am Rübenberge) 12. 11. 1755, ✝ Prag 28. 6. 1813; 1778 Eintritt in die Hannoversche Armee, dort 1796 Generalquartiermeister. 1801 trat Scharnhorst als Oberstleutnant in preußischen Dienste über, am Krieg von 1806 nahm er als Stabschef der von Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig geführten Hauptarmee teil. Im Juli 1807 ernannte König Friedrich Wilhelm III. von Preußen den zum Generalmajor beförderten Scharnhorst zum Vorsitzenden der Militär-Reorganisationskommission (hauptverantwortlich für die Durchführung der preußischen Heeresreform; Mitarbeiter: u. a. A. W. A. Gneisenau, H. Boyen, K. W. G. Grolman, F. W. Götzen sowie C. Clausewitz). Kernpunkte der Reform waren v. a. die Öffnung des Offizierkorps für Bürgerliche (Beförderung nach Leistung), die Abschaffung der Prügelstrafe und die Einführung einer neuen Exerzierordnung. Da »alle Bewohner des Staates geborene Verteidiger desselben« seien, propagierte Scharnhorst die Notwendigkeit der Schaffung eines »Volksheeres«, zunächst (behelfsmäßig) mittels des Krümpersystems, dann auf der Basis der allgemeinen Wehrpflicht (Verordnungen über den Landsturm sowie die Landwehr, Februar/März 1813). - Seit Ende 1808 war Scharnhorst Direktor des neu geschaffenen Allgemeinen Kriegsdepartements; 1809 und 1811 setzte er sich vergeblich für die Wiederaufnahme des Krieges gegen Frankreich ein. 1810 verlor Scharnhorst, v. a. auf Drängen Napoleons I., vorübergehend an Einfluss. Nachdem er Anfang 1813 die Vorbereitungen zum Befreiungskrieg geleitet hatte, wurde er als Stabschef G. L. Blüchers in der Schlacht von Großgörschen schwer verwundet (2. 5. 1813; während der von ihm geführten Verhandlungen mit Österreich über den Beitritt zur antinapoleonischen Koalition erlag er seinen Verletzungen.
 
Werk: Handbuch für Officiere in den anwendbaren Theilen der Kriegskunst, 3 Bände (1787-90).
 
Literatur:
 
R. Höhn: S. Soldat, Staatsmann, Erzieher (31981);
 H. Stübig: S. Die Reform des preuß. Heeres (1988);
 K. Hornung: S. Soldat - Reformer - Staatsmann. Die Biogr. (1997).
 

Universal-Lexikon. 2012.