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Schwanthaler
Schwanthaler,
 
Bildhauerfamilie des 17. bis 19. Jahrhunderts in Oberösterreich und Bayern.
 
Literatur:
 
Die Bildhauerfamilie S. 1633-1848. Vom Barock zum Klassizismus, Ausst.-Kat. (Linz 1974).
 
Bedeutende Vertreter:
 
 1) Franz Jakob, * Ried im Innkreis 2. 8. 1760, ✝ München 4. 12. 1820, Urenkel von 3), Vater von 2); ausgebildet in Salzburg (1780), München (Mitarbeit an den Dekorationen des Hofbibliothekssaales) und Augsburg. 1785 gründete Schwanthaler mit seinem Bruder Franz Anton (* 1767, ✝ 1833) in München ein Atelier (Grabmäler, Bauplastik v. a. für die Münchner Residenz, Hofgartenzimmer; Modelle für die Porzellanmanufaktur Nymphenburg). Sein Stil leitet vom Rokoko zum Frühklassizismus über.
 
Literatur:
 
A. Huber: F. J. S., 1760-1820 (Diss. München 1973).
 
 2) Ludwig Michael von (seit 1844), * München 26. 8. 1802, ✝ ebenda 14. 11. 1848, Sohn von 1); übernahm nach Studien an der Münchner Akademie 1820 das Atelier seines Vaters und wurde Hofbildhauer. 1826 war er Schüler von B. Thorvaldsen in Rom, 1832-35 hielt er sich erneut in Rom auf. Ab 1835 lehrte er an der Akademie in München. Durch die Förderung König Ludwigs I. war Schwanthaler der meistbeschäftigte Künstler des Münchner Klassizismus. Zu seinen Aufträgen gehörten Denkmäler, Grabmäler und Bauplastik. 1837 unterzeichnete er den Vertrag für die Bavaria, sein bekanntestes Werk.
 
Weitere Werke: Reliefs für den Königsbau der Residenz in München (1826-43); Giebelfelder für die Glyptothek, ebenda (1828-36); Giebelfiguren der Walhalla bei Regensburg (1832-41); Denkmal für W. A. Mozart in Salzburg (1842); Denkmal für J. W. von Goethe in Frankfurt am Main (1844).
 
Literatur:
 
F. Otten: L. M. S. 1802-1848. (1970);
 U. Kretzschmar: Der kleine Finger der Bavaria. Entstehungsgesch. der Bavaria von L. v. S.. .. (1990).
 
 3) Thomas, * Ried im Innkreis 5. 6. 1634, ✝ ebenda 13. 2. 1707, Urgroßvater von 1); erster bedeutender Meister der Familie, der den Stil der nachfolgenden Generation bestimmte; schuf farbig gefasste Holzfiguren und Altäre (u. a. für Sankt Wolfgang im Salzkammergut, Maria Plain, Gmunden) in barockem Stil, der zum Teil noch der spätgotischen Tradition verhaftet ist.
 
Literatur:
 
T. S. 1634-1707, Ausst.-Kat. (Wien 1974).
 

Universal-Lexikon. 2012.