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Semprún
Semprụ́n
 
[spanisch], Semprun [sã'prœ̃, französisch], Jorge, spanischer Schriftsteller, schreibt überwiegend in französischer Sprache, * Madrid 10. 12. 1923; aus liberaler, großbürgerlicher Familie, lebte seit dem Spanischen Bürgerkrieg in Frankreich, war aktiv in der Résistance tätig, wurde 1943 in das KZ Buchenwald deportiert (1945 Rückkehr nach Paris). Ab 1953 war er Funktionär der verbotenen KP Spaniens (unter dem Decknamen Federico Sánchez), aus der er 1964 jedoch aus ideologischen Gründen ausgeschlossen wurde. 1988-91 war er in der Regierung González spanischer Kulturminister. In seinen in sachlichem Stil geschriebenen Romanen gestaltet er Erinnerungen (z. B. an die Résistance), Begegnungen, persönliche und kollektive Tragödien (u. a. Deportation und Gefangenschaft) mit großer Authentizität und psychologischer Eindringlichkeit. Er verfasste auch Filmdrehbücher (z. B. zu »Stavisky« von A. Resnais). 1994 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
 
Werke: Romane: Le grand voyage (1963; deutsch Die große Reise); La guerre est finie (1966); L'évanouissement (1967; deutsch Die Ohnmacht); La deuxième mort de Ramón Mercader (1969; deutsch Der zweite Tod des Ramón Mercader); Quel beau dimanche (1980; deutsch Was für ein schöner Sonntag); L'algarabie (1981; deutsch Algarabia oder die neuen Geheimnisse von Paris); La montagne blanche (1986; deutsch Der weiße Berg); Netchaïev est de retour (1987; deutsch Netschajew kehrt zurück); Adieu, vive clarté (1998; deutsch Unsere allzu kurzen Sommer).
 
Stück: Bleiche Mutter, zarte Schwester (Uraufführung deutsch 1995).
 
Erinnerungen: Autobiografía de Federico Sánchez (1977; deutsch Federico Sánchez. Eine Autobiographie); Montand. La vie continue (1983; deutsch Yves Montand. Das Leben geht weiter); Federico Sanchez vous salue bien (1993; deutsch Federico Sánchez verabschiedet sich).

Universal-Lexikon. 2012.