Sternbilder,
im weiteren Sinn bildhafte Zusammenfassungen von am Himmel benachbarten hellen Sternen; im wissenschaftlichen Sinn von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) 1930 durch Stunden- und Deklinationskreise (Epoche 1. 1. 1875) festgelegte Gebiete an der Sphäre (Himmelskugel), die den herkömmlichen Sternbildern weitgehend angepasst sind. Nach einem Vorschlag J. Bayers (1603) werden die helleren Sterne bis herab etwa zur 4. Größenklasse mit kleinen griechischen Buchstaben und mit dem Genitiv des wissenschaftlichen Sternbildnamens oder dessen Abkürzung bezeichnet (z. B. α Orionis, α Ori), wobei die alphabetische Reihenfolge etwa die Helligkeitsfolge widerspiegelt. Wenn die griechischen Buchstaben nicht ausreichen, werden zusätzlich kleine lateinische Buchstaben verwendet. Nach der wissenschaftlichen Einteilung gibt es heute 88 Sternbilder, die entsprechend ihrer Lage zum Himmelsäquator in nördliche und südliche Sternbilder sowie in Sternbilder der Äquatorzone eingeteilt werden. Die in der Ebene der Ekliptik liegenden Sternbilder werden zu den Tierkreissternbildern (Tierkreis) zusammengefasst. Entsprechend der jeweiligen Position der Erde bei ihrem Umlauf um die Sonne können die meisten Sternbilder von einem bestimmten Punkt auf der Erde aus nur zu bestimmten Jahreszeiten beobachtet werden; danach werden Sommer- und Wintersternbilder unterschieden. Eine Ausnahme bilden die Zirkumpolarsternbilder in einem Gebiet um den Himmelspol, dessen Grenze durch die geographische Breite des jeweiligen Beobachtungsorts bestimmt wird; sie können das ganze Jahr über gesehen werden. Die Namen der heutigen Sternbilder des nördlichen Himmels und der Äquatorzone stammen überwiegend aus dem griechischen Altertum, während viele südliche Sternbilder erst von J. Bayer und N.-L. de Lacaille benannt wurden.
Die Zusammenfassung von Sternen zu Sternbildern und deren Benennung weichen in verschiedenen Kulturen voneinander ab. Im Gegensatz zu den Sternhaufen haben Sternbilder keine physikalische Bedeutung, sie ergeben sich lediglich durch die Projektion der verschiedenen weit von der Erde entfernten Sterne an die Himmelskugel. Aufgrund der unterschiedlichen Eigenbewegung ändert sich über längere Zeiträume die Anordnung der (helleren) Sterne in einem Sternbild, damit die durch sie bestimmte charakteristische Form.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Sterne: Verteilung und Zustandsgrößen
Universal-Lexikon. 2012.