Teutoburger Wạld,
Ọsning, lang gestreckter Höhenzug in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, ein Schichtrippengebirge, das die Westfälische Bucht nach Nordosten begrenzt, 110 km lang, 7-15 km breit; zieht sich als Fortsetzung der Egge (gelegentlich auch zum Teutoburger Wald gerechnet) nach Nordwesten, zunächst als Lipper oder Lippischer Wald (im Barnacken 446 m über dem Meeresspiegel) bis zum Pass von Oerlinghausen, dann als Osning im engeren Sinn (bis 309 m über dem Meeresspiegel) bis zum Pass Bielefeld und sinkt als Iburger Wald über Tecklenburg bis Bevergern ab (150-200 m über dem Meeresspiegel). Die höchsten, weitgehend mit Laubwald (besonders Buchen) bestandenen Erhebungen liegen im Südosten (Grotenburg, Hermannsdenkmal, Externsteine)
Der Teutoburger Wald besteht v. a. aus Ablagerungen der Kreide (Kalke, Tone, Mergel, Sandsteine), die wie die älteren Schichten im Tertiär aufgebogen wurden und im Allgemeinen nach Südwesten einfallen. Die unterschiedlich starke Abtragung der Schichten bedingte die Ausbildung von Rücken (Schichtkämmen) und Längstälern. Querverwerfungen mit Senkenbildung gliedern den Teutoburger Wald in einzelne Abschnitte. Am Rand Heilbäder (Bad Rothenfelde, Horn-Bad Meinberg u. a.). Kalk- und Zementindustrie (Lengerich u. a.). Am Nordwestrand sind Karbonschichten erreichbar (Steinkohlenbergbau in Ibbenbüren). - Das Gebiet des bei Tacitus (Annalen 1,60) als Schauplatz der Varusschlacht (9 n. Chr.) genannten Teutoburgiẹnsis sạltus erstreckte sich wohl vom heutigen Teutoburger Wald - der seinen Namen erst im 17.-18. Jahrhundert in gelehrter Anspielung an Tacitus erhielt - und dem südlich anschließenden Eggegebirge bis zum Weserbogen zwischen Hameln und Minden.
Universal-Lexikon. 2012.