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Wiener Frieden
Wiener Frieden,
 
Bezeichnung für Friedensschlüsse und Verträge, die in Wien unterzeichnet wurden; u. a.:
 
 1) Wiener Frieden vom 23. 6. 1606, geschlossen zwischen Erzherzog Matthias (für Kaiser Rudolf II.) und I. Bocskay, dem Führer des ungarischen Magnatenaufstands von 1604-06; gewährte Adel sowie Städten im habsburgischen Ungarn freie Religionsausübung und sicherte die ständische Selbstverwaltung. Bocskay wurde als Fürst von Siebenbürgen anerkannt.
 
 2) Wiener Präliminarfrieden vom 3. 10. 1735 und Wiener Frieden vom 18. 11. 1738; beendete den Polnischen Thronfolgekrieg. Dem 1735 zwischen Österreich und Frankreich geschlossenen Präliminarfrieden traten 1736 die Reichsstände, Spanien und Sardinien bei: Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen wurde als polnischer König anerkannt (August II.). Stanislaus I. Leszczyński erhielt das Herzogtum Bar. Das Haus Lothringen sollte das Großherzogtum Toskana nach dem abzusehenden Aussterben der Medici, eingetreten 1737, erhalten und Lothringen an Leszczyński abtreten, das nach dessen Tod (1766) an Frankreich fallen sollte. Der Frieden von 1738 bestätigte die Präliminarien.
 
 3) andere Bezeichnung für den Frieden von Schönbrụnn vom 14. 10. 1809 (Österreich, Geschichte).
 
 4) Wiener Frieden vom 30. 10. 1864, bestätigte den Präliminarfrieden vom 1. 8. 1864 und beendete den Deutsch-Dänischen Krieg. Dänemark verzichtete auf die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, die bis 1865 dem preußisch-österreichischen Kondominium unterstellt wurden.
 
 5) Wiener Frieden vom 3. 10. 1866, geschlossen zwischen Österreich und Italien, das nach dem Deutschen Krieg Venetien von Österreich erhielt.

Universal-Lexikon. 2012.