Akademik

Patriotismus
Vaterlandsliebe; völkische Gesinnung; Nationalbewusstsein; Nationalstolz; Jingoismus; Staatsgesinnung; Volkstümelei; Nationalismus; Nationalgefühl

* * *

Pa|tri|o|tịs|mus 〈m.; -; unz.〉 Vaterlandsliebe [<frz. patriotisme]
Die Buchstabenfolge pa|tr... kann in Fremdwörtern auch pat|r... getrennt werden.

* * *

Pa|t|ri|o|tịs|mus, der; - [frz. patriotisme]:
[begeisterte] Liebe zum Vaterland; vaterländische Gesinnung.

* * *

Patriotịsmus
 
[französisch, zu griechisch patrio̅́tēs, eigentlich »jemand, der aus demselben Geschlecht stammt«, zu pate̅́r »Vater«] der, -, Vaterlandsliebe, die ideell in einer freiwilligen Bereitschaft zu Dienst und Opfer wurzelnde, zugleich gefühlsbetonte Hingabe an das überpersönliche staatliche Ganze; dieses erscheint nicht nur als rechtliche und politische Ordnung, sondern als eine den Einzelnen tragende Gemeinschaft (französisch »la patrie«; englisch »my country«; das Vaterland). Der Patriotismus kann sich auch auf einen regional oder lokal begrenzten Bereich der staatlichen Gemeinschaft erstrecken, setzt aber eine im Historisch-Kulturellen wurzelnde gefühlsmäßige Bindung voraus. Nach außen zeigt sich Patriotismus u. a. in der Wertschätzung von Symbolen (Fahnen, Hymnen), historisch bedeutsamen Ereignissen (z. B. Revolutionen, Aufstände) sowie Personen (u. a. Herrscher; Dynastie) oder Institutionen (z. B. Parlament, Verfassung) mit integrativer Kraft. - Vom Patriotismus, der sich primär am Staatswesen und seiner politisch-kulturellen Tradition orientiert, ist der Nationalismus zu unterscheiden, der mehr auf die Interessen eines Volkes oder einer Nation Bezug nimmt. Der Übergang vom Patriotismus zum Nationalismus ist jedoch fließend. Die Wirkung des Patriotismus reicht von sozialer und politischer Integration des Einzelnen bis zur Überheblichkeit gegenüber anderen Völkern und ihren politisch-kulturellen Traditionen.

* * *

Pa|tri|o|tịs|mus, der; - [frz. patriotisme] (oft auch abwertend): durch eine gefühlsmäßige Bindung an die Werte, Traditionen o. Ä. des eigenen Landes geprägte, oft mit Überheblichkeit, mit unkritisch übertriebenem Stolz verbundene [politische] Haltung, Einstellung; vaterländische Gesinnung: Der P., mit dem auf die heldenhaften Leistungen ... hingewiesen wurde, war nicht nach jedermanns Geschmack (NZZ 30. 8. 86, 2); Die „Betrachtungen eines Unpolitischen“ sind schon frei von Kriegsrausch und simplem P. (Reich-Ranicki, Th. Mann 169).

Universal-Lexikon. 2012.