Monatsblutung; Menses (fachsprachlich); Zyklus; Tage (umgangssprachlich); Periode; Regelblutung; Regel (umgangssprachlich)
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Mens|tru|a|ti|on [mɛnstrua'ts̮i̯o:n], die; -, -en:bei Frauen außerhalb von Schwangerschaften periodisch auftretende Blutung aus der Gebärmutter:
junge Mädchen bekommen immer früher ihre erste Menstruation.
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Mens|tru|a|ti|on auch: Menst|ru|a|ti|on 〈f. 20; Med.〉 die in etwa 28-tägigem Abstand erfolgende, mit einer Blutung einhergehende Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut bei unbefruchteter Eizelle; Sy Blutung (2), Monatsblutung, Katamenien, Periode (5), Regel (5), Menorrhö, Menses [neulat.]
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(bei Frauen) etwa alle vier Wochen auftretende Blutung aus der Gebärmutter bei Nichtbefruchtung der Eizelle; Monatsblutung.
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I Menstruation
(Monatsblutung, Regelblutung, Periode, Menses): die bei der geschlechtsreifen Frau regelmäßig etwa alle 29 Tage auftretende, meist 4-6 Tage dauernde Blutung aus der Scheide; dabei wird die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut durch Enzyme aufgelöst und abgestoßen, wenn sich kein befruchtetes Ei eingenistet hat. Die Menstruation unterliegt den rhythmischen Schwankungen der Geschlechtshormone im Zyklus (Genitalzyklus), der durch Hormone gesteuert wird. Während der ersten Zyklusphase sondert der Hypophysenvorderlappen das follikelstimulierende Hormon (FSH) ab. Dieses regt in einem der Eierstöcke ein Ei zur Reifung an. Gleichzeitig veranlassen Östrogene die Gebärmutterschleimhaut zum Wachstum und zur Bildung zarter Drüsenschläuche. Andererseits hemmen Östrogene die Abgabe von FSH durch die Hypophyse und regen diese an, das luteinisierende Hormon (LH) abzusondern. In der nachfolgenden lutealen Phase beginnt das Eibläschen (Follikel) unter dem Einfluss von LH im Eierstock Progesteron zu bilden. Das Progesteron wiederum veranlasst die Drüsenschläuche in der Gebärmutterschleimhaut, sich zu vergrößern und mit Sekret zu füllen (Sekretionsphase); daneben stimuliert es die Schleimhautzellen, Glykogen zu speichern.
Bei einem bestimmten Gleichgewicht von LH und FSH erfolgt etwa am 14. Tag nach Eintritt der letzten Blutung der Follikelsprung (Eisprung). LH regelt nun die Umbildung des geplatzen Follikels zum Gelbkörper, der jetzt vermehrt Progesteron absondert. Dieses hält das Ei auf seinem Weg durch den Eileiter am Leben und erhält die Gebärmutterschleimhaut, die nun vollständig auf die Einnistung des Eies und dessen Ernährung vorbereitet ist. Außerdem verhindert das luteinisierende Hormon weitere Eireifungen.
Ist kein Ei befruchtet, hört die Abgabe von Östrogenen auf; dadurch entfällt die Anregung auf die Hypophyse, LH abzusondern. Der Gelbkörper bildet sich zurück, die Progesteronsekretion nimmt ab, und schließlich wird die degenerierte Gebärmutterschleimhaut blutig abgestoßen.
Während der Sekretionsphase steigt die Körpertemperatur um 0,3 bis 0,6 ºC an, Atem- und Herzfrequenz sind erhöht, und die Brüste nehmen an Volumen zu. Häufig treten vor oder während der Menstruation ein allgemeines Unwohlsein, Kopf-, Brust- oder Unterleibsschmerzen unterschiedlichen Ausmaßes sowie psychische Beeinträchtigungen (z. B. depressive Stimmung) auf, die zusammenfassend als prämenstruelles Syndrom bezeichnet werden, dessen Entstehung noch nicht hinlänglich geklärt ist.
Die erste Menstruationsblutung (Menarche) erfolgt meist zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr, die letzte Blutung um das 50. Lebensjahr herum. Das Aufhören der Regelblutung in den Wechseljahren nennt man Menopause.
Kulturgeschichtlich ist der Glaube an die Unreinheit der Frau zur Zeit ihrer Menstruation weit verbreitet. In vielen Kulturen fürchteten die Männer das Menstruationsblut, da eine Berührung mit ihm den Ausgang der Jagd oder eines Krieges nachteilig beeinflussen sollte. Neuere, insbesondere feministische Studien haben ergeben, dass die Menstruation als sichtbares Zeichen für die Fähigkeit der Frau, Leben zu empfangen und zu gebären, in zahlreichen außereuropäischen Kulturen auch als Ausdruck der Überlegenheit der Frau über den Mann gilt. Viele Menstruationsbräuche (z. B. Isolierung in »Menstruationshütten«), die den Kontakt mit menstruierenden Frauen verhindern sollten, werden allerdings als ausgeprägter Geschlechtsantagonismus gedeutet. - Nach der kirchlichen Lehrmeinung des Mittelalters erinnert die Menstruation an den Sündenfall Evas; dies bestärkte die zum Teil noch heute herrschende Vorstellung von der »Unreinheit« der Frau, deren Blut einmal im Monat gereinigt werden müsse.
II
Menstruation
[lateinisch, zu menstruum »monatliche Regel«, »Monatsfluss«] die, -/-en, Monatsblutung, Regel, Regelblutung, Periode, Mẹnses, die bei der geschlechtsreifen Frau periodisch (im Durchschnitt alle 29,5 Tage) auftretende, meist 4-6 Tage dauernde Blutung aus der Gebärmutter als Folge der Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut (Desquamation) nach einer Ovulation. Die erste Menstruation (Menarche) tritt in der Regel im Alter von 12 bis 13 Jahren auf. Die letzte Blutung (Menopause) erfolgt durchschnittlich im Alter von 49 Jahren. Die Menstruation ist eine Besonderheit der Primaten und kommt hier in entsprechender Form bei allen weiblichen Tieren vor. Sie unterliegt den rhythmischen Schwankungen der Geschlechtshormone im Zyklus (Genitalzyklus, Ovarialzyklus), der durch den Hypothalamus und die Gonadotropine des Vorderlappens der Hirnanhangdrüse (Hypophysenvorderlappen) gesteuert wird. Hierbei unterliegen der Organismus und besonders die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut (Funktionalis) charakteristischen Veränderungen:
Während der ersten Zyklusphase werden vermehrt follikelstimulierendes Hormon (FSH) und luteinisierendes Hormon (LH) ausgeschüttet, wodurch es zu einem Follikelwachstum, zu vermehrter Östradiolsekretion und dadurch bewirkter Proliferation der Gebärmutterschleimhaut (Proliferationsphase) kommt. Gleichzeitig wird unter dem Östrogeneinfluss der Zervikalschleim dünner. Am 12. Tag des Menstruationszyklus erreicht die LH-Ausschüttung ein Maximum, wodurch am 14. Tag der Eisprung (Ovulation, Follikelsprung) ausgelöst wird. In der nachfolgenden lutealen Phase mit der Bildung des Gelbkörpers setzt eine vermehrte Bildung von Progesteron ein, unter dessen Einfluss die Gebärmutterschleimhaut in die Sekretionsphase eintritt und zur Einbettung eines befruchteten Eies bereit ist. Erfolgt keine Einbettung, so bildet sich der Gelbkörper zurück, die Progesteronsekretion nimmt ab, und schließlich wird die degenerierte Gebärmutterschleimhaut blutig abgestoßen. - Während der Sekretionsphase steigt die Körpertemperatur um 0,3-0,6 ºC an (Basaltemperatur), Atem- und Herzfrequenz sind erhöht, und die Brust nimmt an Volumen zu. Häufig treten vor oder während der Menstruation ein allgemeines Unwohlsein, Kopfschmerzen, Völlegefühl, Brustschmerzen und unter Umständen Verschlimmerung bestimmter Krankheitszustände (z. B. Migräne, Epilepsie) auf, die zusammenfassend als prämenstruelles Syndrom bezeichnet werden.
Kulturgeschichtliches:
Weit verbreitet ist der Glaube an die Unreinheit der Frau zur Zeit ihrer Menstruation. In zahlreichen Kulturen wurde das Menstruationsblut von den Männern gefürchtet, da sich eine Berührung mit ihm schädlich auf den Ausgang der Jagd oder eines Krieges auswirken sollte.
Neuere, v. a. feministische Untersuchungen haben ergeben, dass die Menstruation als sichtbares Zeichen für die Fähigkeit der Frau, Leben zu empfangen und zu gebären, in zahlreichen außereuropäischen Kulturen auch als Ausdruck der Überlegenheit der Frau über den Mann gilt. Viele Menstruationsbräuche (z. B. Isolierung in »Menstruationshütten«), die den Kontakt mit menstruierenden Frauen verhindern sollen, werden allerdings als Ausdruck eines ausgeprägten Geschlechtsantagonismus gedeutet. - Nach der kirchlichen Lehrmeinung des Mittelalters erinnert die Menstruation an den Sündenfall Evas; dies bestärkte die bis in die Gegenwart anhaltende Vorstellung von der »Unreinheit« der Frau, deren Blut einmal im Monat gereinigt werden müsse. Die Aufklärung der hormonalen Vorgänge hat dazu beigetragen, etliche Tabus zu brechen.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Geschlechtshormone der Frau und der Menstruationszyklus
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Mens|tru|a|ti|on, die; -, -en [zu ↑menstruieren] (Med.): (bei Frauen) etwa alle vier Wochen auftretende Blutung aus der Gebärmutter bei Nichtbefruchtung der Eizelle; Monatsblutung.
Universal-Lexikon. 2012.